Ernüchternder Abschluss für Hertha

SID
Zum Jahresabschluss geriet die Hertha gegen Hoffenheim unter die Räder
© getty

Nach dem verkorksten Abschluss eines verkorksten Jahres schickte Hertha-Trainer Jos Luhukay seine Mannschaft direkt zum Nachdenken in den Weihnachtsurlaub. Das Auslaufen am Montagmorgen ersparte der Niederländer sich und seinen tief enttäuschten Spielern. "Wir haben jetzt zwei Wochen Pause, um das selbst für uns zu analysieren", sagte der Niederländer nach dem bitteren 0:5 (0:3) gegen 1899 Hoffenheim.

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"Und dann werden wir in der Vorbereitung alles daran setzen, dass wir eine stärkere und bessere Rückrunde machen, in der wir mehr Punkte holen können."

Das ist auch dringend nötig, denn gegen Hoffenheim traten die Herthaner auf wie so oft in diesem Jahr: In der Defensive wacklig, in der Offensive fast nicht existent - dazu noch mit haarsträubenden individuellen Fehlern. Nicht nur den knapp 40.000 Zuschauern im Olympiastadion wurde deutlich vor Augen geführt, woran es beim Hauptstadtklub in diesem Jahr krankt. Das Ergebnis, so Luhukay, sei daher auch "in dieser Höhe erklärbar."

Nach der überragenden Hinrunde in der vergangenen Spielzeit mit 28 Punkten gab es im gesamten Jahr 2014 saisonübergreifend gerade einmal drei Zähler mehr. Insgesamt nur 8 Siege in 34 Spielen: Werte, die viele Hertha-Fans bange in die Zukunft blicken lassen. "Wir haben eine neue Saison. In der letzten Saison muss man das Gesamtbild betrachten und sich nicht nur über das Negative Gedanken machen. Das ist Vergangenheit, wir leben aber im Heute."

Vergangenheit und Gegenwart ähneln sich

Aber dennoch ähneln sich Vergangenheit und Gegenwart erschreckend. Nach der Aufstiegseuphorie im vergangenen Jahr blieb sein Team den Nachweis der Bundesligatauglichkeit meist schuldig. Gerade einmal einen Punkt liegen die Berliner als Tabellen-13. vor einem Abstiegsplatz. Mit einem einzigen Sieg weniger wäre die Hertha Letzter.

Ein Grund neben den vielen Verletzten: Die eigentlich als Eckpfeiler geholten Stars wie der ehemalige niederländische Nationalspieler John Heitinga und der ivorische Stürmer Salomon Kalou erwiesen sich bisher nicht als die gewünschten Verstärkungen.

Unzufriedenheit der Reservisten

Heitinga absolvierte sein letztes Bundesligaspiel Anfang November, saß zuletzt sogar nur auf der Tribüne. Kalou erzielte zwar immerhin fünf Tore, machte aber seiner Unzufriedenheit mit der Reservistenrolle öffentlich Luft. Und brachte damit zusätzliche Unruhe in den Verein. "Wir haben vor der Saison einen Kader zusammengestellt, bei dem die Überzeugung war, dass diese Mannschaft uns in dieser Saison besser macht", sagte Luhukay: "Das ist leider nicht eingetreten."

Julian Schieber, einer der Neuzugänge, der die Erwartungen bisher erfüllt hat, brachte daher auch die Situation für das neue Jahr treffend auf den Punkt: "Das wird eine heiße Rückrunde."

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