"Tretertruppe Nummer eins in Deutschland"

SID
Niko Kovac ist nach dem Platzverweis von Seferovic sauer
© getty

Für Eintracht Frankfurt und Trainer Niko Kovac endete die Reise nach Berlin wieder mit einer Niederlage. Vor allem ein erneuter Platzverweise erzürnte die Hessen.

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Als Niko Kovac den nächsten Platzverweis der "Tretertruppe Nummer eins" erklären musste, flüchtete sich der Frankfurter Trainer in Ironie. "Inzwischen sind es so viele, dass ich es gar nicht mehr weiß, ob es fünf, sechs oder sieben sind", sagte der 45-Jährige nach dem 0:2 (0:0) im Verfolgerduell bei Hertha BSC. Und betonte im ZDF: "So langsam gehen mir nicht nur die Spieler aus, sondern ich muss wohl langsam welche von der Straße holen."

So schlimm ist die personelle Situation bei den Hessen zwar noch nicht, doch die Verärgerung war Kovac deutlich anzumerken. Denn fast genauso nachhaltig wie die dritte Niederlage in Serie vermieste dem gebürtigen Berliner die Rote Karte von Haris Seferovic die Laune. Es war bereits der sechste Platzverweis für einen Frankfurter in dieser Saison.

"Wir schaden uns selbst. Wir machen das kaputt, was wir uns in der Hinserie so gut aufgebaut haben", sagte der ehemalige Herthaner: "Eintracht Frankfurt ist in der Hinserie mit Qualität aufgefallen. Aber das übertüncht jetzt das, was wir in der Hinserie geschaffen haben. Erklären kann ich mir das nicht. Ich erwarte, dass wir uns benehmen, aber anscheinend stoße ich da auf taube Ohren. Ich bin keiner, der meine Spieler dazu animiert, um sich zu treten."

In der 78. Minute hatte Seferovic im Berliner Strafraum abseits des Balls seinem Gegenspieler Niklas Stark völlig unnötig absichtlich mit dem Arm im Gesicht erwischt. Beim Stand vom 0:1 gleichbedeutend mit dem Ende der Hoffnungen auf einen späten Ausgleich.

"Soll ich ihn in Urlaub schicken, oder was?"

"Das ist eine Dummheit und dafür wird er sanktioniert. Was soll ich machen? Soll ich ihn in Urlaub schicken, oder was?", sagte Kovac bei Sky. Und er wusste, dass das Rot das Image seines Teams weiter verschlechtern wird. Man sei "die Tretertruppe Nummer eins in Deutschland", sagte er und kündigte eine Geldstrafe für Seferovic an, die "richtig an das Portemonnaie" gehe.

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Die Aufregung um Seferovics Rot verdrängte dabei fast die sportliche Mini-Krise der Frankfurter. 0:3 in Leverkusen, 0:2 gegen Ingolstadt und jetzt nach Treffern von Vedad Ibisevic (52.) und Vladimir Darida (83.) 0:2 in Berlin. "Wir sind noch nicht so gefestigt, wir sind noch nicht so stark, wie uns viele sehen", sagte Kovac.

Bei seinem ehemaligen Mitspieler Pal Dardai und den Berliner war die Erleichterung dagegen groß. Endlich ein Big Point auf dem Weg nach Europa, die Last-Minute-Enttäuschung gegen die Bayern in der Vorwoche vergessen. Kein Wunder also, dass auf Berliner Seite die Bezeichnungen für den Sieg in der Bandbreite von "wichtig" bis "sehr wichtig" lagen.

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Für ein trauriges Kapitel sorgten vor dem Anpfiff Hooligans aus beiden Lagern, die sich im Berliner Stadtteil Moabit eine Massenschlägerei lieferten. 96 Personen wurden festgenommen, sechs Randalierer mussten ins Krankenhaus gebracht werden. "Das ist ein großer Wermutstropfen auf den Fußballsamstag", sagte Preetz im ZDF.

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