Während Hannover um den Verbleib des wechselwilligen Senegalesen Mame Diouf bangen muss und im Hintergrund die Unstimmigkeiten zwischen Coach Mirko Slomka und Manager Jörg Schmadtke weiter schwelen, sorgen in Frankfurt Wechselgerüchte um Trainer Armin Veh für Aufsehen. Veh soll ein unterschriftsreifer Vertrag von Schalke 04 vorliegen.
"Er ist einer der erfolgreichsten Trainer der letzten 20 Jahre. Natürlich wollen wir ihn halten", machte der SGE-Vorstandsvorsitzende Heribert Bruchhagen klar. Veh macht seine Zukunft jedoch von der sportlichen Perspektive bei den Hessen abhängig: "Es müssen die Rahmenbedingungen stimmen, dann kann ich mir ein Bleiben vorstellen."
Eintracht seit 415 Minuten ohne Tor
Inwiefern der Wirbel um Veh auch das Team belastet, ist unklar. Klar ist jedoch, dass sich der Erfolg auf dem Platz zuletzt nicht mehr wie gewohnt einstellte - der Eintracht fehlen die Tore. Seit 415 Minuten wartet der Aufsteiger nun schon auf einen eigenen Treffer. "Uns fehlt einer, der außer Alex Meier öfter mal ein Tor macht", erklärte Veh.
Auch Winter-Neuzugang und Hoffnungsträger Srdjan Lakic, der zuletzt angeschlagen war, konnte in dieser Hinsicht noch keine Abhilfe schaffen. "Wie soll Lakic auch fit sein? Man hat gesehen, dass er noch nicht fit ist", verteidigte Veh seinen Schützling nach der jüngsten 0:1-Pleite gegen Gladbach.
Der Kroate laborierte zuletzt an Rückenproblemen und kam im Heimspiel gegen die "Fohlen-Elf" nur eine Halbzeit lang zum Einsatz. In Hannover wird er wohl nur auf der Bank sitzen. Also müssen es andere richten, so wie beim 3:1-Hinspielerfolg über Hannover.
Hält Hannovers Heimstärke an?
Die Vorzeichen für ein Ende des Torfluchs scheinen jedenfalls günstig: Die 96-Defensive ist nach denen von Hoffenheim und Bremen die drittanfälligste der Liga - 45 Gegentore kassierten die Niedersachsen bereits in der laufenden Saison. 30 davon jedoch auf fremden Platz - im eigenen Stadion sind die Niedersachsen dagegen eine Macht und belegen mit acht Siegen aus zwölf Partien Rang drei der Heimtabelle. Um den Anschluss an die internationalen Plätze nicht zu verlieren, muss dieser Trend bestätigt werden.
"Es ist sicher nicht das einzige, seligmachende Spiel. Aber es ist ohne Zweifel sehr bedeutsam für uns, zumal es wieder ein Heimspiel ist", unterstreicht Sportdirektor Schmadtke, fordert jedoch gleichzeitig: "Wenn wir in der nächsten Saison international spielen wollen, dann müssen wir auch auswärts Punkte holen und Spiele gewinnen."
Diouf fraglich - Rode fehlt gesperrt
Mit einem Erfolg über die Eintracht würde Hannover zudem die 1000-Punkte-Marke in der Ewigen Tabelle der Bundesliga knacken. Dass das aber kein Selbstläufer wird, weiß auch Schmadtke: "Frankfurt spielt als Aufsteiger eine überragende Saison. Ganz egal, auf welchem Platz die Mannschaft am Ende landet. Sie haben bisher toll gespielt, sind toll aufgetreten."
"Wir haben immer noch die Möglichkeit, eine herausragende Saison zu spielen", weiß auch Eintracht-Kapitän Pirmin Schwegler. Für sein Team besteht nach wie vor die Perspektive, als Aufsteiger erstmalig seit 2006 wieder am internationalen Wettbewerb teilzunehmen.
Während die Gastgeber noch um den Einsatz von Stürmer Diouf bangen, sieht es bei Innenverteidiger Johan Djourou nach seiner verletzungsbedingten Auswechslung gegen den BVB wieder besser aus. Die Eintracht muss derweil erstmals in dieser Saison auf Leistungsträger Sebastian Rode verzichten, der eine Gelbsperre absitzt.
Die voraussichtlichen Aufstellungen
Hannover: Zieler - Chahed, Djourou, C. Schulz, Pocognoli - da Silva Pinto, Hoffmann - Ya Konan, Rausch - Sobiech, Abdellauoe
Frankfurt: Trapp - Jung, Zambrano, Anderson, Oczipka - Schwegler - Celozzi, Inui - Aigner, Matmour
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