Guerrero schießt den HSV an die Spitze

SID
Eljero Elia (r.) in Aktion: Die Spieler des 1. FC Köln hatten in Hamburg meistens das Nachsehen
© Getty

Nach einer perfekten Woche blickt der Hamburger SV in der Fußball-Bundesliga von ganz oben auf die Konkurrenz. Dem 4:2-Spektakel beim deutschen Meister VfL Wolfsburg vor Wochenfrist ließ der HSV am Sonntag einen verdienten 3:1 (1:0)-Sieg gegen den 1. FC Köln folgen und rückte mit nunmehr zehn Punkten an die Tabellenspitze.

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Dazwischen lag die Qualifikation für die Europa League durch das 3:1 gegen EA Guingamp, im DFB-Pokal steht man zudem in Runde zwei.

"In allen Wettbewerben weitergekommen, in der Liga einen ordentlichen Start hingelegt - wir haben zumindest ein kleines Etappenziel erreicht", sagte Hamburgs sichtlich zufriedener Trainer Bruno Labbadia, dessen Spieler unweit mit den Fans ein wenig feierten.

Rost zuversichtlich

"Es ist ein sehr, sehr guter Start für uns. Wir wollen uns da oben festsetzen. Letztes Jahr sind wir am Ende abgestürzt, jetzt bin ich zuversichtlich, dass wir eine sehr gute Saison spielen", sagte Torhüter Frank Rost.

Ein Doppelpack von Paolo Guerrero (19., 66.) und ein Elfmetertreffer von Piotr Trochowski (86.) besiegelten den Erfolg der Hanseaten. Für die schwachen Kölner reichte es nur zum zwischenzeitlichen Anschlusstor durch einen Distanzschuss des erst zwei Minuten zuvor eingewechselten Adil Chihi (76.).

Mondragon kritisiert Schiri

Lange Gesichter gab es beim FC, der mit Heimkehrer Lukas Podolski, Stars wie Maniche und Milivoje Novakovic mit nur einem Zähler aus vier Spielen auf den harten Liga-Boden geknallt ist.

Kölns Torhüter Faryd Mondragon haderte vor allem mit den Unparteiischen: "Der HSV ist eine sehr gute Mannschaft, sie braucht keine Hilfe vom Schiedsrichter. Das erste Gegentor war ein Foul, das zweite war klares Abseits. Vor dem dritten Tor gab es keinen Kontakt."

Großchancen en masse

Bei konsequenterer Chancenverwertung hätte die Mannschaft von Trainer Labbadia vor 54.112 Zuschauern einen weit höheren Sieg einfahren können. Drei Tage nach dem 3:1 gegen Guingamp agierten die Norddeutschen über weite Strecken leichtfüßig und agil.

Bereits in der 14. Minute vergab Mannschaftskapitän David Jarolim in aussichtsreicher Position, weitere Großchancen konnten Nationalspieler Piotr Trochowski in der 39., erneut Jarolim in der 49. sowie Dennis Aogo in der 52. Minute nicht nutzen.

Das Team von Coach Zvonimir Soldo konnte sich bei Keeper Mondragon bedanken, dass die Niederlage sich am Ende in erträglichen Grenzen hielt.

Podolski unterirdisch

Auch Nationalspieler Podolski ging zusammen mit seinen Teamkollegen an der Elbe unter, der "verlorene Sohn" konnte dem Kölner Spiel praktisch nie seinen Stempel aufdrücken und ließ fast jegliche Torgefährlichkeit vermissen.

Phasenweise agierte er derart lethargisch, dass Soldo energisch von seiner Bank aufsprang und Podolski zu verstärkter Aktivität aufforderte. Nach dem Anschlusstreffer wagten sich die Kölner etwas häufiger nach vorn, der HSV verlor etwas die Ordnung.

Elia erneut stark

So hatte FC-Kapitän Milivoje Novakovic sogar noch den Ausgleich auf dem Fuß. Doch ein Foul von Kölns Torhüter am Hamburger Ze Roberto im Strafraum machte alle Hoffnungen zunichte, Trochowski verwandelte sicher.

Neben dem Doppel-Torschützen Guerrero verdiente sich bei den Hamburgern der geschmeidige Eljero Elia die Bestnote. Mondragon sowie Maniche waren die stärksten Akteure auf Seiten der Kölner.

Hamburg - Köln: Daten und Fakten