Die Elf vom Niederrhein erkämpfte beim VfL Bochum ein 2:2 (1:0) und gab damit zumindest bis Samstag die Rote Laterne des Tabellenletzten an Eintracht Frankfurt ab.
Ob Sportdirektor Ziege nach dem erst zweiten Punktgewinn der Gladbacher in den vergangenen acht Gastspielen in Bochum nun doch entgegen aller Beteuerungen weiter Trainer bleibt, wird nach einer kämpferisch anspruchsvollen Leistung Gesprächsthema bleiben.
Medien: Hans Meyer leitet ab Sonntag das Training
"Die Mannschaft hat die Marschroute toll umgesetzt. Wie sie 90 Minuten gearbeitet hat, nach dem 1:2 zurückkommt und in allem dagegenhält - super", sagte Ziege. Sein Trainer-Dasein soll aber kein Dauer-Zustand bleiben.
"Ich hoffe, dass wir so schnell wie möglich einen Trainer finden. Ich bin wahnsinnig stolz, dass ich das hier machen durfte", so Ziege. Rund um die Borussia wird Hans Meyer weiter als heißester Kandidat gehandelt - dazu wollte aber niemand offiziell Stellung beziehen. "Bild" und "Express" berichten jedoch übereinstimmend, dass Meyer bereits am Samstag vorgestellt werden und ab Sonntag das Training leiten soll.
Bochum wenig überzeugend
Die Bochumer verfehlten derweil ebenso wie die Gäste den zweiten Saisonsieg und konnten nach dem überraschenden 3:3 bei Rekordmeister Bayern München nicht überzeugen.
"Wir sind verdient in Führung gegangen, weil Gladbach nicht mehr viel gemacht hat. Ein Heimspiel musst du normalerweise gewinnen. Es hat heute nicht gereicht - schade", meinte Trainer Marcel Koller.
Wunderheilung bei Marin
Steve Gohouri brachte die Gladbacher nach einer Freistoßflanke des überraschend aufgelaufenen Marko Marin in der 30. Minute per Kopf in Führung. Nationalspieler Marin hatte sich erst vor einer Woche einen Muskelfaserriss in der Wade zugezogen.
Christoph Dabrowski sorgte in der 55. Minute für den Ausgleich, nachdem die Bochumer nach schwacher erster Hälfte etwas druckvoller agiert hatten.
Gladbachs Torwart Uwe Gospodarek, den Ziege anstelle von Christofer Heimeroth das Vertrauen schenkte, machte beim Ausgleich nicht unbedingt eine glückliche Figur.
Nach dem 2:1 durch Sinan Kaloglu (77.) schien Bochum plötzlich auf der Siegerstraße, doch Thomas Kleine gelang nur zwei Minuten später per Kopf der Ausgleich. Marin hatte erneut die Vorarbeit geleistet.
Erstes BL-Spiel für Gospodarek nach achteinhalb Jahren
Ziege hatte die Startelf im Vergleich zur 1:2-Niederlage gegen den 1. FC Köln, die Trainer Jos Luhukay den Job gekostet hatte, gleich auf fünf Positionen verändert. Thomas Kleine spielte überraschend in der Innenverteidigung, Rob Friend sollte als einzige Spitze für Gefahr sorgen.
Die Entscheidung pro Gospodarek ließ einen ratlosen Heimeroth zurück. "Verstehen kann ich die Torwartentscheidung nicht. Ich habe zwar im Köln-Spiel Fehler gemacht. Aber das ist normalerweise kein Grund direkt den Keeper zu wechseln. Ich habe mir jedenfalls nichts vorzuwerfen", meinte der Torwart.
Gospodarek war mit seinem ersten Bundesliga-Spiel seit achteinhalb Jahren zufrieden: "Das war schon ein schönes Gefühl, nach so langer Zeit wieder im Tor zu stehen. Für Christopher ist es natürlich keine schöne Situation, aber das kenne ich aus eigener Erfahrung. Da muss man einfach durch."
Matmour im Pech
Nach einer wenig ereignisreichen ersten Hälfte in der die konzentriert agierenden Gladbacher wie aus heiterem Himmel in Führung gingen, kamen die 31.328 Zuschauer im ausverkauften Stadion nach der Pause voll auf ihre Kosten.
Bochum drängte mit Erfolg auf den Ausgleich, doch die kampfstarken Gladbacher hielten jederzeit dagegen. Bei einem der wenigen Konter hatte Karim Matmour Pech, als sein Schuss in der 62. Minute nur um Zentimeter das Bochumer Tor verfehlte.
In der hektischen Schlussphase waren vor allem die Bemühungen der Gastgeber zu kopflos.
Beste Spieler bei den Bochumern waren der fleißige Oliver Schröder und Torschütze Kaloglu. Bei den Gladbachern ragten Marin und Kapitän Patrick Paauwe heraus.
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