Hamburg verschenkt die Tabellenführung

SID
Michael Bradley und Marco Reus feiern den Erfolg ihrer Fohlen beim HSV

Der Hamburger SV hat im Kampf um die Tabellenspitze in der Bundesliga einen herben Rückschlag erlitten. Die Hanseaten kassierten mit dem 2:3 (1:1) gegen den Abstiegskandidaten Borussia Mönchengladbach die erste Saisonpleite und verpassten damit den Sprung auf Platz eins.

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Für die Borussia endete unterdessen eine Serie von zuletzt sechs Spielen ohne Sieg. Joker Rob Friend erzielte in der 82. Minute den Siegtreffer für die Borussia. Zuvor war der HSV zweimal durch Piotr Trochowski (13.) und Ze Roberto (48.) in Führung gegangen, Gladbach war durch Marco Reus (39.) und Dante (75.) jeweils zum Ausgleich gekommen.

Geduldsspiel für den HSV

Die Partie entwickelte sich vor 57.000 Zuschauern in der ersten Halbzeit genau zu dem Geduldsspiel für die Gastgeber, das HSV-Trainer Bruno Labbadia erwartet hatte. Die Gladbacher traten mit einer massiert stehenden Deckung an und waren vor allem darauf bedacht, den Hamburgern so wenig Raum wie möglich zu geben und das Aufbauspiel zu zerstören. Dabei präsentierte sich due Elf von Trainer Michael Frontzek keinesfalls als Abstiegskandidat.

Ab und zu versuchten die Gladbacher ihr Glück mit Kontern, bei denen sie bis zum glücklichen Ausgleichtreffer durch Reus meist ungefährlich blieben. Dabei nutzten sie einen Ballverlust von David Jarolim im Mittelfeld konsequent. Raul Bobadilla schickte Reus mit einem Steilpass, der Torwart Frank Rost mit einem Lupfer überwand.

Querpässe en masse

Die Hamburger waren wegen der defensiven Ausrichtung der Gäste gezwungen, zahlreiche Querpässe zu spielen. Sie hatten zwar deutlich mehr Spielanteile, zu gefährlichen Torraumszenen kam es aber nur selten. Ihre erste große Chance konnten die Hanseaten dann allerdings bereits nutzen. Trochowski, der sein 150.

Bundesligaspiel für den HSV bestritt, verwandelte ein Zuspiel von Jonathan Pitroipa mit einem trockenen Flachschuss ins kurze Eck aus etwa zehn Metern. Zuvor hatte Marcus Berg mit dem Kopf Pitroipa in Szene gesetzt.

Gladbach lange inaktiv

Die Gäste taten auch nach dem Rückstand nicht viel mehr für ihr eigenes Angriffsspiel als zuvor. Die Hamburger kontrollierten weiterhin die Partie, spielerisch war fast ein Klassenunterschied zwischen beiden Teams zu sehen. Allerdings fehlte beim HSV vor dem gegnerischen Strafraum die Durchschlagskraft.

Eljero Elia verpasste mit einem Fernschuss aus 17 Metern das Tor nur knapp. Berg kam zweimal bei 'halben´ Chancen in der 22. und 35. Minute nicht richtig im Strafraum an den Ball. So musste eine Standardsituation für die erneute HSV-Führung herhalten. Torwart Logan Bailly sah bei Ze Robertos fünftem Saisontreffer aus 20 Metern allerdings unglücklich aus.

HSV anfällig in der Luft

Erst danach wurden die Westdeutschen etwas mutiger und hatten durch Raul Bobadilla (60.) und Juan Arango (62.) gute Chancen zum Ausgleich. Das erledigte dann Dante mit einem Kopfball. Es war bereits der siebte Kopfballgegentreffer für den HSV in dieser Saison. Aber es kam für die Norddeutschen noch schlimmer.

Friend markierte nur neun Minuten nach seiner Einwechslung den überraschenden Siegtreffer für Gladbach. Eljero Elia und Pitroipa waren die besten Spieler beim HSV, dessen Hintermannschaft alles andere als sattelfest war. Bei Mönchengladbach gefielen Reus und Abwehrchef Dante am besten.

Hamburg - Gladbach: Daten zum Spiel