Der wiederholte Foulelfmeter für Hannover 96: Ruf nach konsequenter Regelauslegung

Von SPOX
Schiedsrichter Guido Winkmann ließ den Hannoveraner Elfmeter wiederholen
© getty

Der aberkannte Elfmeter von Hannover 96 im Spiel gegen den FC Bayern hat für Verwirrung gesorgt - korrekt oder Fehlentscheidung? Zwar war der Pfiff unter dem Strich korrekt und regelkonform, die Regel sollte jedoch konsequenter durchgezogen werden.

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Es war eine der Schlüsselszenen der Partie zwischen Bayern und Hannover: 96-Stürmer Niclas Füllkrug verwandelte einen Foulelfmeter sicher links unten im Eck, die Gäste bejubelten den Ausgleich jedoch nur wenige Sekunden. Der Grund: Schiedsrichter Guido Winkmann ließ den Strafstoß wiederholen, weil acht Spieler bereits vor der Ausführung in den Strafraum gestürmt waren.

Bayerns Mats Hummels stellte später in der Mixed Zone der Allianz Arena klar, dass es bei dieser Szene keine zwei Meinung gebe: "Ich glaube, beim ersten Elfmeter waren gefühlt zehn Spieler im Sechzehner. Das war schon eine wilde Situation", sagte der Münchner Innenverteidiger.

Allerdings sorgte die Tatsache für Verwirrung, dass eben nicht nur Hannoveraner, sondern auch Münchner waren, die in den Strafraum stürmten. Das bewog 96-Sportdirektor Horst Heldt dazu zu fragen: "Was soll die Regel? Ist es sinnvoll, den Elfmeter zu wiederholen?"

Gagelmann erklärt die richtige Regelauslegung

Schiedsrichter-Experte Peter Gagelmann erklärte später via Twitter, warum Winkmann in dieser Situation richtig entschied: "Wenn der Torwart den Ball hält, würde es eine Wiederholung geben, wenn verteidigende Spieler zu früh reinlaufen. Wenn der Ball ins Tor geht, zählt das Tor. Vorausgesetzt es liefen bei der Ausführung keine Angreifer mit in den Strafraum."

Tatsächlich waren vor Füllkrugs Schuss bereits vier Münchner Verteidiger, aber eben auch drei Hannoveraner Angreifer in den Sechzehner gelaufen. Die Regelauslegung war korrekt.

Boateng lief bei der zweiten Ausführung in den Strafraum

Dennoch ist der Ruf nach einer konsequenteren Regelauslegung bei der Ausführung von Elfmetern verständlich. Schließlich ist es Usus, dass sowohl Verteidiger als auch Angreifer vorzeitig in den Strafraum laufen. Und bei der zweiten Ausführung durch Füllkrug war mindestens Jerome Boateng links bereits über der Sechzehnerlinie. Ulreich hielt, Winkmann ließ nicht noch einmal wiederholen...

Letztlich versuchte Heldt, das Positive zu sehen: "Am Ende der Geschichte war es für diese Situation unerheblich, weil wir sowieso den Ausgleich gemacht haben. Von daher ist es kurios, aber zweitrangig für den Spielverlauf."

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