Club-Serie gegen mahnenden Tabellenführer

Von Adrian Bohrdt
Sami Allagui konnte gegen Frankfurt seine Tor-Serie am 1. Spieltag aufrecht erhalten
© getty

Furioser hätte die Bundesliga-Rückkehr für Aufsteiger Hertha BSC kaum laufen können: Durch den 6:1-Sieg gegen Eintracht Frankfurt kletterten die Berliner direkt auf den ersten Tabellenplatz. Jetzt gilt es in der Hauptstadt vor dem Duell mit dem 1. FC Nürnberg (So., 15.15 Uhr im LIVE-TICKER) die Euphorie zu bremsen, der Club will nach dem Remis in Hoffenheim zwei Serien wieder aufleben lassen.

Anzeige
Cookie-Einstellungen
Gegen Frankfurt überzeugte die Hertha mit schnellem und direktem Konterfußball und nahm die schwache Gäste-Defensive auseinander. "Die Leistung war sensationell. Wir haben jetzt die ersten drei Punkte", freute sich Trainer Jos Luhukay, nur um sofort anzukündigen: "Aber wir werden ganz schnell wieder in den Alltag zurückkehren."

Aufstellungen So wollen Nürnberg und Berlin spielen

Dieser gestaltete sich für den Niederländer unter der Woche als schwierig: Mit John Anthony Brooks, Änis Ben-Hatira und Sami Allagui fehlten im Training drei Stammspieler wegen Länderspielen, außerdem steht Pierre-Michel Lasogga (Sprunggelenksverletzung) weiterhin nicht zur Verfügung.

Darüber hinaus ereilten Luhukay unter der Woche gleich zwei Hiobsbotschaften: Mit Marcel Ndjeng (Knochenmarksödem) und Johannes van den Bergh (Muskelfaserriss) fallen beide Außenverteidiger zwei bis drei Wochen aus. Sie dürften durch Peter Pekarik und Lewan Kobiaschwili ersetzt werden.

Lustenberger erinnert an Abstiegssaison

Vor diesem Hintergrund weiß auch die Mannschaft den Auftaktsieg vor der Partie beim Club richtig einzuschätzen. "Vor zwei Jahren hatten wir nach der Hinrunde 20 Punkte und wissen alle noch, was dann passiert ist", wird etwa Kapitän Fabian Lustenberger von der "dpa" mit einer Anspielung auf den letzten Abstieg zitiert: "Wir sind realistisch - es werden schwerere Spiele kommen."

Ein solches könnte für die Hertha nämlich schon am Sonntag anstehen, immerhin geht es zum Angstgegner: Nicht nur ist Berlin seit sechs Spielen in Nürnberg ohne Sieg, Luhukay selbst konnte darüber hinaus noch kein Pflichtspiel gegen den Club gewinnen - nicht mal ein Tor gelang dem von ihm damals betreuten FC Augsburg in vier Spielen gegen die Franken.

Wiesinger lobt und warnt

Darauf dürfte sich Nürnbergs Trainer Michael Wiesinger nicht verlassen. "Die Berliner sind natürlich nach dem 6:1-Sieg gegen Frankfurt euphorisiert. Das Team hat mit Jos Luhukay aber einen Trainer, der den Auftakterfolg richtig einordnen kann", erklärte er im "Bayerischen Rundfunk". Weiter analysierte Wiesinger: "Trotz der vielen geschossenen Tore lebt die Mannschaft in erster Linie von ihrer Kompaktheit."

Gegen die Hertha will der Club dennoch eine Heimserie wie in der Vorsaison starten, als Nürnberg zwischen dem achten und dem 28. Spieltag in elf Heimspielen ungeschlagen blieb - die Basis für den Klassenerhalt. Die letzten vier Bundesliga-Spiele gegen Berlin wurden darüber hinaus allesamt gewonnen. Dennoch warnte Mittelfeldspieler Markus Feulner auf der Vereinshomepage: "Fest steht, dass die Hertha eine gute Offensive hat und wir da einiges dagegen stellen und noch kompakter sein müssen."

FCN - Hertha BSC: Jetzt noch Tickets bei Viagogo sichern

Auch Nürnberg hatte Länderspiel-Abstellungen zu beklagen, mit Hiroshi Kiyotake und der Stamm-Innenverteidigung aus Emanuel Pogatetz und Per Nilsson fehlten drei wichtige Spieler im Training. Außerdem muss Timo Gebhart wegen muskulärer Probleme gegen Berlin passen. Feulner verspricht trotzdem einen offensiven Club: "Wir haben nichts zu verschenken, natürlich versuchen wir gegen Berlin auf Sieg zu spielen."

Der 2. Spieltag im Überblick