Hyypiä und Lewandowski: Die Mischung macht's

SID
Die Mannschaft von Bayer Leverkusen vertraut Sami Hyypiä (l.) und Sascha Lewandowski
© Getty

Sie galten als Übergangslösung und sollen Bayer Leverkusen jetzt langfristigen Erfolg bringen: Sami Hyppiä und Sascha Lewandowski müssen nach der turbulenten letzten Saison jedoch erstmal für Ruhe im Team sorgen.

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Einen beschaulichen See, eine Angel und einen Klappstuhl: Mehr braucht Sami Hyypiä nicht, wenn sich der Finne hin und wieder nach Ruhe sehnt. "Es gibt nichts Schöneres als morgens um fünf, sechs Uhr alleine fischen zu gehen", sagte der Teamchef von Bayer Leverkusen.

Für den 38-Jährigen ist das Hobby angenehmer Ausgleich zum belastenden Bundesliga-Business. "Ich brauche viel Energie in dieser Saison. Ich habe hier viel Vertrauen bekommen und dass ist ein schönes Gefühl", sagte der Finne.

Und ganz alleine wie beim Angeln ist er bei Bayer ja auch nicht. In Sascha Lewandowski hat Hyypiä den notwendigen Mann mit Trainerschein an seiner Seite. Und diese Mischung war offenbar das richtige Rezept. Hier der erfolgreiche Ex-Profi Hyypiä, dort der relativ unbekannte Lewandowski mit der Erfahrung als Trainer.

Partner mit mit gleichen Gedanken

"Ich kannte Sascha nicht, bevor wir zusammenarbeiten mussten. Aber ich habe schnell gemerkt, dass wir über Fußball gleich denken. Für mich ist es wichtig, dass er Erfahrung hat als Trainer. Da kann ich von ihm lernen", sagte Hyypiä im "Kicker"-Interview.

"Was ich von ihm mitnehmen kann, das ist seine Erfahrung als extrem erfolgreicher Profi. Er kann Dinge einbringen, bei denen ich mich eben schwerer tun würde, weil ich diese langjährige Erfahrung im Profibereich nicht habe", sagte Lewandowski.

Neu war für Hyypiä aber vor allem offenbar eines: "Es ist viel Druck dabei." Vor seinem neuen Job war er anfangs ein wenig zurückgeschreckt. Hatte überlegt, gezweifelt, ob die Aufgabe im Haifischbecken Bundesliga die Richtige sei für den Hobby-Angler. Doch je länger er arbeitete, "desto mehr war ich davon überzeugt, dass ich es machen will", erklärte er.

Vertrauen von Mannschaft und Verein

Womöglich wurde er auch beflügelt durch den Erfolg, immerhin führte das Duo Bayer nach der Entlassung von Robin Dutt innerhalb weniger Wochen noch in den Europapokal. "In der Nachbetrachtung ist alles sehr schnell gegangen", sagte Hyypiä und betonte immer wieder, wie wichtig ihm das Vertrauen sei.

Das haben Hyypiä und Lewandowski sowohl vom Verein, der beide mit einem Vertrag bis 2015 ausstattete, als auch von der Mannschaft bekommen.

"Man hat gemerkt, dass es einen Wandel gab, der sich nun fortsetzen soll. Es gab in den vergangenen sechs Spielen der letzten Saison einige Änderungen in der Taktik und in der Spielidee", sagte Kapitän Simon Rolfes.

Änderungen wird es zwangsläufig auch in der neuen Saison geben. Der streitbare Michael Ballack ist weg, auch die erfahrenen Tranquillo Barnetta, Eren Derdiyok und Rene Adler haben den Verein verlassen.

Dem Kader fehlt die Breite

"Wir wollen den Weg der letzten Saisonspiele weitergehen. Wir haben hochwertige Abgänge zu verkraften, die müssen wir nun kompensieren", sagte Rolfes. Es fehle ein bisschen in der Breite, gab Lewandowski zu. Trotzdem: "Wir haben viel Potenzial im Kader", sagte der 40-Jährige.

Zwei, drei neue Spieler sollen kommen. "Jetzt macht das Management seinen Job, um diese Spieler zu bekommen. Da müssen wir warten, was passiert", sagte Hyypiä.

Mit der Zielvorgabe tut sich das Trainerduo schwer ("Zu früh, über Ziele zu sprechen"), der Europapokal wird von den Spielern hier und da vorsichtig als Marschroute genannt. Denn nach der turbulenten letzten Saison sehnt man sich in Leverkusen vor allem nach Ruhe. Nicht nur beim Angeln.

Der aktuelle Kader von Bayer Leverkusen

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