Ribery kann sich Verbleib beim FCB vorstellen

SID
Franck Ribery (l.) kann in Dubai kaum trainieren. Hier beim Sightseeing mit Daniel van Buyten
© Getty

Franck Ribery hat das Thema Bayern München noch nicht abgehakt. "Warum nicht?", sagte der Franzose zu einer möglichen Vertragsverlängerung. Die Entscheidung soll vor der WM fallen.

Anzeige
Cookie-Einstellungen

Die beiden großen Zehen dick bandagiert, die Laune nicht besonders gut - doch wenigstens konnte Franck Ribery dem FC Bayern eine kleine Freude bereiten. Im Trainingslager der Münchner in Dubai signalisierte der insbesondere von Real Madrid umworbene Mittelfeldstar, sich auch eine Vertragsverlängerung beim deutschen Fußball-Rekordmeister vorstellen zu können. "Warum nicht?", antwortete der verletzte Ribery am Mittwoch im noblen Palace Old Town Hotel auf Fragen nach seiner Zukunft.

Der 26 Jahre alte Nationalspieler, dessen Kontrakt noch bis Sommer 2011 läuft, distanzierte sich damit auch von den Aussagen seines Beraters Alain Migliaccio, der den Abschied seines Klienten von Bayern in den vergangenen Tagen bereits verkündet hatte. "Ich entscheide. Wir werden uns zusammensetzen und dann sehen, wie es weiterläuft", stellte Ribery klar, drängt jedoch auf eine Entscheidung noch vor der Weltmeisterschaft in Südafrika: "Bis dahin muss alles geregelt sein."

Gespräche in den kommenden Wochen

Münchens Sportdirektor Christian Nerlinger kündigte in den kommenden Wochen erste Gespräche an. "Natürlich sind wir uns bewusst, dass er ein außergewöhnlicher Spieler ist. Wir werden versuchen, ihn zu halten. Aber es muss eine Situation sein, mit der beide Seiten gut leben können - die berühmte Win-win-Situation", sagte Nerlinger. Wichtig sei aber zunächst, "dass er jetzt zurückkommt und sich stabilisiert. Dann wird man sich zusammensetzen und schauen, was er will."

Derzeit fällt Ribery, der schon in der Vorrunde wochenlang fehlte, wegen seiner entzündeten großen Zehen aus. Auch am Mittwoch konnte er nicht am Mannschaftstraining der Bayern im Al Maktoum Stadion teilnehmen - eine Situation, die den kleinen Franzosen sichtlich nervt.

"Ich drehe noch nicht durch"

Seine Verletzungen in dieser Saison würden ihm "viel Stress" bereiten, "aber ich drehe noch nicht durch", sagte er. Die Rückrunde sei für den Verein, "aber auch für mich sehr wichtig. Am Ende ist die Weltmeisterschaft, ich habe Probleme und im Moment meine Form noch nicht. Das beschäftigt mich schon", führte Ribery weiter aus.

Er wolle deshalb "so schnell wie möglich wieder fit werden. Ich hoffe, dass ich noch im Trainingslager mit dem Ball trainieren kann, vielleicht schon am Donnerstag", meinte der 26-Jährige. Für den Rückrundenauftakt am 15. Januar gegen Hoffenheim wolle er wieder im Kader sein - "und natürlich spielen".

"Heute ist es wieder schmerzhaft"

Die Zeit wird allerdings knapp, zumal sich bisher noch keine entscheidende Verbesserung bei seinen entzündeten Zehen eingestellt hat. "Wir arbeiten daran. Es geht hoch und runter, einmal wird es besser, dann ist es wieder schlechter. Heute ist es wieder schmerzhaft."

Deshalb konnte Ribery am Mittwoch auch keine Turnschuhe anziehen. Zum Pressetermin erschien der Bayern-Star in Frottee-Badeschlappen des Hotels.

Wenig Kontakt mit van Gaal

Mit Trainer Louis van Gaal hat Ribery derzeit weniger Kontakt: "Natürlich spreche ich auch mit ihm, vor allem aber mit den Ärzten und Physios." Schon in der Vorrunde war der Nationalspieler wegen einer Entzündung der Patellasehne längere Zeit ausgefallen.

In der Rückrunde gilt Ribery nun als großer Hoffnungsträger der Bayern. Angesichts des erneuten Rückschlags meinte van Gaal: "Das ist eigentlich fast schon unglaublich und für Trainer und Mannschaft sehr bitter."

Auch Nationalspieler Philipp Lahm wäre froh, wenn Ribery bald zurückkommen würde: "Er ist ein Weltklassespieler, aber wir haben zum Ende der Hinrunde auch ohne ihn eine Serie starten können."

Das Tagebuch aus Dubai: Wurstwassersaufen im Plattenbau