Dortmund zurück in der Realität

SID
Benjamin Köhler (r.) erzielte die zwischenzeitliche 1:0-Führung für Frankfurt

Der Weg zurück auf die ersehnte große europäische Fußball-Bühne ist für Borussia Dortmund noch weit. Mit dieser harten Realität wurden die Spieler von Trainer Jürgen Klopp am Sonntagabend konfrontiert, als man mit dem 2:3 (1:1) gegen Eintracht Frankfurt die zweite bittere Pleite innerhalb von einer Woche kassiert.

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Dortmund rutschte nicht nur auf den fünften Rang ab, sondern hat die Champions-League-Plätze vorerst aus den Augen verloren. Der drittplatzierten Erzrivale Schalke 04 hat sechs Zähler mehr auf dem Konto.

"Wir waren nur rund ums 2:1 im Spiel. Aber insgesamt haben wir schon in der ersten Halbzeit zuviel Glück in Anspruch genommen. Wir haben verloren, weil wir nicht gut genug waren. Wir hatten zwei bis drei Jungs auf dem Platz, die mehr mit dem Ball, dem Platz und mit sich selbst zu tun hatten. Die Eintracht hat hier verdient gewonnen", sagte Dortmunds Trainer Jürgen Klopp.

Frankfurt verbessert sich auf Rang sieben

Sein Team hatte vor den Niederlagen in Stuttgart (1:4) und gegen Frankfurt sechs Siege in Serie gefeiert. Frankfurt feierte unterdessen den ersten Sieg in Dortmund seit 19 Jahren und verbesserte sich auf Rang sieben.

"Wir hatten besonders in der Anfangsphase einige hundertprozentige Torchancen. Der Sieg war verdient", sagte Skibbe, der die Dortmunder von 1998 bis 2000 trainiert hatte.

Skibbe an alter Wirkungsstätte

"Ich komme immer wieder gerne nach Dortmund, das macht einfach verdammt viel Spaß, hier zu spielen." Benjamin Köhler hatte die Frankfurter bereits nach sieben Minuten in Führung geköpft und dem BVB das erste Gegentor vor eigenem Publikum nach 606 Minuten beigebracht.

Mats Hummels (17.) und Lucas Barrios (57.) sorgten für die Wende, ehe Bäckergeselle Sebastian Jung mit seinem ersten Bundesliga-Tor (65.) und Alexander Meier (74.) das Spiel erneut drehten.

Kein langes Abtasten

Die Partie vor 70.400 Zuschauern im WM-Stadion begann ohne langes Abtasten. Köhler nutzte die erste Chance zur Frankfurter Führung. Nach einer Flanke vollendete der Mittelfeldspieler per Kopf.

BVB-Torwart Marc Ziegler musste kurz darauf Kopf und Kragen riskieren, um dem freistehenden Ex-Schalker Halil Altintop im Strafraum dem Ball vom Fuß zu spitzeln.

Erst nach einer Viertelstunde kamen die Borussen besser ins Spiel und erzielten im Anschluss an eine Ecke den Ausgleich. Hummels bugsierte den Ball nach einem Fernschuss zum 1:1 über die Linie.

BVB in der Defensive anfällig

Es war bereits das fünfte Saisontor für den Innenverteidiger. Fast im Gegenzug stand erneut Ziegler im Mittelpunkt, als er per Fußabwehr vor dem einschussbereiten Köhler klärte.

Im Anschluss erspielten sich beide Mannschaften in einer hektischen Partie weitere Chancen. Das Team Klopps, der wegen mehrerer Verletzungen von dem bewährten 4-5-1-System auf ein 4-4-2 umstellte, wirkte in der Defensive ungewohnt anfällig.

Alleine Altintop hatte mehrmals die Möglichkeit, weitere Tore für die gut aufspielenden Hessen zu erzielen. Hummels musste in der 28. Minute in höchster Not retten, als er einen Schuss des Frankfurter Stürmers kurz vor der Linie mit einer Grätsche klärte.

Eintracht bei Kontern gefährlich

Doch auch die Gastgeber kamen zu Chancen: Der Frankfurter Schlussmann Oka Nikolov parierte allerdings gegen BVB-Stürmer Lucas Barrios (40.).

Zu Beginn der zweiten Hälfte versuchten die Gastgeber, das Tempo zu erhöhen, doch blieben die Frankfurter bei Kontern immer gefährlich. Nach einer Flanke des ägyptischen Afrikameisters Mohamed Zidan vollendete Barrios mit seinem elften Saisontor zum 2:1.

Im Anschluss drehten die Gäste wieder auf, nutzten ihre Chancen konsequenter und kamen durch Jung nach einer Ecke und Meier zu zwei weiteren Treffern. Beste Spieler bei Dortmund waren Torwart Ziegler und Hummels. Bei Frankfurt gefielen Kapitän Christoph Spycher und Köhler.

Dortmund - Frankfurt: Daten zum Spiel