Van Gaal blickt optimistisch in die Rückserie

SID
Der FC Bayern beendet die Hinrunde als Dritter, befindet sich aber auf dem aufsteigenden Ast
© Getty

Auf der Tribüne strahlten Uli Hoeneß und Karl-Heinz Rummenigge trotz eisiger Temperaturen um die Wette, am Spielfeldrand winkte Louis van Gaal mit einem Lächeln in die Menge und die Fans stimmten ein "Oh wie ist das schön" an.

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Nach wochenlanger Krise ist bei Bayern München kurz vor Weihnachten die Welt wieder völlig in Ordnung. Vergessen waren nach dem souveränen 5:2 (3:0) gegen das wie ein Absteiger auftretende Hertha BSC Berlin und dem sechsten Pflichtspielsieg in Folge die Startschwierigkeiten und die Diskussionen um den lange Zeit umstrittenen Trainer.

Mit zwei Punkten Rückstand auf Tabellenführer Bayer Leverkusen und Mittelfeldstar Franck Ribery in der Hinterhand kündigte der deutsche Fußball-Rekordmeister für die Rückrunde vielmehr einen Generalangriff auf die Bundesliga-Spitze an.

"Mit Frank Ribery können wir wahrscheinlich noch Besseres leisten. Und wenn wir Besseres leisten als in den letzten Wochen, dann haben wir auch große Chancen einen Titel zu holen", meinte van Gaal und verabschiedete sich nach den Querelen der letzten Monate als Gewinner in die Winterpause: "Ich bin sehr zufrieden und froh, auch über die Art und Weise. So wollen wir als Bayern München immer auftreten. Wir können ruhige Weihnachten feiern."

Van Gaal: "Haben in allen Wettbewerben gute Karten"

Nicht nur bei van Gaal war die Stimmung entsprechend gelöst. "Wir haben in allen drei Wettbewerben eine hervorragende Ausgangsposition. Wir hatten eine intensive Hinrunde mit Höhen und Tiefen. Wir sind froh, auf einem Hoch in die Pause zu gehen", sagte Sportdirektor Christian Nerlinger.

Den aktuellen Höhenflug schrieb Nerlinger vor allem dem Bayern-Coach zu. "Es hat gewaltigen Druck von außen gegeben. Aber Louis van Gaal war wie ein Fels in der Brandung. Er ist sich in der schweren Situation treu geblieben, das hat sich gelohnt. Jetzt sieht man Automatismen", lobte Nerlinger.

"Wenn wir so weiterspielen, sind wir bald spitze", meinte Torjäger Mario Gomez, nachdem die Bayern den letzten Auftritt vor einer kurzen Winterpause trotz des erneuten Ausfalls von Ribery noch einmal für reichlich Eigenwerbung genutzt hatten.

Robben trifft bei erstem Einsatz seit drei Monaten

Daniel van Buyten (16.), Gomez (31.), der starke Arjen Robben (33.) bei seinem ersten Einsatz von Beginn an seit drei Monaten, Thomas Müller (60.) und Ivica Olic (77.) schossen vor 69.000 Zuschauern einen auch in dieser Höhe verdienten Erfolg heraus.

Da konnten die Bayern bei minus zehn Grad und Schneefall im Arena-Kühlschrank selbst die beiden Schönheitsfehler - ein Eigentor von Martin Demichelis (71.) und einen Treffer von Raffael (90.) - locker verkraften. Am 3. Januar starten die Bayern mit einem Trainingslager in Dubai die Vorbereitung auf die Rückrunde.

Bis dahin wird sich laut Nerlinger in Bezug auf den Kader nicht allzu viel tun. Der Transfer von Stürmer Luca Toni ist jedoch beschlossene Sache, auch Breno zieht es weg. Ganz andere Sorgen hat indes die Hertha nach der schlechtesten Hinrunde ihrer Bundesliga-Geschichte.

Die Mannschaft von Trainer Friedhelm Funkel kann nach jetzt 16 sieglosen Spielen in Folge und mindestens sieben Punkten Rückstand auf Platz 16 wohl nur noch ein Wunder vor dem Absturz in die Zweitklassigkeit retten. Trotzdem will der bisher glücklose Funkel noch nicht aufgeben. 'Das Gesicht der Mannschaft wird sich ein wenig verändern.

Funkel schürt Hoffnung für Rückserie

"Wir werden drei Spieler holen. Auch Florian Kringe wird wieder im Vollbesitz seiner Kräfte sein. Ich glaube, dass die Mannschaft stärker auftreten wird. Ich bin optimistisch, dass wir Platz 16 erreichen können", sagte er.

Auch Kapitän Arne Friedrich, für den Funkel nach wie vor der richtige Mann ist, meinte trotzig, "dass wir die Saison noch nicht abgeschrieben haben". Allerdings sei klar, "dass wir Verstärkungen brauchen".

Bisher haben die Berliner Theofanis Gekas von Bayer Leverkusen verpflichtet, auch Lewan Kobiaschwili von Schalke 04 soll kommen. Zumal Sportdirektor Michael Preetz nach der 13. Niederlage der Hinrunde einmal mehr konsterniert feststellen musste: "Das reicht so nicht." Funkel gestand ebenfalls ein, "dass wir gegen diese Bayern keine Chance hatten".

Bayern - Hertha: Daten zum Spiel