Club fehlt Geilheit vor dem Tor

SID
Albert Bunjaku marschiert nach seinem Platzverweis geknickt vom Platz
© Getty

Keine Tore, nur einen Punkt und einen disziplinlosen Torjäger: Der 1. FC Nürnberg wartet nach einem mageren 0:0 beim VfL Bochum weiter auf den Durchbruch im Kampf um den Klassenerhalt in der Bundesliga.

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"Das sieht optisch alles nett und hübsch aus. Aber die letzte Geilheit vor dem Tor fehlt. Wir haben schnelle Stürmer. Die müssen aber auch mal die Eins-gegen-Eins-Situation suchen und den Abwehrspieler stellen. Das muss sein, wenn wir in den nächsten Wochen den Befreiungsschlag schaffen wollen", sagte Nürnbergs Trainer Dieter Hecking.

Im Heimspiel gegen Bayer Leverkusen am kommenden Wochenende fehlt der schwächsten Offensive der Liga ausgerechnet Albert Bunjaku, der elf der bislang 19 Tore erzielte.

Der 26-Jährige sah zunächst in der 38. Minute wegen eines dummen Handspiels die fünfte Gelbe Karte und schließlich in der 87. Minute Gelb-Rot, weil er den Ball weggeschlagen hatte.

Hecking sauer auf Bunjaku

"Gegen Leverkusen hätte er ohnehin gefehlt, was man noch verschmerzen könnte. Aber durch die Gelb-Rote Karte läuft er Gefahr, nochmal gesperrt zu werden in einem Spiel, das sehr wichtig ist. Damit hat er der Mannschaft einen Bärendienst erwiesen", sagte Hecking.

Durch den Platzverweis hat Bunjaku weiter vier Gelbe Karten auf seinem Sünder-Konto. Sportdirektor Martin Bader war ebenfalls sauer: "Er weiß, dass er der Mannschaft einen Riesenschaden zugefügt hat. Darüber werden wir mit ihm in der nächsten Woche intensiv sprechen."

Herrlich durchaus zufrieden

Abgesehen davon hielt man sich beim Club aber am Positiven fest. "Von der Taktik her haben wir vieles richtig gemacht. Und es ist nichts passiert. Freiburg hat nicht gewonnen und Hertha verloren. Ich habe schon vorher gesagt, dass es bis zum letzten Spieltag geht", sagte Hecking und fügte an: 'Und die Mannschaft hat sich durch den kurzfristigen Ausfall von Breno nicht beeindrucken lassen."

Der Brasilianer war noch beim Aufwärmen dabei, musste dann aber wegen Magen-Darm-Problemen passen. Auch Heckings Kollege Heiko Herrlich konnte mit dem Ergebnis leben.

"Ich bin zufrieden, weil wir zum zweiten Mal hintereinander zu Null gespielt haben und zum achten Mal in Folge ohne Niederlage geblieben sind", sagte der einstige Bundesliga-Torjäger und bedankte sich ausdrücklich bei den 24.780 Zuschauern.

"Das Spiel war kein fußballerischer Leckerbissen, aber man muss immer sehen, wo wir hergekommen sind, nämlich vom 17. Platz. Und mühsam ernährt sich das Eichhörnchen." Bochum hielt die komfortable Distanz auf die Abstiegsplätze.

Schwerer Zwischenfall

Betroffenheit und Verärgerung löste ein schwerwiegender Zwischenfall vor dem Spiel aus. Acht Menschen erlitten Verbrennungen, zwei davon schwere, als im Nürnberger Fan-Block bengalische Feuer abgebrannt wurden.

Die Personen wurden zur Behandlung in umliegende Kliniken eingeliefert. "Da fehlt mir jedes Verständnis. Das ist dumm und gefährlich. Jetzt ist etwas passiert, und wir sind dabei. Ich hoffe, dass die Verletzten wieder auf den Damm kommen und die Polizei aussagekräftige Bilder hat", sagte Bader.

Erst am Donnerstag war der Club vom Deutschen Fußball-Bund (DFB) zu einer Geldstrafe verurteilt worden, weil während des Punktspiels gegen den VfB Stuttgart am 6. Februar aus dem Nürnberger Zuschauerblock ein Feuerzeug auf das Spielfeld geworfen wurde, das den Schiedsrichter-Assistenten nur knapp verfehlte.

Bochum - Nürnberg