"Nürnberg steigt nicht ab"

SID
von Heesen, Club, Bundesliga
© Getty

Nürnberg - Wehen oder Werder. Nach 33 Spieltagen in der Bundesliga bleiben dem 1. FC Nürnberg nur noch 90 Minuten, um sich vor dem siebten Abstieg in der Vereinsgeschichte zu retten.

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"Ich nehme das Wort 'worst case' gar nicht in den Mund. Nürnberg steigt nicht ab", sagte Trainer Thomas von Heesen vor dem Endspiel gegen den FC Schalke 04 in Nürnberg. Der FCN-Coach strahlt wie immer Zuversicht und Entschlossenheit aus. Die Mannschaft macht aus ihrer Anspannung dagegen keinen Hehl.

"Wir brauchen ganz, ganz starke Nerven", meinte Torwart Daniel Klewer. "Es geht um das Überleben des Vereins und um die Zukunft jedes einzelnen Spielers", sagte Verteidiger Andreas Wolf.

Von Heesen glaubt an Klassenerhalt

Der Club steht schon mit einem Bein in der 2. Liga, aber der Trainer behält kühlen Kopf und ist davon überzeugt, dass der Traditionsclub auch in der kommenden Spielzeit gegen Bremen und nicht gegen Wiesbaden im Unterhaus spielt.

"Die Situation belastet mich nervlich überhaupt nicht. Ich bin nicht nervös, sondern absolut konzentriert", sagte der 46-Jährige vor dem großen Saisonfinale. Er habe sich schon von vorneherein mit dieser Situation auseinandergesetzt. Damit hat er seinen Spielern, die anscheinend bis zum Schluss nicht damit gerechnet haben, tatsächlich absteigen zu können, etwas voraus.

Saenko raus, Charisteas rein

Von Heesen hofft, dass sich seine "Ruhe, Zuversicht und Überzeugung" auf die Mannschaft überträgt. Im Kurz-Trainingslager in Herzogenaurach hat er ganz genau darauf geachtet, "wer unter diesen Umständen mental in der Lage ist, die volle Leistung abzurufen".

Weil er kein besonders nervenstarker Spieler ist, muss Iwan Saenko für Euro-Harry Angelos Charisteas Platz machen. Der griechische EM-Held wird neben Jan Koller stürmen. Das offensiv ausgerichtete Mittelfeld mit Zvjezdan Misimovic und Marek Mintal soll für zusätzlichen Angriffselan und den ersten Sieg gegen die Königsblauen seit mehr als neun Jahren sorgen.

Keine Zwischenstände

Dass im Nürnberger Stadion, das mit 46.780 Zuschauern zum zweiten Mal in dieser Saison ausverkauft ist, auf den Anzeigetafeln die Zwischenstände der anderen Begegnungen nicht eingeblendet werden, spricht nicht gerade für die Nervenstärke der Nürnberger.

"Wir brauchen Ruhe und volle Konzentration", begrüßte Sportdirektor Martin Bader die Maßnahme, "es nützt uns nichts, auf Bielefeld zu schauen." Die Ausgangslage ist klar. Die zu Hause seit zehn Spielen ungeschlagenen Nürnberger müssen gewinnen, Mitkonkurrent Arminia darf beim VfB Stuttgart nicht gewinnen.

Bis an die Grenzen

"Aus eigener Kraft können wir es nicht mehr richten, aber wenn Bielefeld patzt, müssen wir da sein", betonte Bader vor dem Duell der Altmeister, in dem es für Schalke um die direkte Qualifikation für die Champions League und damit um Millionen geht.

"Schalke ist selbst noch ambitioniert. Wir sind gefordert, den Gegner niederzuringen", forderte von Heesen, "die Mannschaft muss sich darauf einstellen, bis an die Grenzen zu gehen. Wenn es bis zur 80. Minute noch 0:0 steht, wird es ein Nervenspiel."