Schalke: Trainer und Manager auf Zeit

SID
Andreas Müller ist seit 17. Mai 2006 Manager auf Schalke. Wie lange noch?
© Getty

Fred Rutten sitzt noch auf der Bank, Andreas Müller hockt ein paar Meter weiter, und die Pokal-Versager von Mainz stehen wieder auf dem Platz. Wenn Schalke 04 am Freitag (20.15 Uhr im LIVE-TICKER und bei Premiere) in der Fußball-Bundesliga gegen den 1. FC Köln antritt, ist auf den ersten Blick alles unverändert.

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Doch die umstrittenen Protagonisten sind beim abgestürzten Champions-League-Viertelfinalisten nur noch Trainer und Manager auf Zeit.

"Es wird in dieser Woche keine personellen Entscheidungen geben", erklärte der mächtige Aufsichtsratsvorsitzende Clemens Tönnies und gab dem sportlichen Führungsduo damit noch eine Galgenfrist.

Es ist aber damit zu rechnen, dass nach dem Köln-Spiel die lange aufgeschobene Entscheidung über Manager Müller gefällt wird.

Im Hintergrund wird bereits nach einem Nachfolger gesucht: Man werde nicht alternativlos entscheiden, hatte Tönnies bereits vor Wochen angekündigt.

Müller fordert Entscheidung

Müller hatte nach der 0:1-Pokalpleite beim Zweitligisten 1. FSV Mainz 05 dem Aufsichtsrat quasi die Pistole auf die Brust gesetzt.

"Irgendwann sollte man die Gedanken zum Abschluss bringen und das Ergebnis öffentlich mitteilen", sagte der wegen seiner Einkaufspolitik, aber auch zunehmend wegen der Verpflichtung Ruttens heftig kritisierte Manager. Man müsse entweder die Reißleine ziehen oder sich eindeutig für die sportliche Führung aussprechen.

Rücktritt ausgeschlossen

Freiwillig will Müller, seit dem Rücktritt seines Vorgängers Rudi Assauer im Mai 2006 alleinverantwortlicher Manager, nicht seinen Platz räumen. "Eines steht felsenfest: Ich werde hier niemals zurücktreten", sagte der 46-Jährige dem kicker.

Auch Rutten, über den nicht der Aufsichtsrat, sondern der Vorstand entscheidet, denkt nicht an Aufgabe: "Ich bin ein Kämpfer." Seine Aufgabe auf Schalke sei noch nicht beendet. Der Niederländer ist bereits als neuer Trainer seines Ex-Klubs PSV Eindhoven im Gespräch.

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Köln kann Schalke überholen

Mit einem Sieg gegen den nur zwei Ränge schlechter platzierten Aufsteiger könnten die Königsblauen die aufgeheizte Stimmung vielleicht ein wenig beruhigen und dadurch etwas Zeit gewinnen.

Eine Grundsatzentscheidung zugunsten Müllers würde er aber wohl nicht bewirken. Denn schon im Dezember, als Schalke noch im UEFA-Cup und im DFB-Pokal vertreten war, hatte Tönnies dem Manager die gewünschte Rückendeckung verweigert.

Nach dem Pokal-Aus ist der Europacup angesichts von fünf Punkten Rückstand in der Bundesliga und der zuletzt gezeigten Leistungen kein realistisches Ziel mehr.

Höwedes wieder dabei?

Ob Rutten den in Mainz völlig enttäuschenden Kevin Kuranyi und Orlando Engelaar eine Denkpause verordnet, war noch offen. Nach auskurierten Rückenproblemen könnte Benedikt Höwedes in die Innenverteidigung zurückkehren.

Kölns Trainer Christoph Daum bangt derweil noch um den Einsatz von Abwehrspieler Youssef Mohamad (Knieprobleme) und
Mittelfeldspieler Petit (Oberschenkelprobleme).

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