Club-Fans wehren sich

Von Adrian Bohrdt
Gute Stimmung in der Kurve der 1. FC Nürnberg Fans
© getty

Am Rande des 4:0-Derbysiegs des FC Bayern München gegen den 1. FC Nürnberg am vergangenen Samstag war es zu Fan-Ausschreitungen gekommen, auch Polizisten wurden verletzt. Nachdem von der Polizei hauptsächlich Nürnberger Ultras für die Krawalle verantwortlich gemacht worden waren, wehren sich die Club-Fans nun gegen die Anschuldigungen.

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Die Nürnberger Fans wollten laut dem Polizeibericht vom Sonntag auf die Münchner Ultras losgehen, nachdem zunächst Bayern-Ultras versucht hatten, zu einer von Polizisten begleiteten Gruppe Gäste-Fans zu gelangen.

Dabei griffen die Nürnberger Ultras die sie begleitenden Polizeikräfte an, die dem Bericht zufolge "Schlagstock und Pfefferspray einsetzen mussten, um die massiven Angriffe abzuwehren". Auch Steine sollen in Richtung der Beamten geworfen worden sein, mehrere Beamte wurden verletzt.

Nürnberger Fans wehren sich

Auf der Facebook-Seite "FCN aktuell" wehrten sich Nürnberger Fans anschließend gegen die Anschuldigungen.

Anhänger des Tabellenelften, die am Samstag in der Münchner Allianz Arena waren, sprachen hinsichtlich der polizeilichen Mitteilung von "völlig irrealen Aussagen und Berichten". Es sei "in keinster Weise Gewalt von den Nürnbergern gegen die Polizei" ausgegangen.

Vor allem wurde die Schuld bei der Polizei gesucht, die das mehrfache Aufeinandertreffen der beiden Fan-Lager nicht habe verhindern können. Zwischenzeitlich seien sogar rund 250 Nürnberger Fans, darunter auch Familien und Kinder, eingekesselt gewesen und hätten deshalb weite Teile der ersten Halbzeit verpasst.

Heino Hassler, Leiter des Nürnberger Fanprojekts, erklärte gegenüber den "Nürnberger Nachrichten: "Es ist mir schleierhaft, wie es bei einem solchen Spiel überhaupt dazu kommen kann, dass zwei Gruppen von Münchner Ultras auf Club-Fans losgehen können." Darüber hinaus betonte er: "Solange ich da war, hat niemand einen Stein geworfen."

"Neue Dimension von Gewalt"

Aus der Pressemitteilung der Polizei war hervorgegangen, dass insgesamt 30 Anhänger festgenommen wurden, davon stammen 24 aus dem Nürnberger Fan-Lager. 31 Personen, darunter 29 Bayern-Fans, wurden kurzzeitig in Gewahrsam genommen. 16 Polizisten erlitten Verletzungen.

"Wir haben eine neue Dimension von Gewalt in München gegenüber Polizeibeamten feststellen müssen. Eine derartige massive Gewalt und eine solche Brutalität gegen die eingesetzten Polizeibeamten hat es bei einem Fußballspiel in München seit Jahren nicht gegeben", hatte Polizeivizepräsident Robert Kopp erklärt.

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