Pfister feiert Sieg - Vogts vor Aus

SID
Fußball, Afrika Cup, Ghana
© DPA

Accra - Otto Pfister hat die Negativ-Serie der deutschen Fußball-Lehrer beim Afrika-Cup in Ghana beendet. Der 70 Jahre alte Trainer-Oldie feierte mit Kamerun einen klaren 5:1 (3:0)-Erfolg über Sambia und hat in der Gruppe C wieder beste Karten für den Viertelfinal-Einzug.

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Während Reinhard Fabisch nach dem bereits feststehenden Aus für Außenseiter Benin entscheiden muss, ob er sein Engagement beim Fußball-Zwerg überhaupt fortsetzen will, sah sich Berti Vogts nach nur einem Punkt aus zwei Spielen mit Mitfavorit Nigeria kritischen Fragen nach einem etwaigen Rücktritt ausgesetzt. "Warum sollte ich das tun? Ich habe einen Vertrag und den werde ich erfüllen", stellte der ehemalige Bundestrainer klar.

Dabei steht er mit seinen Super Eagles vor dem Aus. Nach dem enttäuschenden 0:0 gegen Mali in Sekondi belegt die als Titelkandidat angetretene Mannschaft des Korschenbroichers mit einem mageren Punkt nur Platz drei in Gruppe B. Mit 6 Punkten ist die Elfenbeinküste, der gegen Fabischs Benin mit 4:1 (2:0) der zweite Sieg gelang, schon weiter.

Mali folgt mit 4 Zählern und hat gute Chancen, als zweites Team weiter zu kommen. Nigeria kann dieses Ziel aus eigener Kraft nicht mehr erreichen: Die Vogts-Truppe muss im letzten Spiel gegen Benin gewinnen und auf Schützenhilfe der Ivorer gegen Mali hoffen.

Charakter gezeigt 

Schon jetzt haben Nigerianer für einen Negativ-Rekord gesorgt: Erstmals gelang ihnen in den ersten zwei Afrika-Cup-Spielen kein Tor. "Ich weiß, dass es nicht genug ist, nur einen Punkt nach zwei Spielen zu haben. Wir haben jetzt nur noch eine Hoffnung und die ist die Elfenbeinküste und Gott", sagte Vogts.

Einen Rücktritt im Fall des frühen Scheiterns schloss Vogts auf entsprechende Fragen nigerianischer Journalisten kategorisch aus.

Anders als Nigeria meldete sich in Kamerun ein zweiter Mitfavorit zurück. Nach der 2:4-Auftaktniederlage gegen Ägypten gewann Pfisters Team locker 5:1 gegen Sambia. "Meine Spieler haben ihren wahren Charakter gezeigt", sagte Pfister zufrieden nach dem wichtigen Sieg.

Geremi (28.), Joseph Desire Job (31./82.), Achille Emana (43.) und Samuel Eto'o (66./Foulelfmeter) trafen für den Afrika-Meister von 2002. Im letzten Gruppenspiel gegen den bisher sieglosen Sudan können Pfister & Co. das Weiterkommen mit einem Dreier perfekt machen.

Enttäuschende Zuschauerzahlen 

Mit im Schnitt 3,35 Toren pro Spiel wurden bisher die sportlichen Erwartungen in Ghana erfüllt. Dagegen bereiten beim Probelauf zwei Jahre vor der ersten WM-Endrunde auf dem schwarzen Kontinent in Südafrika die Organisation (Chaos bei Hotelbuchungen und Transport, Stromausfälle im Stadion) und vor allem die Sicherheit erhebliche Sorgen: So wurden diverse Fans in und außerhalb der Arenen bestohlen.

Enttäuschend sind bisher auch die Zuschauerzahlen: Während Gastgeber Ghana regelmäßig 40.000 Fans anzieht, sind bei anderen Spielen oft nur die billigen Plätze (Karten für umgerechnet 3 Euro) vergeben. So waren bei Marokko gegen Namibia gerade mal 500 Leute im Stadion.