"Wollen noch Herbstmeister werden"

SID
Karl-Heinz Rummenigge, Premiere
© Premiere

Premiere-Experte und Bayern-Vorstandschef Karl-Heinz Rummenigge traut seinem Klub noch die Herbstmeisterschaft zu. Zudem hofft er, dass der Fall Ballack nach der jüngsten Entschuldigung endlich zu den Akten gelegt werden kann.

Anzeige
Cookie-Einstellungen

Die Premiere-Stimmen des 9. Spieltags:

Premiere-Experte und Bayern-Vorstandschef Karl-Heinz Rummenigge über...

...den 3:0-Sieg der TSG 1899 Hoffenheim gegen den Hamburger SV: "Hoffenheim hat eine beeindruckende Leistung hingelegt, speziell in der ersten Halbzeit sehr engagiert und motiviert gespielt. Vielleicht war der HSV noch ein bisschen müde vom UEFA-Cup-Spiel am Donnerstag und war nicht richtig wach, als das Spiel losgegangen ist. Hoffenheim ist von der ersten Sekunde mit Feuereifer zu Werke gegangen und hat die Hamburger im wahrsten Sinne des Wortes überrollt!"

...den zweifachen Stuttgarter Torschützen Mario Gomez: "Heute war er der Matchwinner mit seinen zwei wichtigen Toren. Er hat eine hohe Quantität, in seiner Qualität die Tore zu schießen! Das zeichnet ihn aus. Er ist ein ganz wichtiger Spieler für den VfB. Ohne seine Tore hätte der VfB den ein oder anderen Punkt weniger!"

...den 4:2-Sieg des FC Bayern München gegen Wolfsburg: "Für uns war es erst einmal wichtig, dass wir gestern einen Sprung nach vorne gemacht haben. Aber wichtig war auch, dass wir wieder da hingekommen sind und an der Spitze schnuppern können. Aber ich glaube, wir haben jetzt wieder unseren Lauf gefunden und unser Ziel ist es - da mach ich keinen Hehl daraus - noch Herbstmeister zu werden. Es sind noch acht Spieltage - da ist alles möglich!"

...die Aussprache zwischen dem Bundestrainer und Nationalmannschafts-Kapitän Michael Ballack: "Er ist hart kritisiert worden für dieses Interview. Und es war klug und richtig, dass er jetzt auch diesen Weg gegangen ist, dass er sich für diese Kritik am Bundestrainer entschuldigt hat! Ein Spieler darf einen Trainer nicht in der Öffentlichkeit kritisieren und Joachim Löw ist der Bundestrainer, das kommt also noch verschärfend hinzu. Das hat uns eine Woche lang täglich berührt und vielleicht auch sogar belastet im deutschen Fußball. Es ist eher ein Zeichen von Stärke als von Schwäche, dass er sich entschuldigt hat. Die beiden werden noch ein Gespräch führen und dann kann man das Thema auch zu den Akten legen."

Dieter Hoeneß (Manager Hertha BSC Berlin) über...

...die Suspendierung von Hertha-Stürmer Marko Pantelic: "Ich wollte mir das von beiden Seiten anhören, und nach dem Gespräch war klar, dass die Suspendierung notwendig war. Und zwar nicht nur was Marko anbelangt, sondern auch für die Hygiene in der Mannschaft. Da gab es keinen Zweifel." Weiter: "Lucien Favre hat eine klare Vorstellung von Disziplin und von Respekt, und wenn diese Vorstellungen deutlich überschritten werden, reagiert er. Ansonsten hat er Marko immer spielen lassen, wenn er fit war. Dass Marko hin und wieder verletzungsbedingt gefehlt hat und wir dann nicht erfolgreich waren - was sich am letzten Samstag geändert hatte - das ist richtig, und es gibt auch keinen Zweifel. Ich habe nie einen Hehl daraus gemacht, was ich von den fußballerischen Qualitäten von Marko halte. Er ist ein exzellenter Stürmer, unglaublich torgefährlich, und wenn er sich auf das konzentriert, was er kann, nämlich wirklich gut Fußball spielen, dann werden wir noch viel Freude mit Marko haben."

Joris Mathijsen (Hamburger SV) nach der 0:3-Niederlage gegen 1899 Hoffenheim: "Ich weiß nicht, was die gegessen haben, die waren besser als wir. Das war klar! 3:0 das ist einfach unglaublich!"

Andreas Beck (TSG 1899 Hoffenheim): "Wir haben uns viel vorgenommen, der Trainer hat uns gut heiß gemacht. Das war unsere Vorgabe, heute Gas zu geben, den Gegner mal wieder zu jagen. Das hat ganz gut geklappt!" Weiter "Wir haben Spaß, wir sind hungrig. Von daher: Warten wir mal ab!"

Frank Rost (Torhüter Hamburger SV) nach dem Spiel: "Wir müssen das akzeptieren. Wir haben alle drei Tage ein Spiel, da kannst du nicht immer brutal draufgehen und so ein riesiges Spielfeld lassen von 80 Metern. Und das nutzt Hoffenheim natürlich eiskalt aus. Aber sie haben das klasse gemacht und wir haben es denen viel zu einfach gemacht. Wir müssen kompakt stehen. Da musst du solche Spiele 0:0 über die Runden kriegen - auch mit einem dreckigen Fußball. Das macht eine Spitzenmannschaft aus. Ja gut. Aber alles Negative hat auch etwas Positives: Jetzt hört endlich mal das "rumgesabbel" auf und man kann sich wieder auf das Wesentliche konzentrieren - auf die 90 Minuten hier auf dem Platz. Das ist auch gut so!"

Ralf Rangnick (Trainer TSG 1899 Hoffenheim) nach dem Spiel: "Die Mannschaft hat so gespielt, wie wir uns das vorgenommen haben. Das war heute die Fortsetzung des Spiels gegen Dortmund!"

Vedad Ibisevic (TSG 1899 Hoffenheim) nach dem 3:0: "Ich bin einfach froh, wie wir spielen. Aber das müssen wir weiter so behalten." Weiter: "Wenn wir so weiterspielen, ist viel drin in diesem Jahr. Auf jeden Fall!

Jürgen Klopp (Trainer Borussia Dortmund)...

...auf die strittige Szene, in der der Berliner Sofian Chahed auf der Linie mit der Schulter den Ball abwehrt: "Ach du Scheiße! Irgendwo hat der Spaß mal ein Loch. Irgendwann ist auch mal gut. Ich meine, wir haben uns gut verhalten nach dem Hannover-Spiel. Es geht nur darum, die Dinge zu entscheiden, die richtig sind. Und wenn das ein Elfmeter war, dann war das einer, der uns kurz vor der Halbzeit zum einen gut getan hätte und zum anderen gerecht gewesen wäre. Einfach, weil wir in dieser Phase fünf, sechs Torchancen hintereinander hatten."         

Marc Pfertzel (VfL Bochum): "Ich denke, dass Stuttgart die drei Punkte nicht verdient hat. Die haben nicht mehr gemacht, als wir. Wir können nur traurig sein, weil wir heute guten Fußball gezeigt haben, aber leider haben wir nicht gewonnen und zwei Tore bekommen. Das ist unverdient!"

Mario Gomez (VfB Stuttgart) nach dem 2:0 gegen VfL Bochum: "Man kann nicht immer glänzen, unsere Fans sind verwöhnt, das wissen wir. Und da musst du das einfach ausblenden, ob die pfeifen oder nicht. Das ist letztendlich scheiß egal. Wir müssen unsere Spiele durchziehen, wir müssen die Punkte holen, wir müssen gewinnen. Das ist das, was wichtig ist! Am Ende fragt keiner, wie!"

Sebastian Kehl (Borussia Dortmund) nach dem 1:1 gegen Hertha BSC Berlin: "Wir hatten genug Möglichkeiten, waren deutlich überlegen. Heute sind sicherlich zwei Punkte verschenkt!"[c

Premiere-Experte Ottmar Hitzfeld über...

...den 4:2-Sieg des FC Bayern München gegen Wolfsburg: Die Bayern haben wieder eine positive Tendenz. In Karlsruhe hat das wichtige Tor am Schluss befreit, da fiel Druck ab. Gegen Florenz kam dann das Glück, dass man drei Tore macht. Man hat wieder das nötige Schlachtenglück, das man braucht. Das gibt der Mannschaft Ruhe und Selbstbewusstsein. Wie die Bayern in der zweiten Halbzeit aufgetreten sind, das war schon ziemlich meisterlich, das war überragend. Jetzt haben sie lösbare Aufgaben. Von daher bin ich optimistisch, dass Bayern ziemlich bald wieder unter den ersten Zwei sein wird.

...das Formhoch von Bastian Schweinsteiger: Er ruft jetzt das Potenzial ab, das er schon immer hatte. Bastian war schon immer ein geheimer Leistungsträger, der aber die Akzeptanz noch nicht hatte. Er spielt sehr intelligent und hat in den letzten Spielen noch einmal einen Sprung gemacht. Er hat wieder die Fitness, im Zweikampf zu bestehen. Er hat einen unheimlichen Torriecher und einen Super-Schuss. Wenn er sich etwas zutraut und den Abschluss sucht, dann macht er seine Tore. Ich hoffe, dass er bei Bayern München bleibt.

...das Formtief von Schalke 04: Sie haben nicht so viele Spieler, die Tore machen können. Wenn Kuranyi mal nicht trifft, wer ist dann noch da? Farfan strahlt zu wenig Torgefährlichkeit aus. Altintop kann mal ein Tor machen, aber nicht regelmäßig. Für Asamoah gilt das gleiche. Und auch im Mittelfeld haben sie zur Zeit keinen.

...das Bundesliga-Comeback von Mönchengladbachs Trainer Hans Meyer: Er ist eine Bereicherung für die Bundesliga. Er fühlt sich sehr fit und ist engagiert am Spielfeldrand- er kann noch zwei, drei oder auch vier Jahre Trainer sein.

...Mönchengladbachs Chancen auf den Klassenverbleib: Ich bin überzeugt, dass sie drin bleiben. Sie haben gutes spielerisches Potenzial. Unter Hans Meyer wird die alte Stärke zurückkommen.

...die Chancen des Karlsruher SC im Kampf um den Klassenverbleib: Ich habe vor der Saison getippt, dass der KSC im Abstiegskampf sein wird. In der vergangenen Saison haben sie über ihre Verhältnisse gespielt, da hat jeder Spieler mehr gezeigt, als er normalerweise kann. Das zweite Jahr ist immer schwieriger und sie haben wichtige Spieler abgegeben. Der KSC wird ein schweres Jahr haben.

...den Konflikt im Nationalteam: Ich bin gespannt, wie Jogi Löw dieses Problem lösen kann. Das ist eine schwierige Situation, weil Jogi Löw bekannt dafür ist, dass er sehr ehrlich ist und Vertrauen zu seinen Spielern aufbaut. Und nun geht Vertrauen kaputt. Da ist es unheimlich wichtig, dass man sich so schnell wie möglich zusammensetzt, egal wo. Ich finde es nicht unbedingt wichtig, wo das Gespräch ist, ob in Deutschland oder in England. Der Nationaltrainer hat sehr viel Zeit. Ich hätte mich gleich ins Flugzeug gesetzt und wäre zum Spieler geflogen, um das unter vier Augen zu besprechen und aus der Welt zu räumen.

...die Aussprache zwischen dem Bundestrainer und Nationalmannschafts-Kapitän: Man hat eine klare Linie, auch die anderen Mitspieler achten darauf, was jetzt innerhalb des Teams passiert. Schlimm ist es, wenn es öffentlich gemacht wird. Meine Philosophie ist immer: Wehret den Anfängen. Wenn irgendwo schon eine kleine Unstimmigkeit da ist, dass man sofort auf das Problem zugeht und versucht, das Problem zu lösen. Sobald ein Problem öffentlich wird, wird es schwierig. Dann gibt es viele Experte und viele Meinungen. Da kann man als Trainer nur verlieren.

Felix Magath (Trainer VfL Wolfsburg) über die 2:4-Niederlage nach 2:0-Führung in München: Ich glaube nicht, dass es die Mannschaft fahrlässig gemacht. Es ist vielmehr eine Frage der Qualität: Wir schießen am Tor vorbei, Bayern macht sie rein. Es ist einfach eine Frage der Qualität. Und wir haben die nicht. Deshalb verlieren wir solche Spiele wie heute, in denen wir mindestens so viele Torchancen hatten wie der Gegner, aber eben nicht konsequent genug sind.

Torsten Frings (Werder Bremen) über das 1:1 in Hannover: Es war ein offener Schlagabtausch, bei dem wir die besseren Chancen hatten. Leider konnten wir sie nicht nutzen und müssen uns mit einem Punkt zufrieden geben.

Über seine Rücktrittsgedanken aus der Nationalmannschaft: Ich möchte nicht mehr darüber reden, weil es keinen Sinn macht und alles anders ausgelegt wird als ich es sage.

Hans Meyer (Trainer Borussia Mönchengladbach) nach seinem erfolgreichen Bundesliga-Comeback: Ich will mich nicht dazu äußern, wie wir von der Art und Weise gespielt haben. Wir haben mit viel Glück gegen eine starke Karlsruher Mannschaft gewonnen. Alles andere kommt später. Woran wir arbeiten müssen, ist eine ganze Menge.

Eduard Becker (Trainer Karlsruher SC) nach der dritten Niederlage hintereinander: Da müssen wir jetzt durch. Wir haben sehr viele schöne Zeiten beim KSC erlebt. In einer Situation wie jetzt zeigt sich, ob ein Verein und eine Mannschaft gefestigt sind, um dagegen anzugehen.

Friedhelm Funkel (Trainer Eintracht Frankfurt) über den 3:2-Sieg in Cottbus nach 0:2-Rückstand: Kompliment an meine Mannschaft, wie sie die ganze Personalmisere und die Rückschläge am Anfang des Spiels weggesteckt hat. Das war einfach unglaublich. Ich weiß gar nicht, wo sie diese Moral her nimmt, einfach phantastisch. Dieser Mannschaft ist auch am Mittwoch gegen den FC Bayern was zuzutrauen.