Werder schießt sich den Frust von der Seele

SID
Bundesliga, Bremen, Leverkusen
© Getty

Bremen  - Im Spitzenspiel der Bundesliga hat sich Werder Bremen zum Hinrunden-Abschluss gegen Bayer Leverkusen souverän durchgesetzt und überwintert punktgleich mit Bayern München auf Platz zwei.

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Vier Tage nach dem letzten Saison-Auftritt in der Champions League gelang den Hanseaten mit dem 5:2 (1:1) in der Bundesliga ein versöhnlicher Jahres-Abschluss. Mit 36 Punkten führt München nur durch das deutlich bessere Torverhältnis die Tabelle an. Die Tore für die Bremer schossen Ivan Klasnic (30./63.), Diego (50.) mit seinem neunten Treffer sowie Clemens Fritz (57.) und Markus Rosenberg (69.).

Tranquillo Barnetta (6.) hatte die Werkself in Führung gebracht, Stefan Kießling (76.) gestaltete das Ergebnis für Bayer erträglicher. Werder-Coach Thomas Schaaf musste nach den verletzungsbedingten Ausfällen von Boubacar Sanogo (Pferdekuss) und Kapitän Frank Baumann (Adduktorenprobleme) sowie der Rot-Sperre von Hugo Almeida erneut umstellen.

Klasnic der Held des Spiels 

 Im Sturm bot er neben Markus Rosenberg zum dritten Mal nach seiner Nierentransplantation Ivan Klasnic auf. Schon bei der Vorstellung skandierten die meisten der 39.308 Zuschauer den Namen des kroatischen Angreifers. Doch es brauchte erst einen Sturmlauf der Gäste, um Klasnic und die Werder-Offensive in Schwung zu bringen.

Bereits nach drei Minuten hatte Barnetta nach Flanke von Nationalstürmer Kießling die Möglichkeit zur Führung. Die unsichere Bremer Abwehr sah auch drei Minuten später beim 0:1, als Paul Freier nach einem vorbildlichen Konter auf Barnetta passte, schlecht aus.

Der Verbund um den wiedergenesenen Per Mertesacker wirkte auch schläfrig, als Vratislav Gresko (14.) nach einem schnellen Gegenstoß das Gehäuse von Werders Torhüter Tim Wiese verpasste. Bayer war zu Beginn anzumerken, dass sie fünf Spiele in Serie gewonnen hatten. Den Ausfall von Bernd Schneider (Muskelverletzung) konnte Sergej Barbarez aber nicht wettmachen. Eine weitere Topchance vergab Kießling, als er allein auf Wiese zulief und der ihm den Ball vom Fuß spitzelte.

Diego reißt Teamkollegen mit 

In seinem 50. Bundesliga-Spiel für die Hanseaten kam Regisseur Diego erst langsam ins Spiel, riss seine Mitspieler nach einer halben Stunde dann aber doch mehr und mehr mit. Der Brasilianer passte nach 30 Minuten ins Zentrum auf den bis dahin indisponierten Tim Borowski - und Klasnic musste zum Ausgleich nur noch abstauben.

Aufreger der Partie, die nach anfänglichen Unzulänglichkeiten der Gastgeber besser wurde, war eine Szene in der 40. Minute, als Karim Haggui Rosenberg im Strafraum zu Fall brachte. Schiedsrichter Knut Kircher verwehrte den Hanseaten den berechtigten Elfmeter. Sekunden vor der Pause wehrte Bayers Keeper einen stramm geschossenen Klasnic-Freistoß ab.

Wie verwandelt kamen die Norddeutschen aus der Kabine und starteten einen regelrechten Sturmlauf. Diego nutzte eine Unsicherheit in Bayers Abwehr und brachte sein Team auf die Erfolgsstraße. Danach ging es Schlag auf Schlag: Fritz markierte nach Vorlage von Daniel Jensen die Vorentscheidung zum 3:1, ehe der toll aufgelegte Klasnic mit seinem zweiten Tor und Rosenberg den Torreigen vollendeten. Kießlings Treffer war nicht mehr als Ergebniskosmetik.

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