Daher sei jetzt noch etwas Trainingsarbeit notwendig: "Wir müssen in den nächsten Wochen an einer besseren Abstimmung arbeiten. Es geht hier allerdings nur um Kleinigkeiten. Wir erfinden den Fußball nicht neu." Außerdem müsse sich jeder Spieler unter dem Heynckes-Nachfolger neu beweisen: "Niemand muss sich Sorgen machen, dass wir nach dem Triple-Gewinn jetzt nachlässig werden."
Es stecke, so Lahm weiter, "noch einiges in der Mannschaft. Wir haben wieder sehr gute Möglichkeiten, Titel zu gewinnen. Schlechter werden wir mit Sicherheit nicht. Die Qualität in der Champions League ist aber natürlich extrem hoch. Und wir sind jetzt der Gejagte, jeder will den Titelverteidiger ausschalten. Es wird spannend."
Götze-Wechsel nach München "der logische Schritt"
Entscheidend verstärkt sieht Lahm das Team der Münchner zudem durch Neuzugang Mario Götze. Für Lahm war der Wechsel des Offensivmannes der richtige Schritt: "Wenn man so ein klasse Spieler ist, dann gehört man zum besten Verein in Deutschland. Und das ist eben der FC Bayern. Sein Wechsel war der logische Schritt."
"Wenn man die Chance hat, zu Bayern zu gehen, dann muss man diese Chance - vor allem als junger Spieler - nutzen, um sich weiterzuentwickeln", begründete Lahm weiter.
Lahm hofft auf Weltfußballer aus München
Bei der Wahl zum Weltfußballer sieht Lahm gute Perspektiven für die Profis des Rekordmeisters und hofft auf einen Sieger aus den eigenen Reihen. "Es wäre nach dieser Wahnsinns-Saison an der Zeit. Aber das entscheide ja nicht nur ich, sondern viele Kapitäne, Trainer und Journalisten aus aller Welt", so Lahm.
Dass er im Gegensatz zu seinen Teamkollegen Arjen Robben, Franck Ribery, Thomas Müller und Bastian Schweinsteiger nicht unter die letzten Zehn bei der Wahl zu Europas Fußballer des Jahres vorgerückt ist, stört Lahm indes nicht: "Zunächst einmal freue ich mich für Bastian, Franck, Arjen und Thomas. Aber generell ist es natürlich schon so, dass es Defensivspieler bei solchen Ehrungen schwerer haben. Mich ärgert das aber nicht, für mich geht es im Fußball um andere Dinge - um Titel. Und da sind ja ein paar dazugekommen."
WM: "Wir werden wieder angreifen"
Abschließend gab der 29-Jährige außerdem einen Ausblick auf die Weltmeisterschaft im kommenden Jahr in Brasilien. "Die Mannschaften aus Südamerika werden wegen des Klimas einen Vorteil haben. Brasilien ist einer der Topfavoriten. Aber auch wir werden wieder angreifen", kündigte Lahm an
Der Rechtsverteidiger kann sich sogar vorstellen, bei der WM 2018 in Russland noch teilzunehmen, obwohl er dann bereits 35 Jahre alt wäre: "Ich befinde mich jetzt mit 30 im besten Fußballeralter, fühle mich fit und bin fast nie verletzt. Toi, toi, toi. Aber in vier Jahren kann so viel passieren. Lassen wir uns überraschen."
Insgesamt 54 Pflichtspiele absolvierte Lahm in der vergangenen Saison, davon 29 in der Bundesliga (elf Torvorlagen). Auf dem Weg zum Champions-League-Titel gelangen dem Abwehrmann in zwölf Partien fünf Assists. Sein Vertrag beim FC Bayern läuft noch bis 2016.
Philipp Lahm im Steckbrief