Borussia Dortmund mit Verlust

SID
Fußball, Borussia Dortmund, Börse, Watzke
© dpa

Dortmund - Deutschlands einziger börsennotierter Verein Borussia Dortmund hat das vergangene Geschäftsjahr vor allem wegen hoher Abschreibungen für das Stadion mit roten Zahlen abgeschlossen.

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Der Konzernverlust in dem Ende Juni abgelaufenen Geschäftsjahr 2007/08 betrug 3,9 Millionen Euro nach einem Gewinn von 10,1 Millionen ein Jahr zuvor.

Man habe das Rekordergebnis des Vorjahres nicht erreichen können, "da wir nicht jedes Jahr Sondereffekte durch Spielerverkäufe und die Weltmeisterschaft haben", sagte der Geschäftsführer der Borussia Dortmund GmbH & Co. KGaA, Hans-Joachim Watzke, in Dortmund.

Konzernverlust durch Stadion-Abschreibungen

Wichtig sei jedoch, dass die Borussia es geschafft habe, im abgelaufenen Jahr die Nettofinanzverbindlichkeiten des Konzerns um 54 Millionen Euro auf jetzt 60,9 Millionen Euro zu senken.

"Das ist für den BVB schon eine sehr moderate Zahl", sagte Watzke. Schließlich habe der Verein vor drei Jahren noch kurz vor der Insolvenz gestanden. Bereits im Vorjahr hatte der BVB seine Verbindlichkeiten massiv zurückgeführt.

Der Konzernverlust ergab sich bei einer Bilanzierung nach dem Buchführungsstandard IFRS durch die Stadion-Abschreibungen und die Auflösung von Provisionszahlungen im Zusammenhang mit der Ablösung eines Kreditvertrages. Bei Buchführung nach Handelsgesetzbuch (HGB) erzielte die KGAA einen Gewinn von 1,1 Millionen Euro.

Hinterm Rücken ausmanövriert

Eine genaue Prognose für das laufende Jahr wollte Watzke nicht abgeben. "Wir rechnen weiterhin damit, dass die KGaA keine roten Zahlen schreibt", meinte der Geschäftsführer.

Natürlich hänge die Einnahmesituation vor allem an Wettbewerben wie der UEFA-Teilnahme oder dem DFB-Pokal. Letzterer habe für den BVB einen Teil der Gelder kompensiert, die durch das "nicht zufriedenstellende" Ergebnis in der Bundesliga mit Platz 13 verloren gegangen seien.

Zugleich sagte Watzke im Hinblick auf die Bundesliga-Vermarktung, er sei Bayern-Manager Uli Hoeneß dankbar für dessen Kritik an der ARD.

Hoeneß hatte dem Senderverbund vorgeworfen, Einfluss auf die ablehnende Haltung des Kartellamts zum neuen Vermarktungsmodell der Liga genommen zu haben. "Wir haben das Gefühl, dass wir hinter unserem Rücken ausmanövriert wurden", so der BVB-Geschäftsführer.

Klopp führt zu Optimismus

Watzke wies abermals darauf hin, dass bei Borussia Dortmund andere Ziele zählten als bei regulären börsennotierten Unternehmen.

"Wir werden keine kurssteigernde Politik betreiben, sondern müssen einen Fußballverein führen", sagte er. Watzke blieb bei seinem Ziel, 2011 "wieder auf Augenhöhe" mit den Bundesligavereinen zu sein, die stärker international mitspielen.

Mit dem neuen Trainer Jürgen Klopp sei die Mannschaft auf dem richtigen Weg. Die BVB-Aktie lag am 22. August mittags bei 1,61 Euro.