Dieter Hoeneß: Auf einer Stufe mit Uli

Von Philipp Dornhegge
Dieter Hoeneß (r.) ist seit 1997 Manager bei Hertha BSC Berlin
© Getty

Die Hertha aus Berlin ist in dieser Saison besser als die meisten Experten vermutet hätten. Trainer Lucien Favre bekommt von allen Seiten Lob für die erfolgreiche Hinrunde. Aber einen sollte man nicht vergessen: Dieter Hoeneß, Architekt des Hertha-Aufschwungs. Das jedenfalls betonte der Manager jetzt in einem Interview.

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Dieter Hoeneß ist dieser Tage so entspannt wie schon lange nicht mehr. Ein Blick auf die Bundesligatabelle verrät die Gründe für die gute Laune: Hertha steht als Vierter sehr gut da, viel besser als man zu diesem Zeitpunkt selbst innerhalb des Vereins gedacht hätte.

Hoeneß verrät in der "Bild", dass die Qualifikation für den UEFA-Cup in diesem Jahr das Ziel sei - obwohl die Hertha am 15. Spieltag sogar die Chance hat, bis auf Platz zwei der Tabelle zu klettern. Mittelfristig steuert die Hertha aber die Champions League an.

"Habe Vergleichbares geleistet wie Uli"

Das gibt offenbar Selbstvertrauen. Denn der ehemalige Nationalspieler vergleicht seine Leistungen mit denen von Bruder Uli Hoeneß beim FC Bayern: "Ich habe Vergleichbares geleistet wie Uli bei Bayern."

Beide hätten unter völlig unterschiedlichen Voraussetzungen angefangen, deshalb sei es auch kein Wunder, dass Uli größere Erfolge aufzuweisen hat: "Als Uli Bayern-Manager wurde, war der Klub bereits eine Weltmarke", so Hoeneß, "kurz vor meinem Dienstantritt ist Hertha um ein Tor nicht in die dritte Liga abgestiegen."

Für die mageren letzten Jahre in Deutschlands Hauptstadt hat der Manager indes eine einfache Erklärung: Man habe sich erst wirtschaftlich konsolidieren müssen.

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2010 soll vorerst Schluss sein

Die Gründe für Herthas Erfolg in dieser Saison liegen für Hoeneß auf der Hand: Neben einem starken Trainer habe man Spieler mit hoher Qualität geholt und dafür solche abgegeben, "bei denen wir charakterliche Zweifel hatten."

Umso bemerkenswerter ist angesichts der aktuellen Erfolge Hoeneß' Bestätigung, dass 2010 für ihn vorerst Schluss sein soll: "Ich nehme mir dann ein halbes Jahr Auszeit. Mal gar nichts machen, den Akku aufladen."

Was danach passiert, darüber denke er momentan noch nicht nach. Danach könne er sich aber durchaus vorstellen, wieder ins Fußballgeschäft einzusteigen.

Den Titel strebe die Hertha nicht an, da lässt Dieter Hoeneß dann doch Bruder Uli den Vortritt: "Bayern wird den Titel holen. Mit Ribery und Toni haben sie zwei Meistergaranten."

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