Kartellamt: Vermarktung niemals optimal

SID
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Berlin - Das Bundeskartellamt bewertet die Prüfung des neuen TV-Vertrags der Deutschen Fußball Liga (DFL) mit der Kirch-Tochter KF 15 als äußerst kompliziert.

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"Es gibt eine extreme Breite der Interessen, eine Lösung wird sehr schwierig", sagte Behördenchef Bernhard Heitzer in Berlin.

Es gebe sowohl gute Argumente für eine Zentral- als auch für eine Einzelvermarktung der künftigen Bundesliga-Rechte. Es sei verständlich, dass Bayern München lieber eine individuelle Vermarktung wolle, weil der Rekordmeister dann mehr verdienen könne. Kleinere Klubs wie Zweitligist 1860 München hätten eher das Interesse, Geld aus einem Topf der Zentralvermarktung zu bekommen.

"Wir müssen da eine vernünftige Lösung finden, die aber nicht optimal sein kann", sagte Heitzer.

DFL unter Zeitdruck 

Seine Behörde hatte Bedenken gegen die Zentralvermarktung angemeldet. Darauf beruht aber der Sechsjahreskontrakt mit einem Gesamtvolumen von drei Milliarden Euro.

Die DFL steht nun unter Zeitdruck. Die Liga bereitet mit KF 15 die Ausschreibung der TV- Rechte für die Spielzeiten 2009/2010 bis 2011/2012 vor. Die Kirch-Tochter hat dem Dachverband im Schnitt 500 Millionen Euro pro Saison garantiert.

DFL und der Deutsche Fußball-Bund (DFB) führen derzeit Gespräche mit dem Kartellamt. Die Wettbewerbshüter durchsuchten am 26. Februar Geschäftsräume von DFB und DFL wegen des Verdachts der Absprache bei der Sponsorensuche.

Heitzer sagte, bei dieser Prüfung werde auch die Gemeinwohlorientierung des DFB eine Rolle spielen. Es sei "schon ernst zu nehmen", dass der Verband mit seinen Einnahmen den Amateur- und Frauenfußball sowie Bolzplätze für Kinder fördere.