Timo Hildebrand hat bei 1899 Hoffenheim einen Vertrag bis zum 30. Juni 2010 unterschrieben. Dies gaben der Aufsteiger und der 29-Jahre alte Fußball-Profi auf einer gemeinsamen Pressekonferenz in Hoffenheim bekannt. "Ich will in Hoffenheim einen Neuanfang machen und zu meiner alten Topform zurückfinden", sagte Hildebrand.
Damit könnte ein Comeback in der deutschen Nationalmannschaft anstehen: Der ehemalige Nationalkeeper einigte sich sechs Tage nach seiner Vertragsauflösung beim FC Valencia am Mittwoch mit den Kraichgauern auf einen Vertrag ab dem 1. Januar 2009.
"Das gesamte Modell Hoffenheim hat mich überzeugt. Ich habe im Fernsehen verfolgt, welch super Fußball hier gespielt wird", sagte Hildebrand, der einen Kontrakt bis zum 30. Juni 2010 mit Option auf eine weitere Saison unterschrieb. Damit hat er auch gute Aussichten, sich wieder in den Fokus von Löw zu spielen.
Löw freut sich für Hildebrand
"Ich freue mich für Timo, dass er durch seinen Wechsel nach Hoffenheim jetzt wieder Planungssicherheit und Klarheit hat. Nachdem er in den letzten Monaten in Valencia ziemlich in der Luft gehangen hat, geht er jetzt zu einem Trainer, der mit ihm plant. Das zu wissen, ist generell wichtig für einen Spieler", sagte Löw.
Hildebrand wollte bei seiner offiziellen Vorstellung aber zunächst keine Gedanken an seine Zukunft im Nationalteam verschwenden. "Ich will in Hoffenheim Leistung zeigen. Alles andere wird die Zeit zeigen", so der Schlussmann.
Hildebrand, der ablösefrei nach Hoffenheim wechselt und etwas weniger als zwei Millionen Euro brutto verdienen soll, kehrt damit nach 17 enttäuschenden Monaten beim spanischen Pokalsieger zurück in die Bundesliga, die er nach dem Gewinn der deutschen Meisterschaft mit dem VfB Stuttgart im Mai 2007 mit großen Zielen verlassen hatte. Sein erstes Pflichtspiel für den Überraschungs-Aufsteiger wird der siebenmalige Nationalspieler beim Rückrundenauftakt gegen Energie Cottbus am 31. Januar 2009 bestreiten.
Ausschlaggebend für den Wechsel nach Hoffenheim waren neben der sportlichen Perspektive in der kommenden Saison möglicherweise in der Champions League zu spielen vor allem die Zusammenarbeit mit 1899-Trainer Rangnick. Rangnick hatte als Trainer des VfB Stuttgart dem gebürtigen Wormser am 26. November 1999 beim 2:0 gegen den SC Freiburg das Bundesliga-Debüt beschert und ihn anschließend zur Nummmer eins gemacht.
Ende eines spanischen Missverständnisses
Für Hildebrand enden mit der Vertragsunterschrift in Hoffenheim frustrierende anderthalb Jahre in Valencia. Mit hohen Erwartungen in sein Lieblingsland Spanien gewechselt, wurde Hildebrand stets die Anerkennung seitens der Trainer, Fans und Medien verweigert.
Nachdem der frühere Stuttgarter Meister-Keeper dann von Bundestrainer Löw im vergangenen Mai nicht für die EURO 2008 nominiert worden und anschließend auch in Valencia nicht mehr über die Rolle des Tribünen-Adlers hinausgekommen war, half nur noch ein Wechsel zurück in die Bundesliga. Neben Hoffenheim hatte angeblich auch der 1. FC Köln Interesse an einer Verpflichtung von Hildebrand gezeigt.
Mit dem Transfer kündigt sich beim Ligaprimus 1899 Hoffenheim zudem ein Paradigmenwechsel an. Denn erstmals verpflichteten die Badener in Hildebrand einen fertigen Star. Für die Hoffenheimer ist die Verpflichtung des namhaften Torhüters zudem der erste große Coup nach dem Zweitliga-Rekordtransfer von Carlos Eduardo (8,5 Millionen Euro) im vergangenen Jahr.
Mit Blick auf die mögliche Teilnahme an der Champions League im kommenden Jahr sollen die Hoffenheimer zudem ihre Fühler nach dem kroatischen Sturm-Juwel Nikola Kalinic von Hajduk Split ausgestreckt haben.
Holt Hildebrand mit Hoffe die Meisterschale? Unterwegs top-informiert sein!
