Allofs glaubt an Bayern-Fehler

Von Adrian Franke
Klaus Allofs sieht die Bayern nicht als unfehlbar an
© getty

Elf Punkte beträgt der Vorsprung des FC Bayern München auf den Tabellenzweiten VfL Wolfsburg, am Freitagabend eröffnen beide Teams die Rückrunde mit dem Spitzenspiel. Trotz der aktuell klaren Ausgangslage befürchtet Wolfsburgs Sportvorstand Klaus Allofs keine langfristig ungebrochene Dominanz der Münchner - und stützt sich dabei auf die Vergangenheit.

Anzeige
Cookie-Einstellungen

"Im Moment sieht alles nach den Bayern aus. Sie haben aus den beiden Jahren, in denen Dortmund Meister wurde, die richtigen Schlüsse gezogen. Aber die Frage wird sein, ob sie es immer wieder hinkriegen. Die Geschichte hat gezeigt, dass es über einen langen Zeitraum kaum möglich ist, immer alles richtig zu machen", betonte Allofs gegenüber der "tz".

Ausschlaggebend sei allerdings, "dass wir oder andere Mannschaften zur Stelle sind, wenn Bayern mal Fehler macht. So wie 2009, so wie Dortmund oder Bremen und Stuttgart zuvor."

Gleichzeitig musste aber auch der 58-Jährige zugeben, dass es ohne einen finanzkräftigen Partner wie etwa VW in Wolfsburg schwierig werde, den Münchnern Paroli zu bieten: "Wenn man sich die wirtschaftlichen Verhältnisse der Bayern ansieht, die sie sich in den vergangenen Jahrzehnten erarbeitet haben, ist es klar, dass eine Mannschaft mit nur einem Drittel ihres Budgets keine Konkurrenz sein kann."

Allofs: Keine besseren Möglichkeiten als BVB

In der ersten Verfolgerrolle sieht der VfL-Boss Wolfsburg aber mittelfristig noch nicht: "Wir haben sicherlich nicht bessere Möglichkeiten als beispielsweise Borussia Dortmund. Unser Stadion fasst 30.000 Zuschauer, das Dortmunder 80.000. Dazu sind sie noch an die Börse gegangen und, und, und. Es gibt einige Möglichkeiten, wie ein Klub geführt und finanziert werden kann. Das Modell Volkswagen und VfL ist eine davon."

Für Wolfsburg sei das aber gleichzeitig die einzige Möglichkeit, "in einer 120.000-Einwohner-Stadt dauerhaft guten Bundesligafußball zu bieten und international zu spielen." Daher stört Allofs die Kritik am Wolfsburger Modell auch nicht: "Diese Meinungen haben ihren Ursprung oft im Verkennen der wahren Gegebenheiten. Man darf ja hier nicht vergessen, dass das Engagement der genannten Klubs viel umfassender ist. Die Bedeutung für den Standort, die Menschen, für die Jugend etc. ist riesig."

Dass die Wölfe aber die Liga mit einem Sieg am Freitagabend nochmal spannend machen können, glaubt Allofs nicht: "Das soll keine Kapitulation vor den Bayern sein, aber wer sie in der Hinrunde erlebt hat, weiß, dass sie nicht unbedingt schwächer sein werden in der Rückrunde. Sie sind der wahrscheinliche Meister, da müssten schon außergewöhnliche Dinge passieren. Für uns ist es dennoch ein wichtiges Spiel. Unser Ziel ist die Champions League, deswegen wären drei Punkte gut."

Alle Infos zu Wolfsburg