Blatter blitzt ab

SID
Fußball, UEFA, FIFA, EU, Blatter
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Brüssel - Das Europäische Parlament hat sich gegen neue Regeln zur Begrenzung der Zahl ausländischer Spieler in Fußballmannschaften ausgesprochen.

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Die Abgeordneten schlugen sich mit einem Beschluss zur Sportpolitik in Brüssel auf die Seite der Europäischen Fußball-Union.

Anders als die vom Weltverband vorgeschlagene 6+5-Regel, die FIFA-Präsident Joseph Blatter vorantreibt, sei das UEFA-System eigener Nachwuchsspieler "nicht diskriminierend".

FIFA will Plan bis 2012 umsetzen

Die Mitgliedstaaten und Sportvereinigungen sollten keine neuen Regeln einführen, die Sportler aufgrund ihrer Nationalität benachteiligen, erklärte das Parlament.

Nach dem Plan des FIFA-Chefs sollen von der Saison 2010/11 an in jedem Team mindestens vier nationale Spieler zum Einsatz kommen, ein Jahr später sollen es fünf heimische Akteure sein.

Vom Sommer 2012 an soll der 6+5-Plan komplett umgesetzt sein und ein Minimum von sechs für das Nationalteam des Landes spielberechtigte Profis in der Startformation jedes Clubs stehen.

Obwohl sich UEFA-Präsident Michel Platini skeptisch geäußert habe, stehe der Chef des Kontinental-Verbandes an seiner Seite, betonte Blatter.

Abgeordnete schlagen Solidaritätsfonds

Die Abgeordneten forderten unterdessen Fußballgremien und Vereine auch auf, sich am Kampf gegen den Menschenhandel zu beteiligen. So sollten sie beispielsweise eine "Europäische Charta für Solidarität im Fußball" unterschreiben.

Diese verpflichte alle Unterzeichner, sich an "nachahmenswerten Verfahren" bei der Entdeckung, Einstellung und Aufnahme von jungen ausländischen Fußballspielern zu halten.

Auch könne ein Solidaritätsfonds eingerichtet werden, aus dem Präventionsprogramme in den Ländern finanziert würden, die am stärksten vom Menschenhandel betroffen sind.

Selbstverpflichtungserklärung zur Bekämpfung von Doping

Das Parlament sprach sich zudem dafür aus, den Handel mit illegalen Dopingsubstanzen genauso zu behandeln wie Drogenhandel. Es forderte eine "Dopingpräventions- und -bekämpfungsstrategie".

Damit sollten zu ehrgeizige Zeitpläne für Wettkämpfe vermieden werden, die die Athleten zu sehr unter Druck setzen.

Außerdem sollten Profivereine und Sportverbände eine "Selbstverpflichtungserklärung zur Bekämpfung von Doping" abgeben und deren Einhaltung durch interne und unabhängige externe Kontrollen überwachen.