Hamburgs Warten auf Westermann beendet

SID
Der Wechsel von Heiko Westermann zum HSV ist perfekt
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Die Hängepartie um den Transfer von Nationalspieler Heiko Westermann vom Fußball-Bundesligisten Schalke 04 zum Ligarivalen Hamburger SV ist beendet. Am frühen Donnerstagabend meldeten beide Klubs Vollzug, und noch vor Mitternacht sollte der Abwehrspieler im Trainingslager seines neuen Teams im österreichischen Längenfeld eintreffen.

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Die Verzögerung des Wechsels war durch die Klärung von Details bei der Auflösung von Westermanns Vertrag bei Schalke entstanden.

Bereits zu Wochenbeginn hatte der Verteidiger, der in Gelsenkirchen keine Perspektive auf einen Stammplatz in der Abwehrzentrale sah, das Vorbereitungs-Camp der Königsblauen verlassen. Der HSV überweist für Schalkes bisherigen Kapitän rund 7,5 Millionen Euro an den Vizemeister.

Angeblich war der Transfer schon länger beschlossene Sache. Zuletzt gab es auf der Homepage des HSV für ein paar Stunden sogar bereits ein Interview mit dem potenziellen Zugang zu lesen.

"Der HSV ist ein geiler Klub mit sehr vielen Fans, in einem geilen Stadion und einer schönen Stadt", war der dort abgebildete Westermann zitiert worden. In der Hand: Ein HSV-Trikot. Im Hintergrund: Alster und Rathaus.

Westermann für die Innenverteidigung vorgesehen

Auch den Medizincheck hat der Abwehrspieler, der die WM in Südafrika wohl nur aufgrund eines Kahnbeinbruchs am linken Fuß verpasste, bei den Hamburgern bereits bestanden.

Nach Erledigung der letzten Formalitäten steht dem ersehnten Abwehrbollwerk mit Westermann und dem niederländischen Vizeweltmeister Joris Mathijsen nichts mehr im Wege.

Ein Blick auf den bisherigen Kader der Hamburger verdeutlicht, wie dringend die Hanseaten einen Innenverteidiger mit entsprechender Klasse benötigen. Neben Mathijsen steht nur noch David Rozehnal für diese Position zur Verfügung.

Der Tscheche, vor der vergangenen Saison für fünf Millionen Euro verpflichtet, entpuppte sich bisher jedoch nur als grandioser Transferflop - für Westermann die große Chance, künftig ausschließlich auf seiner Lieblingsposition zu glänzen.

Kühne steuert 2,5 Millionen Euro bei

"In Hamburg hat man einen Innenverteidiger gesucht. Ich denke, dass ich hier meine Stärken gut einbringen kann", sagt der 19-malige Nationalspieler, der bei Schalke zuletzt immer wieder auf verschiedenen Defensivpositionen aushelfen musste.

"Für Heiko ist die Position der Knackpunkt. Wir sind bei den Innenverteidigern gut aufgestellt, aber der HSV hat dort Bedarf", sagt S04-Trainer Felix Magath, der sich durch die Millionen-Ablöse weiteren Spielraum für die Zusammenstellung seines Kaders erhofft.

Der HSV bringt den Betrag auch durch die Gelder seines neuen Investors Klaus-Michael Kühne auf, der dem Vernehmen nach rund 2,5 Millionen Euro zum Transfer beisteuert. Im Gegenzug erhält der Mäzen bei einem Weiterverkauf Westermanns 30 Prozent. Möglicherweise ist Kühnes Schatulle in den kommenden Wochen allerdings noch weiter gefordert.

Ein Mittelfeldspieler soll noch kommen

Nach den Abwehrspielern Westermann, Dennis Diekmeier und Lennard Sowah sowie Torhüter Jaroslav Drobny soll noch mindestens ein Mittelfeldspieler kommen. Ganz oben auf der Wunschliste: Gojko Kacar von Erstliga-Absteiger Hertha BSC Berlin.

Im Angriff betrieb der HSV am Donnerstag hingegen Personalabbau. Marcus Berg, der im vergangenen Sommer für zehn Millionen Euro in die Hansestadt gewechselt war und floppte, wurde auf Leihbasis zur PSV Eindhoven weitergereicht.

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