Borowski ist heiß gegen die Bayern

SID
tim borowski, werder bremen
© Getty

München/Bremen - Motivationsprobleme hat Tim Borowski nicht. Der Mittelfeldspieler von Werder Bremen steht im Schlager bei seinem künftigen Arbeitgeber Bayern München unter besonderer Beobachtung.

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"Ich hoffe, dass wir bei den Bayern ein Ausrufezeichen setzen können. Solange ich hier in Bremen bin, will ich Gas geben für Werder. Für uns ist es fast Pflicht, in München zu punkten", versicherte der 27 Jahre alte Profi, der in dieser Saison seiner Bestform bisher weit hinterherläuft.

Der WM-Dritte hat zwar den lukrativen Vertrag beim FC Bayern in der Tasche, fehlte aber zuletzt beim Länderspiel in Wien. Die Enttäuschung über die Nicht-Berücksichtigung durch Bundestrainer Joachim Löw hat er inzwischen verdaut.

"Ich war schon überrascht, als ich nicht nominiert wurde. Aber ich hatte auch ein gutes Gespräch mit dem Bundestrainer und kann deshalb mit der Entscheidung leben. Ich denke, dass ich die Situation richtig einschätze", sagte Borowski.

Startschuss zu starker Rückrunde

Er will sich durch gute Leistungen im Club wieder als feste Größe im DFB-Team etablieren. "Wenn ich in der Bundesliga meine Leistung bringe, kommt alles andere automatisch", erklärte der 31-malige Nationalspieler.

Die Partie in München soll für ihn der Auftakt zu einer starken zweiten Saisonhälfte sein. In den vergangenen Monaten hatten ihn Verletzungen immer wieder zurückgeworfen. Auch vor dem Gipfeltreffen, in dem sich Werder für die 0:4-Pleite aus dem Hinspiel revanchieren will, plagen ihn Fersenbeschwerden. "Ich gehe davon aus, dass ich dennoch dabei bin", sagte Borowski.

Nur wenig Pfiffe

In der Winterpause, als er seinen Transfer zum FC Bayern im Werder-Trainingslager in Belek/Türkei bekannt gab, hatte Borowski immer wieder Sonderschichten mit einem eigenen Coach eingeschoben.

Beim verpatzten Rückrundenstart gegen Bochum (1:2) fiel er weder positiv noch negativ auf. Anders als beim heftig diskutierten Wechsel von Torjäger Miroslov Klose zum FC Bayern gab es von den Fans aber kaum Missfallensbekundungen für den gebürtigen Neubrandenburger, der nach zwölf Jahren Bremen im Sommer verlässt.

"Bis auf ganz wenige Ausnahmen habe ich positive Reaktionen bekommen. Natürlich wird auch in meinem Freundeskreis diskutiert, aber die meisten verstehen diesen Schritt. Die letzten Wochen haben gezeigt, dass die Fans meine Offenheit zu diesem Thema honorieren", erklärte Borowski.

Gutes Verhältnis zu Schaaf

Das Verhältnis zu Werder-Trainer Thomas Schaaf, der ihn im letzten Hinrundenspiel gegen Leverkusen nach 30 Minuten ausgewechselt hatte, bezeichnete er weiterhin als "gut".

Sollte es nicht zu einem Punktgewinn für die ersatzgeschwächten Bremer reichen - es fehlen unter anderem Hugo Almeida, Naldo, Torsten Frings, Clemens Fritz und Boubacar Sanogo - wäre das Titel-Rennen laut Borowski noch nicht für seinen neuen Club gelaufen. "Das hat man doch auch in der Hinrunde gesehen, als alle schon den Bayern zum Titel gratulierten und wir am Ende punktgleich waren", sagte der Werder-Profi, der gerne als Meister nach München wechseln möchte.