Dortmund gibt die Zurückhaltung auf

SID
Lucas Barrios hat inzwischen 13 Saisontore für Borussia Dortmudn erzielt

Dortmund schaut weiter hoffnungsvoll nach Europa, Revier-Nachbar Bochum voller Sorge in den Tabellenkeller. "Das war ein wichtiger Schritt in Richtung Europa League", stellte Borussias Sportdirektor Michael Zorc nach der überzeugenden Vorstellung der Schwarz-Gelben beim 4:1 (2:0) im 60. Liga-Duell mit dem VfL fest

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Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke ergänzte: "Wir haben nahe am Optimum gespielt. Wenn man acht Spieltage vor dem Saisonende da oben steht, dann will man sein Ziel natürlich auch erreichen."

Nach der Zwischenbilanz von 45 Punkten und dem zweiten souveränen Sieg nach dem 3:0 gegen Mönchengladbach eine Woche zuvor, haben die BVB-Verantwortlichen ihre Zurückhaltung mit Blick auf das Saisonfinale am 8. Mai endgültig aufgegeben.

Und selbst Trainer Jürgen Klopp meinte selbstbewusst: "Wir stehen nicht zufällig dort oben." Der BVB unterstrich seine Ambitionen vor 30.748 Zuschauern in der ausverkauften Bochumer Arena mit aggressivem, aber auch spielerisch ansehnlichem Spiel, von dem Zorc sagte: "Besser als zum Beispiel in den ersten 30 Minuten, kann man ein Auswärtsspiel nicht bestreiten."

Allerdings versäumte es die Borussia, schon vor der Halbzeitpause für klare Verhältnisse gegen verunsicherte Bochumer zu sorgen. Nach dem unglücklichen Eigentor von Marcel Maltritz (18.) und dem sechsten Saisontreffer von Mohamed Zidan (27.) verlor der BVB seltsamerweise den Faden, nachdem Milos Maric wegen einer Tätlichkeit an Jakub Blaszczykowski (33.) die Rote Karte gesehen hatte.

Hoffnung nach der Pause

Lewis Holtby (53.) sorgte noch einmal für Hoffnung im Bochumer Fan-Block, bevor ein Doppelpack mit den Toren Nummer 12 und 13 (75. und 77.) der laufenden Spielzeit von Lucas Barrios den Sieg perfekt machte. "Die Tore waren allesamt gut herausgespielt. Ich bin auch froh, dass Lucas wieder getroffen hat. Schon im Training war er wieder La Pantera", sagte Klopp.

Für den Panther wirkten die beiden Tore wie ein Befreiungsschlag. "Ich bin sehr glücklich, denn ich habe vier Spiele nicht getroffen", erklärte Barrios. Mit der Treffsicherheit des Argentiniers und dem "hohen Aufwand, den wir bisher schon betrieben haben, wollen wir uns oben festsetzen", unterstrich Klopp.

Der eingewechselte Mittelfeldspieler Tamas Hajnal meinte: "Es fühlt sich gut an, für harte Arbeit belohnt zu werden." Gearbeitet haben auch die Bochumer Profis, doch fehlte es ihnen an der Qualität, um die Borussia in Verlegenheit zu bringen.

"Das tut richtig weh"

Nachdem Zwischenhoch mit nur einer Niederlage in neun Spielen traf die jüngste Niederlage den VfL ins Mark. "Das 1:4 hört sich vom Ergebnis hart an und tut auch richtig weh", sagte Bochums Trainer Heiko Herrlich, dessen Mannschaft nur noch vier Punkte von Relegationsplatz 16 trennt.

Er habe sich ohnenhin nicht von der Euphorie leiten lassen und habe immer gesagt, dass man noch einige Punkte holen müsse, ergänzte der ehemalige BVB-Profi, der noch immer in Dortmund wohnt.

Nach dem zweiten Rückschlag in Folge (zuvor 1:4 in Wolfsburg) und acht Gegentoren habe er keine Argumente, sagte Herrlich, wollte aber dem Auftritt gegen seinen Ex-Klub auch noch Positives abgewinnen.

"Trotzdem bin ich mit der Moral zufrieden." Die wird der VfL angesichts des Auswärtsspiels am Samstag in Bremen auch benötigen, um nicht noch tiefer in der Keller zu geraten.

Bochum - Dortmund: Daten zum Spiel