Podolski muss Leverkusen-Tür nicht bezahlen

SID
Lukas Podolski muss nach seinem Wutausbruch den Schaden nicht tragen
© Getty

Lukas Podolski war überragender Kölner Spieler in Leverkusen, trotzdem nagte nach dem unglücklichen 2:3 im Derby der Frust an dem Nationalspieler. Zu allem Überfluss suchten Diebe die Kabine des FC heim.

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Frust pur bei Lukas Podolski: Rheinisches Derby verloren, sein reguläres Tor nicht gegeben und zu allem Überfluss noch Diebe in der Kabine - da ließ der Fußball-Nationalspieler des 1. FC Köln seinen Emotionen freien Lauf.

Ein Tritt in eine Plexiglastür in den Katakomben der BayArena war Ausdruck seiner Enttäuschung darüber, dass der Tabellenvorletzte beim 2:3 (1:1) bei Bayer Leverkusen für seine ansprechende Leistung nicht belohnt wurde.

Leverkusen schickt keine Rechnung

"Wenn Leverkusen eine Rechnung stellt, wird das Geld auch überwiesen", hatte "Prinz Poldi" nach dem Spiel dem "WDR"-Fernsehen gesagt. Der Werksklub, der seit 13 Jahren kein Nachbarschaftsduell mehr gegen den FC verloren hat, zeigte sich generös. "Wir werden keine Rechnung schicken", sagte Bayer-Mediendirektor Meinolf Sprink am Montag.

Hohe Wellen schlug derweil der Diebstahl in der Kölner Kabine. Leverkusen wird Strafanzeige gegen Unbekannt erstatten, nachdem offenbar im Verlaufe der zweiten Halbzeit Langfinger die Umkleide der Gäste heimgesucht hatten.

"Uns tut die Angelegenheit furchtbar leid. Es ist keine Gewaltanwendung beim Eindringen erkennbar. Wir werden selbst Untersuchungen anstellen, unter anderem die Chipschlüssel und die Videoaufzeichnungen auswerten", sagte Sprink. Der Geißbock-Klub stellte Bayer eine Liste mit den entwendeten Gegenständen zur Verfügung. Über die Höhe des Gesamtschadens konnte Sprink keine Angaben machen.

Poldi bester Kölner

Podolski konnte ebenfalls nicht fassen, dass "so etwas in der Bundesliga passiert". Der Offensivspieler war am Sonntag mit Abstand bester Kölner und bereitete beide Treffer durch Geromel (27.) und Martin Lanig (65.) vor. Obwohl der FC am Ende mit leeren Händen dastand, bilanzierte der 25-jährige Podolski zufrieden.

"Wir haben ein sehr gutes Spiel gemacht. Dass mein Tor nicht gegeben wurde, war bitter. Ich mache dem Schiedsrichter aber keine Vorwürfe. Wenn wir weiter an uns glauben, werden wir als Team da unten rauskommen."

Auch in Leverkusen unterstrichen die Kölner, dass die Mannschaft auf jeden Fall unter Trainer Frank Schaefer näher zusammengerückt ist. "Ich habe meinen Spielern gesagt, dass sich die Dinge in einer Saison immer ausgleichen. Für diese Leistung werden wir vielleicht in einem anderen Spiel belohnt", sagte der FC-Coach, der allerdings enttäuscht darüber war, "dass wir nichts Zählbares mitnehmen konnten".

Schiedsrichter verweigert Tor

Dass Schiedsrichter Felix Brych (München) in der 58. Minute dem Podolski-Tor beim Stand von 2:1 für Leverkusen die Anerkennung verweigerte, war möglicherweise spielentscheidend. Schaefer: "Das war umso ärgerlicher." Drei Minuten später sorgte Stefan Reinartz für das 3:1 der Gastgeber und die Entscheidung.

Trotzdem war Bayer-Coach Jupp Heynckes verärgert über sein Team, das trotz des klaren Vorsprungs am Ende mächtig ins Schwimmen geriet. "Die Spieler waren sich zu sicher. Da muss man sich nicht wundern, wenn man noch in Bedrängnis gerät", sagte der 65-Jährige und lobte den Gegner: "Wir war klar, dass sich der 1. FC Köln ganz anders als noch vor Wochen präsentieren wird: da malocht, kämpft und rennt einer für den anderen."

Sauer war Heynckes auf einige seiner Spieler, die er zuletzt in der Europa League in Trondheim extra geschont hatte, um ihnen Frische für das Derby zu verschaffen: "Da hatte man bei manchem den Eindruck, er habe 120 Minuten im Europacup gespielt. Darüber wird noch zu reden sein."

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