Claudio Pizarro mit Luft nach oben

SID
Die Bremer Hauptdarsteller gegen Gladbach: Claudio Pizarro (l.) und Marko Marin
© Getty

Claudio Pizarro ist für Werder Gold wert. Trainer Thomas Schaaf sieht sich nicht mehr genötigt dessen Qualitäten zu erläutern und hofft, dass Marko Marin sich weiter steigern kann. Für den war das Spiel gegen seine Ex-Kollegen etwas Besonderes. Die Fohlen präsentierten sich laut Trainer Michael Frontzeck "viel zu passiv".

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Claudio Pizarro traf, Marko Marin trickste und schon sprach bei Werder Bremen niemand mehr von einem Bundesliga-Fehlstart.

"Dabei bin ich noch nicht einmal bei 100 Prozent und muss meine Kondition noch verbessern", sagte der Peruaner Pizarro über seine beiden Tore (21. und 38. Minute), die den Grundstein zum ungefährdeten 3:0 (2:0)-Erfolg gegen Borussia Mönchengladbach legten.

Pizarro verzaubert die Fans

Schon in der zweiten Partie nach seinem Wechsel vom FC Chelsea zum deutschen Pokalsieger wirbelte der Südamerikaner wie schon in der letzten Spielzeit durch den gegnerischen Strafraum, band oft gleich zwei Abwehrspieler und verzückte die 34.800 Fans im ausverkauften Weserstadion besonders mit seinem Hackentor zum 2:0.

"Claudios Qualitäten muss man nicht mehr erklären", äußerte Trainer Thomas Schaaf nüchtern, Geschäftsführer Klaus Allofs ergänzte: "Er ist eben da, wo ein Stürmer sein muss."

Marin deutet sein Potential an

Die rund vier Millionen Euro für Pizarro dürften sich schnell amortisieren und gegen seinen Ex-Klub deutete auch Marin an, dass er für die Hanseaten zumindest mittelfristig zu einer Verstärkung werden kann.

Nach einer schwachen Vorstellung in der Europa-League-Qualifikation gegen den kasachischen Meister FK Aktobe (6:3) ließ der 1,70 Meter kleine Dribbler eine leichte Aufwärtstendenz erkennen. "Marko braucht sicherlich noch mehr Spiele, nicht nur dieses eine", kommentierte Schaaf die Leistungssteigerung des U21-Europameisters, der nach verhaltenem Auftakt in der zweiten Halbzeit aufdrehte, einen Foulelfmeter herausholte und bei seiner Auswechslung in der 84. Minute mit Beifall verabschiedet wurde.

Allofs sieht "große Fähigkeiten"

Allofs: "Man hat ganz klar seine großen Fähigkeiten gesehen." Ganz professionell unterdrückte Marin sein Mitleid und lieferte ausgerechnet gegen seine früheren Teamkollegen seine bislang beste Leistung für die Norddeutschen ab: "Das war schon ganz ordentlich diesmal. Das Spiel war schon etwas Besonderes für mich, schließlich war ich ja drei Jahre lang bei der Borussia."

Ohne Marin und vor allem ohne mehr Mut zur Offensive werden es die Rheinländer jedenfalls nicht leicht haben, sich dauerhaft von den Abstiegsplätzen fernzuhalten.

"Besonders bei eigenem Ballbesitz haben wir uns zu passiv verhalten", monierte Coach Michael Frontzeck, der schon kurz nach dem Schlusspfiff in Bremen an die nächste Aufgabe dachte: "Am Freitag gegen Mainz, das ist eine ganz wichtige Partie für uns."

Bremen - Gladbach: Daten & Fakten