BVB-Boss Hans-Joachim Watzke kritisiert VAR: "Müssen das in den Griff bekommen"

SID
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Hans-Joachim Watzke hat angesichts der andauernden Kritik am Video-Assistenten (VAR) Verbesserungen gefordert und eine Aufarbeitung angekündigt. "Wenn der VAR eine Zukunft haben will, müssen wir das in den Griff bekommen", sagte der Geschäftsführer von Borussia Dortmund am Sonntag auf der Jahreshauptversammlung des Klubs in der Westfalenhalle.

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Der VAR sei "ein schwieriges Thema. Im Januar werden wir uns mit dem Thema intensiver auseinandersetzen", sagte der Chef des Aufsichtsrates der Deutschen Fußball Liga (DFL). Watzke bezog sich bei seinen Ausführungen auch auf eigene Erfahrungen. In der Zweitrundenpartie des BVB im DFB-Pokal gegen die TSG Hoffenheim (1:0) etwa habe es keinen Videobeweis gegeben, "da habe ich mich etwas befreiter gefühlt", betonte der 64-Jährige.

Zuletzt hatte es von verschiedenen Seiten immer wieder deutliche Kritik an der Rolle des Video-Assistenten gegeben. Vor einigen Wochen forderte Eintracht Frankfurts Vorstandssprecher Axel Hellmann gar eine teilweise Abschaffung. Der Deutsche Fußball-Bund (DFB) testete bei zwei Zweitliga-Partien am vergangenen Wochenende die Einbeziehung von Ex-Profis im "Kölner Keller" zur möglichen Verbesserung des VAR.

Ex-Profi Kneißl zieht positives Fazit nach VAR-Premiere

Ex-Profi Sebastian Kneißl hat nach seiner Premiere als externer Berater im "Kölner Keller" zur möglichen Verbesserung des Video-Assistenten (VAR) ein positives Fazit gezogen. "Es war für mich spannend", sagte der DAZN-Experte in einem Interview mit dem Deutschen Fußball-Bund (DFB): "Ich war zwar schon mal in diesem Raum und habe das alles schon gesehen, diesmal fühlte es sich aber noch realistischer und praxisnäher an."

Am vergangenen Wochenende hatte Kneißl die Zweitligapartien zwischen dem Hamburger SV und Eintracht Braunschweig (2:1) sowie Hansa Rostock und dem FC St. Pauli (2:3) erstmals in einem Test aus dem Video-Assist-Center begleitet. Laut DFB konnte der 40-Jährige die Kommunikation des Schiedsrichter-Teams verfolgen, dazu sei es in der Pause und nach den Partien zu einem "ausführlichen fachlichen Austausch" gekommen. "In beiden Spielen gab es Szenen, die wir konstruktiv diskutieren konnten", sagte Kneißl.

Langfristig könnten externe Berater "definitiv" eine Hilfe für die Referees sein, meinte er. "Wichtig ist natürlich, dass sie genau wissen, wie sie sich dort zu verhalten haben, denn es ist immer noch der Bereich der Schiedsrichter, da müssen 'wir' uns anpassen." Kneißl warb für eine "schnellere und transparentere Kommunikation nach außen" als nächsten Schritt. Er sehe auf beiden Seiten eine Offenheit und Neugier, "sich anzunähern und gegenseitig zu unterstützen".

Ob das Projekt zu einer dauerhaften Lösung werden kann, ließ der DFB zunächst offen. "Wir sind gegenüber neuen Ideen, die uns weiterbringen können, immer aufgeschlossen", sagte Videobeweis-Chef Jochen Drees: "Dazu gehört es auch, dass wir durch eine solche Kooperation herausfinden wollen, inwieweit wir von der Expertise eines ehemaligen Berufsfußballers profitieren können."

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