Peter Neururer erzählt irrwitzige Anekdote: "Da brach der Magen-Darm-Trakt komplett zusammen"

Von SPOX
Peter Neururer übernahm 1999 das Traineramt bei den Kickers Offenbach.
© IMAGO / Alfred Harder

Kult-Trainer Peter Neururer (65) hat in einem Twitch-Stream mit Comedian Samuel Sibilski eine legendäre Geschichte aus seiner Zeit bei den Kickers Offenbach erzählt. Sie handelt von Apfelwein und vollgeschissenen Hosen.

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"In Offenbach war mal ein Spiel, da habe ich mir in die Hose geschissen. So wie ich es gesagt habe: In die Hose geschissen", beginnt Neururer. Und obwohl die Pointe schon vorweggenommen ist, wird seine Geschichte immer legendärer.

Neururer heuerte im Oktober 1999 bei den Kickers Offenbach an. Sein erstes Spiel als Kickers-Trainer fand am 31. Oktober statt. Gegner war Greuther Fürth. Vor dem ersten Heimspiel stand allerdings noch ein anderer Termin in Neururers Kalender.

"Der damalige Manager Klaus Gerster und der Vereinspräsident und der Geschäftsführer gingen zusammen mit dem neuen Trainer und dessen Co-Trainer ins Frankfurter Haus essen. Das war wohl ein Ritual. Die Offenbacher haben für uns bestellt: Handkäs mit Musik. Nie gehört. Ich wusste nicht, was das ist", erzählte Neururer.

Es entwickelte sich ein Gespräch mit dem Kellner, der fragte, "was wir zu diesem Handkäs mit Musik gerne trinken würden".

Neururer: "Normalerweise trinke ich Wein. Aber was passt denn dazu?"

Kellner: "Äppelwoi."

Neururer: "Na gut, dann trinken wir Äppelwoi."

Kellner: "Hätten sie den gern süß oder sauer gespritzt?"

Neururer: "Wieso? Ist der Äppelwoi denn schlecht?"

Kellner: "Nein, sehr gut sogar."

Neururer: "Dann am liebsten gar nicht gespritzt."

"Da brach der Magen-Darm-Trakt komplett zusammen"

"Mein Co-Trainer nahm dasselbe. Die Offenbacher, die mit am Tisch saßen, guckten uns schon an, als wären wir nicht ganz dicht", sagte Neururer.

Apfelwein regt für gewöhnlich die Verdauung an und gilt beispielsweise bei Magen-Darm-Störungen als bewährtes Hausmittel. Pur ist seine Wirkung freilich noch konzentrierter. So langsam machte sich der Äppelwoi bemerkbar.

"Wir haben getrunken und gegessen und auf einmal sehe ich zu meinem Co-Trainer (Werner Kasper, Anm. d. Red.) rüber, der kriegte Schweißausbrüche. Er kommt wie ich aus Gelsenkirchen-Buer. Und dann verabschiedet sich der auch. Ich dachte: 'Was ist denn mit dem los? Das gibt's doch gar nicht'", sagte Neururer.

Heute kennt Neururer die Hintergründe: "Da brach also der Magen-Darm-Trakt komplett zusammen. Der war selbst am nächsten Tag noch nicht fit und kam nicht zum Spiel. Und ich habe nicht viel bemerkt, es war alles gut."

Neururer: "Da scheiß ich mir dermaßen in die Hose"

Neururer nahm am Spieltag also ganz selbstverständlich auf der Trainerbank Platz. "Auf einmal grummelte es so bei mir im Magen, war aber nicht schlimm. Bis wir das 1:0 machten und ich bin ein emotionaler Mensch und springe auf und juble und reiße alles nach oben und da scheiß' ich mir dermaßen in die Hose, das kann sich kein Mensch vorstellen."

"Ich dachte: 'Was machste jetzt?' Ich habe mich ganz schnell wieder auf die Trainerbank gesetzt. Ich dachte nur: 'Ach du Scheiße, was ist jetzt los?' Mein Magen rumorte weiter, aber keiner hat was mitbekommen."

Neururer schaffte es, in der Halbzeitpause trotzdem eine Kabinenansprache zum Besten zu geben. Die Mannschaft sollte schließlich "nicht mitbekommen, dass der Trainer die Hosen voll hatte". Egal, geschafft.

"In der zweiten Halbzeit drehte sich mein Magen und es wurde immer schlimmer. Ich hatte die Hosen immer noch voll. Das Spiel ist zu Ende und wir gewinnen dieses Spiel und ich laufe so schnell wie möglich im Eiertanz, ich konnte ja nicht richtig gehen, in Richtung Fankurve, um in die Kabine zu kommen", sagte Neururer.

Peter Neururer übernahm 1999 das Traineramt bei den Kickers Offenbach.
© IMAGO / Alfred Harder
Peter Neururer übernahm 1999 das Traineramt bei den Kickers Offenbach.

Neururer: "Da kam die nächste Ladung runter"

Doch nach dem 1:0-Sieg gegen Fürth durch das Tor von Dubravko Kolinger waren die Fans in Feierlaune. "Sie sangen: 'Wir tanzen den Peter Neururer. Wir schwingen die Hüften nach links, nach rechts.' Und ich sollte das mitmachen."

Trotz der Umstände ließ sich Neururer zu einer kleinen Tanzeinlage überreden: "Ich habe meine Arme hochgerissen und machte den Schwung nach links einmal mit. In dem Moment war ich entspannt und da kam die nächste Ladung runter. Danach war der Darm komplett leer."

"Ich rannte in die Kabine, die Mannschaft lachte sich komplett tot, ich auch", sagte Neururer. Doch damit nicht genug: "Ich musste ja noch in die Pressekonferenz. Oben war alles in Ordnung. Die anderen Klamotten habe ich weggeworfen. Dann bin ich mit kurzer Hose, Schlips und Kragen zur Pressekonferenz. Das war Weltklasse!"

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