Fans feiern mit Koller

SID
Fußball, Bundesliga, Nürnberg, Duisburg, Jan Koller, Thomas von Heesen
© Getty

Nürnberg - Als Jan Koller nach dem Lebenszeichen im Abstiegskampf mit den Fans innig Versöhnung feierte, war der Glaube an die Rettung beim 1. FC Nürnberg wieder da.

Anzeige
Cookie-Einstellungen

"Der Charakter ist endlich zurück, wir kämpfen bis zum Ende", versprach der 35 Jahre alte Sturm-Riese nach dem 2:0 der Franken gegen den MSV Duisburg.

Im Jubel über den Heimdreier im Existenzkampf der Bundesliga waren auch die hässlichen Szenen von Dortmund abgehakt, als Koller von den "Club"-Anhängern beschimpft worden war.

Koller: "Die Fans stehen hinter mir"

"Das ist vergessen. Die Fans stehen hinter mir. Das ist sehr wichtig für mich", sagte der Tscheche. "Diese drei Punkte waren absolut notwendig, wir haben jetzt noch alle Möglichkeiten", sagte Nürnbergs erleichterter Trainer Thomas von Heesen nach dem Erfolg im Kellerduell.

Scheinbar unbelastet vom Druck des Abstiegskampfes hatten die Franken nicht nur den Konkurrenten aus dem Ruhrgebiet durch die Tore von Angelos Charisteas und Javier Pinola in die Schranken gewiesen, sondern mit der starken Vorstellung der ersten Hälfte auch die Hoffnung auf den Klassenerhalt nachhaltig genährt.

Überragend war dabei als Kopf im Sturmzentrum ausgerechnet der zuvor geschmähte Koller: "Jan hat wieder gezeigt, wie wichtig er für uns ist", freute sich von Heesen. "Er ist ein ganz feiner Mensch, der hoch sensibel ist."

Club trotzdem noch unter dem Strich

Beim Club lagen sich nach dem Sieg gegen die vor dem sechsten Bundesliga-Abstieg stehenden Duisburger alle in den Armen, sogar der ansonsten wenig geliebte Nachbar Bayern München wurde wegen seiner beiden Tore gegen Arminia Bielefeld bejubelt.

Daran, dass es für Glückseligkeit noch zu früh ist, erinnerte Daniel Klewer: "Wir sind immer noch auf einem Abstiegsplatz. Das war ein Schritt - nicht mehr", warnte der Schlussmann vor den Spielen bei Hertha BSC und daheim gegen Schalke 04.

Nach fünf langen Monaten auf den Abstiegsrängen hat Nürnberg wieder einmal den Anschluss ans rettende Ufer geschafft, Duisburg muss dagegen im Kampf gegen den direkten Wiederabstieg auf ein Wunder hoffen.

Tom Starke stinksauer

"Ich bin stinksauer, was wir abgeliefert haben", schimpfte MSV-Schlussmann Tom Starke, der eine noch höhere Niederlage verhinderte. "Das war von der ersten Minute an absolut katastrophal. Ich habe über 90 Minuten keinen Kampf gesehen."

Frustriert war auch die Vereinsführung, doch aufgeben will Clubchef Walter Hellmich noch nicht. "Wir müssen uns kräftig schütteln und die letzten beiden Spiele noch einmal richtig angehen."

Drei Punkte Rückstand haben die "Zebras" auf einen Nichtabstiegsrang, nun kommen ausgerechnet die Bayern. "Da musst Du gar nichts mehr sagen", hofft Trainer Rudi Bommer gegen den Meister auf eine Trotzreaktion seiner Profis.

"Wir haben es immer wieder geschafft aufzustehen. Es bleibt bis zum Schluss spannend."