Löw kritisiert Bundesliga-Klubs

SID
Joachim Löw ist seit 2006 Bundestrainer der deutschen Nationalelf
© Getty

Bundestrainer Joachim Löw hat sich für die Bundesliga-Trainer eingesetzt. Er forderte die Vereine auf, mehr Geduld und einen längeren Atem zu zeigen.

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Joachim Löw fordert von den Bundesliga-Vereinen im Umgang mit ihren Trainern mehr Geduld: "Um dauerhaft erfolgreich zu sein, braucht man auch im Fußball einen langen Atem. Das heißt: Konstanz in den Zielen und Kontinuität in der Arbeit."

"Man sieht doch, dass viele Vereine, die in der europäischen Spitze sind, langfristig mit Trainern oder Philosophien arbeiten: Manchester United, Arsenal, Barcelona", sagte der Bundestrainer im Gespräch mit der "Sonntags-FAZ".

Löw: "Jürgen ist nicht gescheitert"

Auch brach der Bundestrainer eine Lanze für seinen Vorgänger Jürgen Klinsmann, der kurz vor Saisonende bei Bayern München entlassen worden war. "Ich sehe Jürgen überhaupt nicht als gescheitert an. Er hat eine Gesamtphilosophie im Kopf, und es braucht eine gewisse Zeit, bis die Dinge greifen."

"Es hat ja auch Absprachen zwischen Trainer und Verein gegeben, wo man hin will als Verein im internationalen Vergleich, aber auch mit der Ausbildung von Spielern", sagte Löw, der von 2004 bis 2006 unter dem damaligen Bundestrainer Klinsmann als Assistent bei der DFB-Auswahl gearbeitet hat.

Der Bundestrainer nimmt Barcelona als Beispiel

Löw stellte aber auch klar: "Bayern hat sich für eine andere Lösung entschieden. Das ist zu akzeptieren."

Für den 49-Jährigen ist auch klar, dass man den Spagat zwischen kurzfristigen Ergebnissen und langfristigen Zielen schaffen muss: "Aber Barcelona hat auch zwei, drei Jahre keinen Titel gewonnen und ist nun die beste Mannschaft in Europa. Bayern wollte auch so einen Umbruch schaffen. Aber der Verein hat anders entschieden.

Es ist schade, dass Jürgen seinen Weg nicht zu Ende gehen konnte. Er kann beharrlich an Dingen arbeiten, die nicht so funktionieren, und es haben ja auch nicht alle Dinge so funktioniert bei Bayern."

Klinsmann muss in München bleiben