Dutt attackiert Freiburger Zuschauer

SID
Freiburgs Trainer Robin Dutt war mit den Reaktionen des Publikums nicht zufrieden
© Getty

Kurz nach dem Abpfiff ließen die Profis des SC Freiburg schon die Köpfe hängen, doch erst die Nachricht vom Sieg des 1. FC Nürnberg (2:0 gegen den FSV Mainz 05) machte aus dem enttäuschenden Remis eine gefühlte Niederlage im Abstiegskampf.

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"Wenn man selbst nur einen Punkt holt und die Konkurrenz gewinnt, dann ist das natürlich doppelt bitter", sagte Verteidiger Felix Bastians im Anschluss an das 1:1 (1:1) im Kellerduell gegen den VfL Bochum.

"Ein Punkt ist einfach zu wenig. Wir sind sehr enttäuscht", meinte Kapitän Heiko Butscher, der auch weit nach dem Schlusspfiff noch nicht fassen konnte, dass der Aufsteiger nach Punkten nicht zum VfL aufschließen konnte.

Bochum seit 13 Jahren im Breisgau sieglos

"Eigentlich darf man niemandem erzählen, dass wir dieses Spiel nicht gewonnen haben", meinte der Abwehrchef angesichts der zahlreichen hochkarätigen Möglichkeiten, die er und seine Teamkollegen ausgelassen hatten.

Aufgrund der mangelnden Chancenverwertung wurde es für die Breisgauer nichts mit dem erhofften Befreiungsschlag im Kampf gegen den Abstieg. Der Treffer des Senegalesen Papiss Cisse vor 21.500 Zuschauern (18.) ließ die Freiburger nur kurz vom Sieg träumen.

Christoph Dabrowski stellte schon sechs Minuten später den Endstand her (24.) und sorgte dafür, dass der seit über 13 Jahren in Freiburg sieglose VfL drei Punkte vor dem SC bleibt.

Dutt trotzig

Im Gegensatz zu den Profis zeigte sich Freiburgs Trainer Robin Dutt aber schon gleich nach dem Schlusspfiff trotzig. "Nach so einem Spiel ist ein Unentschieden natürlich bitter. Trotzdem geht die Tendenz weiter deutlich in die richtige Richtung. Ich traue der Mannschaft zu, dass sie im nächsten Spiel bei Werder Bremen die Punkte holt, die sie diesmal liegen gelassen hat", erklärte der Coach.

Während Dutt im Anschluss an die Partie ruhig analysierte, war der Trainer im Lauf der 90 Minuten nicht ganz so gelassen. Nach Pfiffen der Zuschauer gegen seine Schützlinge hatte sich der Coach sogar mit einigen Fans angelegt.

"Ich musste einigen Zuschauern deutlich zeigen, dass es keinen Grund für Pfiffe nach einem Rückpass zum Torwart gibt", kommentierte Dutt seinen emotionalen Ausbruch in der zweiten Hälfte.

Herrlich zufrieden

Grund für Ärger gab es im Lager der Bochumer trotz des siebten sieglosen Spiels in Folge nicht. "Für uns war das ein Punktgewinn. Wir wollten Freiburg auf Distanz halten. Das war wichtig für uns. Daran müssen wir uns hochziehen", sagte Torschütze Dabrowski: "Jetzt gilt es in den nächsten Spielen die nötigen Punkte für den Klassenerhalt zu holen. Es geht für beide Klubs um die Existenz und Freiburg steckt weiter tiefer im Schlamassel als wir."

Ähnlich wie Dabrowski sah es auch Trainer Heiko Herrlich, dessen Team nach zuletzt vier Niederlagen immerhin wieder punkten konnte. "Das beste an dem Spiel ist die Tatsache, dass wir einen Punkt aus Freiburg mitnehmen dürfen. Damit ist es uns gelungen, den Abstand auf Freiburg zu halten", erklärte der Coach, der als Jugendlicher beim SC gespielt hatte: "Ich bin davon überzeugt, dass wir in den nächsten fünf Wochen die nötigen Punkte holen, um unser Ziel zu erreichen."

Freiburg - Bochum: Daten zum Spiel