"Da ist gar nichts intakt": Lothar Matthäus fällt vernichtendes Urteil über Thomas Tuchel

Von Marko Brkic
Thomas Tuchel, FC Bayern München
© getty

Sky-Experte Lothar Matthäus hat den scheidenden Bayern-Trainer Thomas Tuchel nach dem 2:2-Unentschieden seines FCB gegen den SC Freiburg am Freitag besonders scharf kritisiert. Vor allem die Art und Weise, wie Tuchel über seine Mannschaft gesprochen hat, ist bei ihm auf Unmut gestoßen.

Anzeige
Cookie-Einstellungen

"Da ist gar nichts intakt. Nicht wegen dem Ergebnis, sondern wegen der Art und Weise, denn das Ergebnis war ja schmeichelhaft für die Bayern", meinte der Rekordnationalspieler bei Sky.

Matthäus stört dabei vor allem Tuchels Art der Kommunikation nach dem Spiel: "Er geht immer auf die Mannschaft los. Er ist eigentlich immer derjenige, der keinen Fehler macht, und die Spieler machen die Fehler und so etwas willst du als Spieler nicht hören. Es geht ja nicht um einen Spieler, er geht ja generell auf die Mannschaft los, dass er da mehr erwartet und so weiter - aber vielleicht erwarten die Spieler auch von Tuchel bisschen mehr."

Tuchel, der mit Saisonende den FC Bayern verlassen wird, nehme zwar auf nichts mehr Rücksicht, "aber der FC Bayern nimmt auf Tuchel Rücksicht!". Es sei nicht Bayern-Like, "was da in den letzten Monaten gelaufen ist", fügte der 62-Jährige hinzu.

Damit mache Tuchel sich bei der Mannschaft unbeliebt und bekäme im Umkehrschluss "nicht das Vertrauen als Trainer, welches er bekommen möchte. Wenn es am Dienstag gegen Lazio Rom nicht in die Richtung geht, die man sich bei den Bayern wünscht, dann geht es nach Dienstag nicht mehr weiter - mit Thomas Tuchel", ist sich Matthäus sicher.

bayern-freiburg-1600
© getty

Thomas Tuchel nach Freiburg: "Dinge gemacht, die wir nie besprochen haben"

Tuchel hatte sich nach dem 2:2 gegen Freiburg erneut ratlos gezeigt und kritisierte einmal mehr die Leistung seiner Mannschaft. "Wir haben komplett ohne Struktur gespielt, wir waren viel zu undiszipliniert und überhaupt nicht in unseren Positionen. Wir haben Angriffe begonnen, wenn es überhaupt nicht losging, haben Ballverluste gehabt in der Vorwärtsbewegung", sagte ein sichtlich unzufriedener Tuchel nach Abpfiff bei DAZN. "Wir haben eingeladen zum Kontern, waren nicht in Position, um Kontrolle in den Kontern zu haben, die erste Halbzeit war schlecht."

Damit nicht genug: "Es war einfach zu undiszipliniert in den Positionen, es war teilweise Harakiri. Wir hatten Phasen, in denen unser Innenverteidiger den Außenverteidiger hinterlaufen hat. Wir haben Dinge gemacht, die wir nie trainiert oder besprochen haben", so der 50-Jährige. "Wir haben kopflos gespielt die erste halbe Stunde und sind dann bestraft worden. Wir kamen mit einer Einzelaktion zurück, die zweite Halbzeit war dann okay. Aber am Ende kann man sagen, eine Halbzeit ist nicht genug, wenn wir hier gewinnen wollen."

Der FC Bayern München droht im Kampf um die Meisterschale den Anschluss an Tabellenführer Bayer Leverkusen zu verlieren. Der Rückstand beträgt aktuell sieben Zähler, kann am Sonntag jedoch auf zehn anwachsen, sollte Leverkusen den 1. FC Köln bezwingen.