Stürmernot beim VfB Stuttgart

SID
Fußball, Bundesliga, Stuttgart, Wolfsburg
© Getty

Stuttgart - Dem VfB Stuttgart gehen bei der Aufholjagd in der Bundesliga und vor dem Abschiedsspiel in der Champions League beim FC Barcelona die Stürmer aus.

Anzeige
Cookie-Einstellungen

Der an einer Rippenfellentzündung leidende Nationalspieler Mario Gomez erlebte am Samstag in eine dicke Daunenjacke eingepackt auf der Tribüne die böse Verletzung seines Angriffpartners Cacau.

Der Brasilianer lag keine zwei Stunden nach dem 3:1 (1:0)-Sieg des deutschen Meisters gegen den VfL Wolfsburg bereits auf dem Operationstisch, weil alle drei Bänder in seiner Schulter gerissen waren - mindestens zwei Monate fällt er aus.

Nur Marica im Sturm 

"Wir müssen uns für die Rückrunde etwas überlegen, was die Stürmer angeht", kündigte Trainer Armin Veh mögliche Transferaktivitäten in der Winterpause an.

Gegen Ronaldinho, Lionel Messi und Co. werden die Schwaben am Mittwoch wohl nur mit einer Spitze auflaufen: Für das bedeutungslose letzte Gruppenspiel in der Königsklasse bietet sich beim bereits ausgeschiedenen VfB dafür lediglich Marica an.

Der teuerste Neuzugang der Vereinsgeschichte (Ablöse: acht Millionen Euro) empfahl sich gegen Wolfsburg vor 53.000 Zuschauern mit seinem zweiten Saisontor zum 1:0 (26. Minute). Ansonsten hat Veh im Angriff nur noch den weiter formschwachen Ewerthon anzubieten und den hoch talentierten Regionalliga-Torjäger Manuel Fischer in der Hinterhand.

Keine beunruhigende Situation 

Kleiner Trost für den VfB-Coach: In Spanien werden wohl vor allem die Abwehrspieler gefordert sein. "So haben wir gegen Barcelona keine Chance. Wir fahren ja nicht zu einer Kreisklassenmannschaft, sondern zu einem der besten Teams der Welt", warnte Nationalspieler Roberto Hilbert.

Cacau, der sich bei einem elfmeterreifen Foul von Sergej Karimov verletzte, hatte in der zerfahrenen Partie zwar auf 2:0 (48.) erhöht, doch Edin Dzeko (51.) brachte Wolfsburg noch einmal heran. So gerieten die Stuttgarter vor dem erlösenden 3:1 durch Thomas Hitzlsperger (87.) mächtig ins Schwimmen.

Deshalb war VfL-Coach und -Manager Felix Magath eigentlich ganz zufrieden mit dem Auftritt der Niedersachsen - obwohl die als Tabellen-13. immer näher an die Abstiegsplätze rücken. "Ich bin über die Situation nicht beunruhigt", sagte der Ex-Stuttgarter. Es sei halt "viel Bewegung im Verein" nach den ganzen Neuzugängen, aber nach der Vorbereitung auf die Rückrunde werde der VfL mehr Punkte machen.

Ich bin besser als Lehmann 

Ob dann Nationaltorwart Jens Lehmann das Trikot der Wölfe trägt, ließ Magath offen: "Das werden wir erst nach der Vorrunde entscheiden." Nachdem der in der Vorwoche zur Halbzeit ausgewechselte Stammkeeper Simon Jentzsch in Stuttgart nicht mal im Kader war, nutzte Andre Lenz die Gunst der Stunde.

Beim 0:1 sah er zwar etwas hilflos aus, doch Magath nahm den 34-Jährigen in Schutz: "Da hat er überhaupt keine Schuld. Ich war sehr zufrieden mit ihm." Lenz werde auch nächste Woche gegen Dortmund wieder im Tor stehen.

"Was soll ich mir Gedanken machen, das beeinflusst nur meine Leistung", sagte Lenz zu den Spekulationen um Lehmann und fügte kess grinsend hinzu: "Ich bin besser als Lehmann." Und wenn der Schlussmann des FC Arsenal wirklich nach Wolfsburg wechseln würde, "dann wäre ich wenigstens nicht mehr der älteste Spieler unserer Mannschaft".