Alex Madlung, Fußballgottesteilchen!!

Von Stefan Moser
Dank Alex Madlung ergibt plötzlich alles einen Sinn. Hoffentlich bald auch für ihn selbst
© Getty

Rhetorische Frage: War das ein aufregender Start ins neue Jahr? Antwort: Ja. Überall nur Derbys und Duelle, Hamburg gegen Bremen, Stuttgart gegen Bayern, Messi gegen Ronaldo, Rafael gegen Sylvie, Gut gegen Böse, Not gegen Elend und immer wieder Franz Josef Wagner gegen den eigenen Wahnsinn (Endergebnis stand bei Redaktionsschluss noch nicht fest). Und ganz nebenbei hat ein einfacher Mann aus Castrop-Rauxel die Weltformel gefunden. Wissenschaftliche Details wie immer in der Alternativen Liste.

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Stand by me: Fünf Tore und vier Punkte in zwei Spielen, dazu noch ungeschlagen in der Rückrunde - klingt eigentlich ganz gut. Und trotzdem gilt Jens Keller auf Schalke immer noch als größte Fehlbesetzung seit Elijah Wood (Herr der Ringe) und Wolf-Dieter Poschmann (überall). Umso schöner ist es da, dass Horst Heldt (Kleiner Hobbit) seinem Trainer täglich das Vertrauen ausspricht, denn Vertrauen ist total wichtig, man muss sich nämlich auch mal fallenlassen können, das gilt überhaupt und sowieso fürs ganze Leben. Allerdings mit einer wichtigen Einschränkung: Man muss vorher die Rahmenbedingungen auch grundsätzlich begriffen haben. Guckst Du!

Die Rechnung geht auf: Ganz anders die Lage in Wolfsburg. Dort sitzt Dieter Hecking trotz Niederlage in Hannover fest im Sattel. Und zwar vollkommen zu Recht! Drei Tore hat der VfL nämlich bereits in zwei Spielen der Rückrunde geschossen - und damit schon eins mehr als in den ersten acht Spielen in der Hinrunde unter Magath. Das beweist: Der Trainer hat das grundlegendste aller Probleme gelöst, den Schlüssel zu einem stimmigen System gefunden, das große Rätsel geknackt! Und das durchaus kreativ: Auf der Suche nach dem Higgs-Teilchen, das dem Chaos im Kader einen Zusammenhang und dem Treiben auf dem Platz einen Sinn verleiht, ist Hecking nämlich auf Alexander Madlung gestoßen. Ausgerechnet Alexander Madlung! Jener Madlung, von dem man im Sommer noch annehmen musste, der letzte logische Karriereschritt wäre bestenfalls noch Kängurupimmel-Essen auf RTL. Und der schießt jetzt die Tore! Wie am Fließband! Eine schöne Geschichte, für die es nur ein konsequentes Ende geben kann: den Nobelpreis für Dieter Hecking! Sowie einen Sprechchor in allen Stadien der Republik: "Alex Madlung, Fußballgottesteilchen!"

Klatschpappe: Für sein Brunftgeschrei nebst standhafter Weigerung, sich wenigstens die Namen der Spieler zu merken, haben wir Fritz von Thurn und Taxis in der Vergangenheit schon häufiger getadelt. Diesmal aber gibt es Lob. Als in Hamburgs VIP-Bereich nämlich die Ehefrau von Rafael van der Vaart ins Fernsehbild genommen wurde, da freute sich der Adel-Ösi : Ah, da sitzt ja auch die "Cindy"! Offensichtlich brachte es der alte Fritz also tatsächlich fertig, vier Wochen lang sämtliche Klatschspalten von Wien bis Amsterdam vollständig zu ignorieren. Und das: verdient Respekt!

Rhetorische Frage: Muss das nicht eigentlich Edel-Ösi heißen? Antwort: Nein.