Rummenigge: "Matthäus tut mir leid"

Von Stefan Petri
Karl-Heinz Rummenigge verteidigt seinen ehemaligen Teamkollegen
© getty

Karl-Heinz Rummenigge hat Lothar Matthäus verteidigt. Der Vorstandsvorsitzende des FC Bayern München bezeichnete den Rekordnationalspieler, der in Deutschland noch keinen Trainerjob bekommen konnte, als "großen Fußballfachmann". Zudem sprach Rummenigge über Dopingkontrollen, den Streit mit den Bayern-Ultras und Financial Fairplay.

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Im Rahmen eines Vortrags an der "Bayerischen Akademie für Werbung und Marketing" sprach der 57-Jährige auch über Matthäus, der insgesamt 302 Bundesliga-Spiele für den FC Bayern absolvierte und im Ausland mehrfach erfolgreich als Trainer aktiv war.

"Ich muss mal eine Lanze für Lothar brechen", so Rummenigge. "Ich lag mit ihm 1986 sechs Wochen auf einem Zimmer. In einer solchen Zeit lernt man Menschen besser kennen. Und vom Charakter her ist er grundsätzlich total okay." In Deutschland macht Matthäus vor allem durch sein Lebens abseits des Platzes Schlagzeilen. " Er hat ein Image, dem dieser Charakter nicht korrekt wird", betonte Rummenigge. "Es tut mir leid, denn ich weiß, dass er darunter leidet. Er ist ein großer Fußballfachmann."

Blutkontrollen für "sauberen Fußball"

Der langjährige Bayern-Boss äußerte sich auch zum Thema Doping und forderte Konsequenz: "Dass wir Kontrollen einführen und auch bestrafen. Die Diskussion ist: Müssen wir mehr Blutkontrollen einführen? Dieser gesellschaftspolitischen Diskussion müssen wir uns stellen." Er selbst sprach sich für Blutkontrollen aus, um "den Fußball sauber zu halten".

In Sachen Streit mit den Ultras zeigte er sich positiv: "Ich denke, es gibt eine Chance, dieses Thema in den Griff zu bekommen." In diesem Zusammenhang lobte er ausdrücklich die Atmosphäre beim Super Cup in Prag gegen den FC Chelsea als "Weltklasse-Stimmung. Dagegen war bei den Engländern "silenzio".

Dem Transfermarkt prophezeite Rummenigge aufgrund des Financial Fairplay eine Abkühlung. "Es werden im kommenden Jahr ein paar der Transfers, die diese Saison getätigt wurden, nicht mehr möglich sein. Und ich meine nicht Bale oder Özil." Durch das Financial Fairplay wird es den Klubs erschwert, aufgrund reicher Gönner unbegrenzt Schulden zu machen.