Van Bommel: "Der Glaube ist wieder da

SID
Jupp Heynckes hat im Bayern-Training die Zügel deutlich angezogen
© Getty

Jupp Heynckes sieht sich bei Bayern München nur als "temporäre Randerscheinung", doch er soll beim Rekordmeister das Unmögliche möglich machen und den verunsicherten Tabellenführer VfL Wolfsburg auf der Zielgerade der Bundesliga-Saison doch noch abfangen. Während die Magath-Elf Hoffenheim empfängt, muss Stuttgart nach Bielefeld.

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Beim VfL sorgt der angebliche Wechsel von Trainer-Manager Felix Magath zu Schalke 04 für Unruhe, Heynckes aber hat den Bayern das unter Vorgänger Jürgen Klinsmann verloren gegangene Gefühl des "Mir-san-mir" wiedergegeben.

"Der Glaube ist wieder da, im ganzen Verein", sagt Kapitän Mark van Bommel vor dem 30. Spieltag. 822 Tage nach seinem Abschied von Borussia Mönchengladbach im Januar 2007 kehrt Heynckes ausgerechnet gegen seinen Stammverein auf die Bundesligabühne zurück.

Bayern-Spieler loben Heynckes

Und Vorstandschef Karl-Heinz Rummenigge hofft, dass Don Jupp die Profis dazu bringt, sich in den nur noch fünf verbliebenen Spielen zu "zerreißen, um das unmöglich scheinende doch noch möglich zu machen: die Verteidigung des Meistertitels."

Während die Münchner im Hintergrund nach einem Nachfolger des Klinsmann-Nachfolgers fahnden (aktueller Favorit: Louis van Gaal), hat Heynckes das System seines Vorgängers in Rekordzeit abgewickelt.

Die Doppel-sechs ist out, Heynckes baut auf eine Mittelfeld-Raute mit zwei Stürmern. Das kommt an: "Er hat eine klare Philosophie", lobt Hamit Altintop, "die Stimmung ist überragend", sagt van Bommel.

Baumjohann: "Für uns ist was drin"

Heynckes muss auf Franck Ribery, Tim Borowski (beide gesperrt) und Miroslav Klose (verletzt) verzichten. Dem Rest traut er viel zu.

Während Klinsmann jeden Profi jeden Tag ein bisschen besser machen wollte, will der neue Mann "die Stärken der Spieler optimal nutzen".

Gladbachs Coach Hans Meyer würde Heynckes "den Titel unheimlich wünschen", hofft allerdings zumindest auf ein Remis.

"Köln hat dort gewonnen, Bochum einen Punkt geholt. Für uns ist was drin", sagt der künftige Münchner Alexander Baumjohann. Der fehlt aber gelbgesperrt, Stürmer Rob Friend verletzt.

Magath wittert einen Komplott

Spitzenreiter Wolfsburg hat da ganz andere Sorgen. Coach Magath wittert ob der Berichte über sein baldiges Engagement bei Schalke 04 ein Komplott aus Stuttgart, das als Vierter drei Punkte hinter Platz auch noch vom Titel träumt.

Er hoffe, sagt Magath, dass sich "weder meine Spieler noch die Fans von diesen Zündeleien anstecken lassen."

Angesichts der explosiven Lage kommt Gegner Hoffenheim gerade recht: 1899 ist seit elf Spielen sieglos, doch Trainer Ralf Rangnick plant, "mindestens einen Punkt" aus Niedersachsen mitzunehmen.

Stuttgart peilt sechsten Sieg in Serie an

Drei Zähler und damit den sechsten Sieg in Serie plant der VfB bei Arminia Bielefeld ein, schließlich träumt ganz Stuttgart schon von einer Wiederholung der Meistersaison 2007.

"Die Mannschaft hat gesehen, dass sie eine große Chance hat. Und die will sie sich nicht nehmen lassen", sagt Sportdirektor Horst Heldt.

Stuttgart müsste neben den Bayern und Wolfsburg auch Hertha BSC Berlin auf Platz zwei überholen, das am Sonntag (17.00 Uhr/live bei Premiere) beim Fünften Hamburger SV antritt.

Abstiegsknaller in Karlsruhe

Kapitän Arne Friedrich und Andrej Woronin werden den Hauptstädtern fehlen, Friedrich-Ersatz Steve von Bergen denkt jedoch an den Titel. "Wenn wir noch 15 Punkte holen, werden wir garantiert deutscher Meister."

Im Tabellenkeller kommt es zum Duell zwischen dem Letzten aus Karlsruhe und dem 15. Energie Cottbus. Der KSC hofft vor allem auf Kapitän Maik Franz, der erstmals seit dem zehnten Spieltag wieder von Beginn an ran soll.

Energie-Kapitän Timo Rost sagt nach dem Coup gegen Wolfsburg aber: "Die Euphorie ist wieder da." Auf Schalke sieht das noch immer unbesiegte Trainer-Dreigestirn Büskens-Mulder-Reck seinen letzten fünf Spielen entgegen, ehe dann wohl Magath übernimmt.

Schalke ohne Bordon und Jones

Zunächst geht es ohne Kapitän Marcelo Bordon und Jermaine Jones gegen Bayer Leverkusen. Nur bei einem Sieg dürfe S04 "weiter davon träumen, international zu spielen", sagt Büskens.

Im Tabellen-Niemandsland trifft am Samstag Eintracht Frankfurt auf Borussia Dortmund, am Sonntag will der 1. FC Köln gegen Werder Bremen die Negativserie von vier Pleiten in Folge stoppen.

Der 30. Spieltag im Überblick