"Wir sind ein, zwei Prozent geiler auf den Titel"

Von Interview: Stefan Rommel
Torschützen unter sich: Bastian Schweinsteiger (l.) und Thomas Müller
© Getty

Zum ersten Mal holte Thomas Müller mit dem FC Bayern einen Dreier beim HSV. Im Interview nach dem Spiel sprach der Münchner über sein Zaubertor, die aktuelle Leistung des Teams und die Unterschiede zur letzten Saison.

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Frage: Herr Müller, Ihr Tor zum 0:2 war ja ziemlich frech. Wie haben Sie das gesehen?

Thomas Müller: Manche von uns machen das im Training öfter mal, Anatolj Tymoschtschuk zum Beispiel. Der kann das ganz gut. Ich hab' das einfach mal aus dem Spiel heraus versucht. Dass das vielleicht ein schönes Tor war, ist für mich nicht so wichtig. Dass es zählt, ist für mich wichtig. Das 2:0 hat uns mehr Ruhe gegeben.

Frage: Wie haben Sie das Spiel allgemein gesehen?

Müller: Wir haben eine top Mannschaftsleistung gezeigt und hinten nichts zugelassen.

Frage: War das die richtige Reaktion auf die Niederlage gegen Leverkusen?

Müller: Wir haben letzte Woche unglücklich verloren und für einige war das der Anlass, den FC Bayern zu hinterfragen. Das haben wir jetzt widerlegt und gezeigt, dass wir sehr stabil sind. Wir haben hier in Hamburg gewonnen. Hier habe ich mit den Bayern noch gar nicht gewonnen. Es freut mich, dass wir endlich mal in Hamburg gewinnen, das war bisher ein gefährliches Pflaster. Wir können die Diskussionen um die November-Depressionen beim FC Bayern scheinbar ad acta legen.

Frage: Unter anderem für die Stabilität ist auch der Trainer verantwortlich. Jupp Heynckes ist mit vielen Wechseln im Pokal unter der Woche ein gewisses Risiko gegangen. Welchen Anteil hat er an der neuen Stabilität der Bayern?

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Müller: Natürlich steht der Trainer immer in der Verantwortung. Wenn's mal nicht läuft und auch, wenn's dann gut läuft. Dann hat er alles richtig gemacht. Aber es gehören alle dazu. Ich denke, es gibt nichts Negatives zu finden im Moment. Er hat die Spieler, die bisher weniger zum Einsatz gekommen sind, am Mittwoch spielen lassen. Und er hat gesehen, dass er zu diesen auch vollstes Vertrauen haben kann.

Frage: Woher kommt diese neue Zuverlässigkeit und Stabilität im Vergleich zur letzten Saison?

Müller: Wir müssen aufpassen. Auch letzte Saison sind wir nach zehn Spielen gefühlt ohne Gegentor gestartet. Aber ich denke, wir sind diese Saison das eine oder andere Prozent geiler und gieriger auf den Titel, den absoluten Erfolg. Wenn du zwei Jahre nichts holst, durftest du dir schon einiges anhören und lesen. Natürlich ist es schöner, wenn man von oben grüßt. Dann lebt es sich gleich besser und man kann auch - ohne sich zu hinterfragen - einfach mal nen Kaffee trinken gehen.

Frage: Wie sind die Bayern zu stoppen?

Müller: Jeder, der heute auf einen Ausrutscher gehofft hat, hat Pech gehabt. Wir haben deshalb einen schönen Abend - der Rest der Spitzengruppe nicht. Das freut uns.

Thomas Müller im Steckbrief