ZDF bietet für CL - ARD will UEFA-Cup

SID
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© Getty

Hannover - Die öffentlich-rechtlichen Fernsehsender wollen wieder mehr Europapokal-Spiele übertragen. Das ZDF hat für die Medien-Rechte der Champions League geboten, die ARD will den UEFA-Cup.

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"Wir haben auf jeden Fall Interesse", sagte ZDF-Sportchef Dieter Gruschwitz. Er bestätigte, dass der Sender beim Vermarkter TEAM ein Angebot für den wichtigsten europäischen Klubwettbewerb abgegeben habe.

Von der Saison 2009/10 an sollen nach den Vorstellungen der UEFA mindestens 18 statt bisher 13 Partien im frei empfangbaren Fernsehen (Free TV) zu sehen sein.

30 Millionen Euro für Königsklasse

Ein ARD-Sprecher erklärte, dass das Erste für den UEFA-Cup mit biete. Die Rechte sind von der Agentur TEAM für UEFA für drei Spielzeiten von 2009 an ausgeschrieben worden.

Zu Zahlen wollten sich die Sender nicht äußern. Nach Angaben des Nachrichtenmagazins "Spiegel" hat das ZDF rund 30 Millionen Euro für die Königsklasse geboten, die ARD knapp 20 Millionen Euro für den UEFA-Cup. Die Bieterfrist soll bis zum 12. Juni verlängert worden sein.

ProSiebenSat.1 bietet mit

Als ernsthafter Konkurrent von ARD und ZDF gilt die ProSiebenSat.1 GmbH. Sie soll für beide Wettbewerbe geboten haben. Deutschlands größter Privatsender RTL hat laut "Spiegel" gar kein Angebot abgegeben.

Der Pay TV-Anbieter Premiere besitzt noch für die kommende Champions-League-Saison alle Live-Rechte. Bisher zeigte Premiere pro Spieltag eine Partie bei Sat.1 unter dem Namen "Champions TV" im frei empfangbaren Fernsehen.

Dieses Modell soll es nach dem Willen von UEFA und TEAM in den drei Spielzeiten von 2009 an nicht mehr geben.

UEFA schnürt neue Pakete

Deshalb hat die UEFA neue Pakete geschnürt. Das wichtigste der Modelle enthält unter anderem das Erstzugriffsrecht an jedem Spieltag der Champions League.

Neu sind die Rechte für die dritte Qualifikations-Runde, für den Supercup sowie für mehr Partien des Achtelfinales, das von 2009 nicht mehr auf zwei, sondern auf vier Spieltage verteilt wird. Dieses Paket könnte theoretisch auch von einem Pay-Anbieter erworben werden. Die UEFA bevorzugt aber einen Free-Anbieter.

Spagat zwischen Pay- und Free-TV

Eine zweites Paket mit weiteren 16 Live-Übertragungen wird sowohl Free- als auch Pay-Anbietern angeboten. Die Live-Rechte der übrigen Spiele sind nur für den Pay-Bereich vorgesehen, während das Paket mit den Höhepunkten aller Spiele nur für das frei empfangbare Fernsehen ausgeschrieben ist.

Die Interessenten haben die Pflicht, die Bilder der Champions League nicht nur im Fernsehen zu zeigen, sondern auch im Internet und über Handy anzubieten.

Die Zahl der insgesamt angebotenen Begegnungen steigt von 125 auf 146, die Zahl der Spieltage von 25 auf 34. Parallel werden auch die UEFA-Cup-Rechte für insgesamt 205 Spiele vermarktet.