Rangnick: "Wir müssen hellwach sein"

SID
Der Nürnberger Marek Mintal steigt hoch zum Kopfballduell mit Luiz Gustavo

In der Tabelle trennen sie acht Punkte, doch geht es nach Trainer Ralf Rangnick, befindet sich 1899 Hoffenheim in einer Gefahrenzone mit dem 1. FC Nürnberg.

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"Wir müssen hellwach sein", betonte Rangnick nach dem 0:0 beim Aufsteiger aus Franken. Der Club kämpft bekanntlich gegen den Abstieg.

Der Trainer der TSG sieht seine Mannschaft sieben Spieltage vor dem Saisonende aber ebenfalls als gefährdet an: "Wir können die Tabelle lesen. Wir müssen versuchen, am nächsten Sonntag mit einem Sieg gegen den SC Freiburg alles klar zu machen."

Hoffenheim lässt zu viele Chancen aus

Der Sorgen hätte sich Hoffenheim (jetzt 33 Punkte) schon beim Club (25) entledigen können, sogar "müssen", wie Rangnick beklagte.

Doch trotz Überlegenheit, reiferer Spielanlage und brauchbarer bis sehr guter Einschuss-Möglichkeiten gelang den Gästen kein Treffer.

"Die Mannschaft hat sehr engagiert gespielt, aber im Auslassen von Torchancen sind wir im Moment sehr großzügig", erklärte Manager Jan Schindelmeiser.

Schindelmeiser optimistisch

Ansonsten bemühte sich Schindelmeiser aber, unangenehme Gedanken zu verdrängen: "Ich bin überzeugt, dass wir mit dem Abstiegskampf jetzt nichts mehr zu tun haben."

Im Moment fehlt den Hoffenheimer Angreifern erkennbar die letzte Entschlossenheit und Konzentration vor des Gegners Tor.

In den aufregendsten fünf Sekunden einer wenig niveauvollen Begegnung vor 40.421 Zuschauern wurde das sehr deutlich.

Salihovic scheitert mehrmals

Erst brachte Sejad Salihovic das Kunststück fertig, aus kurzer Distanz und günstiger Position den auf der Linie stehenden Nürnberger Verteidiger Javier Pinola anzuschießen, mit dem Abpraller traf Carlos Eduardo danach nur die Latte (13.).

Salihovic scheiterte später noch mit Schuss und Nachschuss an Club-Torhüter Raphael Schäfer (52.).

"Um Spiele zu gewinnen, muss man auch mal den Balls ins Tor schießen", bemängelte Rangnick, der sich darüber hinaus noch über Carlos Eduardo ärgern musste.

Eduardo schnurstracks in die Kabine

Nach seiner Auswechslung in der 84. Minute eilte der Brasilianer schnurstracks in die Kabine. "Das hat mir gar nicht gefallen", versicherten Schindelmeiser und Rangnick wortgleich.

Wenn ein Spieler dem ganzen Stadion mit einer derartigen Reaktion zeigen wolle, was er von seiner Auswechslung halte, "dann zeugt das von mangelndem Respekt gegenüber den anderen", ergänzte der erkennbar genervte Hoffenheimer Trainer.

Dieter Hecking fiel durch eine wesentlich entspanntere Miene auf. "Sie sehen hier einen glücklichen Trainer", sagte er nach dem Spiel, das seine Mannschaft "hätte verlieren können", wie er gerne zugab.

Während Hoffenheim fahrlässig gute Chancen ausließ, besaßen die Gastgeber gerade mal eine vielversprechende Gelegenheit, und die erst in der 68. Minute.

Hecking: "Das ist kein Ruhekissen"

Eric-Maxim Choupo-Moting, auf Grund der Verletzung von Torjäger Albert Bunjaku (12 der 24 Club-Treffer) in der ersten Halbzeit als einzige Spitze aufgeboten, scheiterte mit einem Schuss aus spitzem Winkel an Torhüter Timo Hildebrand.

Auch Hecking kann die Tabelle lesen. Dort steht der Club auf Rang 15 - nur jeweils zwei Punkte vom Relegations- und vom ersten Abstiegsplatz entfernt.

Zwei Dinge fand der Trainer der Nürnberger aber trotzdem erbaulich: "Wir sind im Abstiegskampf, da sind fünf Spiele ohne Niederlage nicht schlecht. Wir haben jetzt 13 Punkte in der Rückrunde geholt, das ist sehr gut und setzt die anderen unter Druck."

Weil Hecking ein durchaus besonnener Mann zu sein scheint, betonte er auch: "Das ist eine zufriedenstellende Zwischenbilanz, aber kein Ruhekissen."

Nürnberg - Hoffenheim: Daten zum Spiel