Veh sagt Bayern ab

SID
hitzfeld, veh
© Imago

München - Nach der Suspendierung von Oliver Kahn und den zunehmenden Spekulationen um die Zukunft von Trainer Ottmar Hitzfeld soll der Gewinn der Herbstmeisterschaft beim FC Bayern München für eine vorweihnachtliche Beruhigung der Lage sorgen.

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Doch vor dem wichtigen Hinrunden-Endspurt mit dem Ligaspiel in Berlin und dem UEFA-Cup-Match gegen Aris Saloniki am kommenden Mittwoch wurde die Debatte um die Zukunft von Hitzfeld weiter angeheizt. Laut "Bild"-Zeitung sondiert die Vereinsführung bereits den Trainer-Markt. 

Neben den Niederländern Marco van Basten (Nationalcoach von Oranje) und Frank Rijkaard (FC Barcelona) soll auch Stuttgarts Meistertrainer Armin Veh dazugehören. 

"Habe schon unterschrieben" 

Veh kommentierte die Gerüchte am Freitag zunächst süffisant: "Ich hab schon unterschrieben. Ich hab es verdient. Das ist doch keine Überraschung." In Wirklichkeit sei ein Engagement als Bayern-Coach aber "kein Thema", so Veh.

Und VfB-Präsident Erwin Staudt konterte knallhart: "Armin Veh hat bei uns einen Vertrag bis 2009. Er bleibt, basta", sagte Staudt den "Stuttgarter Nachrichten". "Wir sind doch nicht die Trainer- Filiale für den FC Bayern. Erst Magath, jetzt Veh."  

Die Bayern verfolgen derlei Spekulationen übrigens entspannt, versicherte Mark van Bommel: "Das Thema wird größer gemacht als es ist. Wir gehen damit locker um. Der Trainer steht unter Druck, aber nicht allein, auch die Spieler und der gesamte Verein."

Nach van Bommels Ansicht habe sich der angeschlagen wirkende Hitzfeld, dessen Vertrag am Saisonende ausläuft, "nicht verändert".

Ob die Zusammenarbeit über Hitzfelds Vertragsende am 30. Juni 2008 hinaus verlängert wird, darüber mochte van Bommel nicht spekulieren: "Das Thema erledigt der Trainer zusammen mit dem Vorstand. Sie müssen zusammen reden."

Van Bommel Kapitän in Berlin

"Bayern ist eben einer der schwierigsten Vereine in Europa, was das Umfeld betrifft", ergänzte der Niederländer angesichts der heftigen Turbulenzen vor dem Auswärtsspiel des Spitzenreiters bei Hertha BSC (Sa., 15.30 Uhr im SPOX-LIVE-TICKER und bei Premiere).

Der 30 Jahre alte Mittelfeldspieler wurde von Hitzfeld infolge Kahns Suspendierung dem Ausfall des nach einer Roten Karte letztmals gesperrten Brasilianers Lucio zum Kapitän für die Partie in Berlin bestimmt.

"Ich bin sehr stolz, dass ich die Binde tragen darf", kommentierte van Bommel, betonte aber: "Wichtiger ist, dass wir das Spiel gewinnen und Herbstmeister werden." Dafür würde im Fernduell mit dem zwei Punkte zurückliegenden Verfolger SV Werder Bremen angesichts der deutlich besseren Tordifferenz der Münchner wohl schon ein Unentschieden gegen Hertha reichen. Doch van Bommel will mehr: "Ein Punkt reicht uns nicht, wir wollen drei."

Hitzfeld stellt Team um

In Berlin wird Hitzfeld sein Team vermutlich nicht nur im Tor mit Michael Rensing für Kahn umbesetzen. Weltmeister Luca Toni nahm wegen einer Oberschenkelverhärtung auch nicht am Training teil, absolvierte lediglich zuvor ein individuelles Programm.

Hitzfeld plant anscheinend mit Miroslav Klose als einziger Spitze und dahinter einer offensiven Dreierkette, bei der die Nationalspieler Lukas Podolski (links) und Bastian Schweinsteiger (rechts) den zentral agierenden Franck Ribery flankieren sollen.

Van Bommel rechnet damit, dass die Hertha im eigenen Stadion nicht mauern wird und sich damit mehr Räume für sein Team ergeben als zuletzt beim 0:0 gegen den MSV Duisburg: "Berlin spielt zuhause. Da können sie die Zuschauer nicht enttäuschen, indem sie sich nur hinten reinstellen."