Fußballfieber verdoppelt Herzinfarktrisiko

SID

München - Nervenaufreibende Fußballspiele erhöhen das Risiko für Herzanfälle in der Bevölkerung auf mehr als das Doppelte. Das berichten Mediziner des Universitätsklinikums München-Großhadern im "New England Journal of Medicine" (Bd. 358, S. 475).

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Sie hatten die Einsatzprotokolle von 24 Notarztstandorten im Großraum München während der Weltmeisterschaft 2006 (9. Juni bis 9. Juli 2006) ausgewertet.

Angesichts des erhöhten Risikos sei Vorbeugung "dringend nötig", heißt es in dem Journal - besonders für Männer mit vorbelastetem Herzen.

Das Zusehen beim Kampf um Ball und Tore ist für Männer deutlich gefährlicher, ergänzt die Gruppe um Ute Wilbert-Lampen. Bei ihnen steigt das Risiko auf das 3,26-Fache, bei Frauen auf das 1,82-Fache.

Zum Vergleich dienten den Medizinern Herzanfall-Zahlen aus Zeiträumen, in denen die Nationalmannschaft nicht um den begehrten goldenen Pokal kickte - etwa vom 1. Mai bis 8. Juni 2006 und vom 10. Juli bis 31. Juli 2006.

Die meisten Notfälle ereigneten sich in den ersten zwei Stunden nach dem Beginn des Spiels, berichten die Mediziner.