Bundesliga - Die krassesten Transfersommer: RB Leipzig pulverisiert BVB-Rekord

Von Oliver Wittenburg
Joelinton, Hoffenheim
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Erst Christoper Nkunku, dann Dominik Szoboszlai und schließlich Josko Gvardiol: Ein beispielloser Ausverkauf beschert RB Leipzig volle Kassen und einen Bundesliga-Rekord. Wir werfen einen Blick auf die Historie.

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Es sollte keinen überraschen, dass die Summen, die auf dem Transfermarkt die Besitzer wechseln, immer bekloppter werden. Angesichts dessen ist es aber durchaus bemerkenswert, dass Borussia Dortmund einen diesbezüglichen Rekord sechs Jahre lang hielt: den für die meisten in einem Sommertransferfenster durch Spielerverkäufe eingenommenen Euros.

In erster Linie dank Ousmane Dembélé strich der BVB im Sommer 2017 über 200 Millionen Euro ein. Die Spitzenplatzierung in den Bundesliga-Annalen sind die Schwarzgelben mit Wirkung vom 5. August 2023 aber los. Denn: Mit dem Verkauf von Josko Gvardiol an Manchester City hat Pokalsieger RB Leipzig diese Rekordmarke förmlich pulverisiert. Und der Sommer ist noch nicht einmal vorbei ...

Hier kommen nun die Top-10 der einträglichsten Sommertransferperioden mit den wichtigsten Kennzahlen und Namen. Spoiler: Die Bayern spielen anders als der BVB keine Hauptrolle - und Hoffenheim ist auf dem Treppchen.

Kevin De Bruyne, VfL Wolfsburg, Manchester City
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Platz 10: VfL Wolfsburg

  • Sommer 2015/16
  • Transfereinnahmen: 100,30 Millionen Euro

Erstmals wird die 100-Millionen-Schallmauer in der Bundesliga durchbrochen. Der frischgebackene Pokalsieger Wolfsburg verkauft seinen genialen Spielmacher Kevin De Bruyne für 76 Mio. Euro an Manchester City, dazu gibt es reichlich Cash für Ivan Perisic (19 Mio. an Inter) und Timm Klose (11 Mio. an Norwich City).

FC Bayern München, Robert Lewandowski
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Platz 9: FC Bayern München

  • Sommer 2022/23
  • Transfereinnahmen: 104,10 Millionen Euro

Tormaschine Robert Lewandowski geht nicht in allergrößter Harmonie nach Barcelona und bringt allein 45 Mio. Euro. Die anderen erwähnenswerten Transfers sind keine Blockbuster, aber durchaus einträglich: Tanguy Nianzou (16 Mio. an FC Sevilla), Chris Richards (12 Mio. an Crystal Palace) , Marc Roca (12 Mio. an Leeds United), Joshua Zirkzee (8,5 Mio. an FC Bologna) und Omar Richards (8,5 Mio. Nottingham Forest).

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Platz 8: Borussia Dortmund

  • Sommer 2023/24
  • Transfereinnahmen: 108,35 Millionen Euro

Der BVB verkauft seinen größten Schatz (to be continued ...). Jude Bellingham geht für 103 Mio. zu Real Madrid und hinterlässt gebrochene Herzen, erst Recht nach dem verpassten Meistertitel. Ansgar Knauffs endgültiger Wechsel zu Eintracht Frankfurt bringt auch noch 5 Mio. Noch ist nicht aller Tage Abend bzw. Ende der Deadline, weshalb dieser Sommer auch noch im Ranking klettern könnte.

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Platz 7: Borussia Dortmund

  • Sommer 2021/22
  • Transfereinnahmen: 109 Millionen Euro

Der BVB verkauft seinen größten Schatz und sorgt für gebrochene Herzen. In diesem Fall ist die Rede von Jadon Sancho, der für 85 Mio. zu Manchester United wechselt. Außerdem verlassen u.a. Leonardo Balerdi (11 Mio. an Olympique Marseille) und Thomas Delaney (6 Mio. an FC Sevilla) den Verein.

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Platz 6: Borussia Dortmund

  • Sommer 2016/17
  • Transfereinnahmen: 110,50 Millionen Euro

Zur Abwechslung verliert der BVB gleich drei tragende Säulen auf einmal. Henrikh Mkhitaryan (42 Mio. an Manchester United), Mats Hummels (35 Mio. an FC Bayern) und Ilkay Gündogan (27 Mio. an Manchester City) verlassen die Schwarzgelben. Dazu nehmen mit Jakub Blaszczykowski und Neven Subotic zwei weitere Legenden Abschied.

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Platz 5: RB Leipzig

  • Sommer 2021/22
  • Transfereinnahmen: 112 Millionen Euro

Die Sachsen verscherbeln ihre komplette Innenverteidigung. Dayot Upamecano geht zum FC Bayern (42,5 Mio.), Ibrahima Konaté zum FC Liverpool (40 Mio.). Mit Marcel Sabitzer folgt ein weiterer Schlüsselspieler dem Ruf des Ex-Trainers Julian Nagelsmann und zieht nach München weiter (für 15 Mio.). Außerdem noch erwähnenswert: Gladbach bezahlt 9,5 Mio. für Hannes Wolf.

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Platz 4: Eintracht Frankfurt

  • Sommer 2019/20
  • Transfereinnahmen: 114,80 Millionen Euro

Die Erfolgstruppe, die 2018 Pokalsieger wurde und 2019 um ein Haar das Europa-League-Finale erreichte, fällt auseinander. Zwei Drittel der "Büffelherde", Luka Jovic und Sébastien Haller, gehen für 63 Mio. zu Real Madrid bzw. für 50 Mio. zu West Ham United. Auch Ante Rebic verlässt die Eintracht, allerdings geht er in einer Art Leihtauschgeschäft für André Silva zur AC Milan.

Joelinton, TSG Hoffenheim, Newcastle United
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Platz 3: TSG Hoffenheim

  • Sommer 2019/20
  • Transfereinnahmen: 120,15 Millionen Euro

Drei richtig gute Deals tätigen die Kraichgauer im Sommer 2019. Joelinton (44 Mio. an Newcastle United), Kerem Demirbay (32 Mio. an Bayer Leverkusen) und Nico Schulz (25,5 Mio. an Borussia Dortmund) sorgen nach einer Saison, in der man auf der Zielgeraden das internationale Geschäft verpasst, für einen warmen Regen. Ohne das Trio läuft es dann sogar besser. Im Frühjahr 2020 stehen Platz 6 und die Europa-League-Qualifikation zu Buche.

Ousmane Dembele, BVB, FC Barcelona
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Platz 2: Borussia Dortmund

  • Sommer 2017/18
  • Transfereinnahmen: 201,50 Millionen Euro

Erstmals wird die 200-Millionen-Euro-Schallmauer in der Bundesliga gebrochen. Von einem Riesentheater begleitet, wechselt Ousmane Dembélé für abenteuerliche 140 Mio. zum FC Barcelona. Dazu verlassen Matthias Ginter (17 Mio. an Borussia M'gladbach), Emre Mor (13 Mio. an Celta Vigo), Sven Bender (12,5 Mio. an Bayer Leverkusen) und Adrian Ramos (12 Mio. an Chongqing Liangjiang Athletic) den BVB. Im darauffolgenden Winter geht dann auch noch Pierre-Emerick Aubameyang unter lautem Getöse zu Arsenal für knapp 64 Mio., aber die zählen hier gar nicht rein. Zerbrochene Herzen? Eher weniger, dafür wurde zu viel Porzellan zerschlagen.

Josko Gvardiol, RB Leipzig, Manchester City
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Platz 1: RB Leipzig

  • Sommer 2023/24
  • Transfereinnahmen: 240,70 Millionen Euro

Der amtierende Pokalsieger sprengt alle Dimensionen und dabei ist der Sommer noch gar nicht zu Ende. Drei Monstertransfers in die Premier League spülen den Sachsen allein 220 Millionen Euro in die ohnehin nicht klammen Kassen. Mit Christopher Nkunku (60 Mio. an FC Chelsea), Dominik Szoboszlai (70 Mio. an FC Liverpool) und Josko Gvardiol (90 Mio. an Manchester City) veräußern Sportchef Max Eberl und Co. aus jedem Mannschaftsteil das Prunkstück und eröffnen sich gleichzeitig immense Möglichkeiten. Kleine Randnotiz: Gvardiol ist jetzt der teuerste Abwehrspieler aller Zeiten.