Hilflose Hertha vor schwerem Restprogramm

SID
Für Lukasz Piszczek und Arthur Wichniarek mit der Hertha wohl Richtung zweite Liga
© Getty

In den kommenden Wochen noch einmal gegen Schalke, Leverkusen und Bayern - danach gegen Paderborn, Cottbus und Oberhausen. Nach dem 2:2 (2:1) bei Eintracht Frankfurt scheint klar, dass sich Hertha BSC Berlin mit Auftritten gegen drei Topteams der Bundesliga von der großen Fußball-Bühne verabschieden wird.

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Im Anschluss an die Sommerpause dürfen die zweitklassigen Spielorte erstmals seit 13 Jahren wieder mit dem Besuch der alten Dame rechnen - auch wenn die Hauptdarsteller diese Tournee zu gerne noch absagen würden.

"Unsere Chance besteht darin, dass wir keine haben", sagte Manager Michael Preetz, dessen etwas eigenwillige Philosophie sich durch einen Blick auf die Tabelle und das Restprogramm erklärt. Die Berliner haben bei noch neun zu vergebenden Punkten bereits fünf Zähler Rückstand auf den Relegationsplatz.

Knallhartes Restprogramm

Hertha bräuchte aus den Spielen gegen die zwei Meisterschaftsanwärter Schalke 04 und Bayern München sowie den Tabellenvierten Bayer Leverkusen wohl die volle Punktzahl, um noch eine Chance auf den Klassenerhalt zu haben. Diese Rechnung machte auch Preetz auf.

"Wir brauchen drei Siege. Mit dem Blick auf die Gegner wird das natürlich schwer", erklärte der 42-Jährige, der die Durchhalteparolen mittlerweile im Schlaf aufsagen kann: "Wir haben keine Angst vor diesen Spielen. Wir sind auch in der Lage, gegen die Großen zu bestehen."

Arne Friedrich hat die zuletzt immer wieder ausgegebenen Parolen sogar noch besser gelernt. Der Kapitän kann die Phrasen nach Monaten des Abstiegskampfs sogar problemlos aneinanderreihen. "In der Bundesliga ist alles möglich. Die Situation ist unglaublich schwer, dessen sind wir uns alle bewusst. Wir werden aber bis zum Schluss alles geben und nicht aufgeben", äußerte der Nationalspieler.

"Das kotzt mich langsam an"

Nicht neu sind auch die Schuldzuweisungen der Berliner in Richtung der Schiedsrichter. Nach Ansicht von Trainer Friedhelm Funkel wurde sein Team erneut vom Unparteiischen um die Früchte der Arbeit gebracht.

Für Funkel war der Freistoßpfiff von Felix Brych (München) zu Gunsten der Frankfurter, aus dem der Ausgleich durch Marco Russ resultierte (63.), eine Fehlentscheidung.

"Das kotzt mich langsam an. Das war kein Foul, Maik Franz lässt sich fallen. Ein erfahrener Schiedsrichter darf darauf nicht reinfallen", sagte Funkel und beschwerte sich nach seiner Rückkehr an die alte Wirkungsstätte. Der Trainer hätte die Schuld am verpassten Sieg allerdings eher bei seinen Profis suchen sollen.

Zukunft von Funkel weiter offen

Schließlich gelang es den Berlinern vor 49.800 Zuschauern nicht, eine zweimalige Führung durch Treffer von Gojko Kacar (17.) und Raffael (42.) über die Zeit zu bringen. Neben Russ traf Ümit Korkmaz (37.) für die Hessen. Auch der verschossene Foulelfmeter des Frankfurters Pirmin Schwegler (42.) konnte der Hertha nicht den Weg zum Sieg ebnen.

Dennoch gab sich Funkel kämpferisch. "Wir haben natürlich die schlechtesten Karten, aber die Mannschaft ist zu 100 Prozent intakt. Wir werden das Letzte aus uns rausholen", meinte der Coach, dessen Zukunft bei einem Abstieg aber wahrscheinlich nicht in der Hauptstadt liegen wird.

"Das ist im Moment kein Thema, wir haben noch nicht darüber gesprochen. Mein Vertrag gilt nur für die erste Liga. Was danach kommt, wird man sehen."

Frankfurt - Hertha: Daten zum Spiel