Bayern-Chefs wollen Müller nicht verheizen

SID
Karl-Heinz Rummenigge konnte als Spieler 162 Tore für Bayern erzielen
© Getty

Auch Bayern Münchens Vorstandsvorsitzender Karl-Heinz Rummenigge steht einer zu frühen Nationalmannschafts-Nominierung von Thomas Müller bereits im November kritisch gegenüber.

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Nach Manager Uli Hoeneß hat sich nun auch Bayern Münchens Vorstandsvorsitzender Karl-Heinz Rummenigge über die im November geplante Nationalmannschafts-Nominierung von Jungstar Thomas Müller kritisch geäußert.

"Wir würden es schätzen, wenn Joachim Löw Thomas Müller erst im März testet. Jetzt ist es noch ein bisschen zu früh. Es wäre besser, noch drei, vier Monate abzuwarten", sagte Rummenigge vor dem Abflug des deutschen Rekordmeisters zum Champions-League-Spiel am Mittwoch (20.45 Uhr im LIVE-TICKER und auf SKY) bei Girondins Bordeaux.

Man müsse Schritt für Schritt vorgehen. "Wenn man von der zweiten auf die fünfte Stufe springt, kann man sich auch leicht verletzen", führte Rummenigge weiter aus. Der FC Bayern wolle "nicht den Nationalspieler Müller verhindern. Es wäre von Interesse, dass er eine erfolgreiche Karriere hinlegt. Wenn er so weitermacht hat er die Chance verdient, dann wird er sie auch nutzen."

Müller ist für alles offen

Der 20 Jahre alte Offensivspieler machte indes deutlich, "dass ich die Chance sehr gerne wahrnehmen und sie nutzen will, falls ich sie bekomme. Ich kann beide Seiten verstehen. Aber ich denke, dass ich damit zurecht kommen würde. Ich weiß, dass das Wichtigste mein Job beim FC Bayern ist. Darauf konzentriere ich mich auch. Aber was dazu kommt, nehme ich gerne mit", sagte der Bayern-Profi und fügte an: "Natürlich wächst der Druck. Aber das gehört dazu und bringt mich nicht aus dem Tritt."

Bundestrainer Löw hatte zuvor schon die Einwände von Hoeneß ("Die Nationalmannschaft ist gut genug, um ohne Thomas Müller eine WM zu bestreiten") zurückgewiesen, dass eine Nominierung von Müller für die Länderspiele gegen Chile (14. November) und die Elfenbeinküste (18. November) noch zu früh käme.

"Über Thomas Müller habe ich schon einmal bei einem Besuch in München mit Louis van Gaal gesprochen. Er bestätigte mir dabei den Eindruck, dass Müller für sein Alter bereits sehr reif ist", sagte Löw.

Rummenigge schließt Stürmer-Verkauf aus

Karl-Heinz Rummenigge hat zudem Spekulationen zurückgewiesen, wonach der deutsche Rekordmeister im Winter einen Angreifer abgeben wird. "Wir wollen von unseren Stürmern definitiv keinen abgeben. Bei Toni wurde schon geschrieben, dass er verkauft wird, aber wir haben uns nie damit befasst", sagte Rummenigge und fügte an: "Die Qualität von Luca können wir gut gebrauchen. Das haben wir auch mit dem Trainer diskutiert. Van Gaal ist sehr zufrieden mit ihm."

Unterstützung erhielt auch der bisher glücklose 30-Millionen-Einkauf Mario Gomez. "Es tut mir leid, dass er in einen negativen Trend reinkommt, den er so nicht verdient hat. Wir werden die Geduld mit ihm haben", betonte Rummenigge: "Er hat in Stuttgart und in der Nationalmannschaft gezeigt, dass er ein sehr guter Spieler ist, das wird er auch beim FC Bayern zeigen."

Gomez saß zuletzt nur auf der Ersatzbank. Am vergangenen Wochenende beim 2:1 in Freiburg waren Miroslav Klose und Toni erste Wahl. Zudem stehen noch der derzeit verletzte Ivica Olic und Thomas Müller im Angriff zur Verfügung. Jungstar Müller wurde von Trainer Louis van Gaal bisher jedoch überwiegend im offensiven Mittelfeld eingesetzt.

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