Michael Schumacher zum 10. Jahrestag des Ski-Unfalls gewürdigt: "Der beste Rennfahrer jemals"

SID
Michael Schumacher
© getty

Der langjährige Ferrari-Chef Luca di Montezemolo erinnert sich in Trauer an den Tag von Michael Schumachers Ski-Unfall vor zehn Jahren. "Je weniger ich darüber spreche, desto besser geht es mir, denn es war ein schrecklicher Tag", sagte Montezemolo in einem Interview mit der italienischen Sport-Tageszeitung Gazzetta dello Sport. Zunächst habe er nicht die richtige Vorstellung davon gehabt, was passiert war: "Nach ein paar Minuten wurde die Nachricht klarer und wir waren sehr besorgt."

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Schumacher hatte am 29. Dezember 2013 bei einem Ski-Unfall schwere Kopfverletzungen erlitten. Seitdem ist der Rekordweltmeister der Formel 1 aus der Öffentlichkeit verschwunden. Montezemolo würdigte nun Schumachers Mut und dessen "großes Temperament. Man darf nicht vergessen, dass die Autos von damals schwieriger waren als die von heute, wo es so viel Elektronik gibt. Für mich war er der beste Rennfahrer jemals."

Schumachers Ehefrau Corinna ist in den Augen Montezemolos "eine außergewöhnliche Ehefrau, ich habe sie immer respektiert, weil sie eine dieser Frauen war, die zwei Meter hinter ihrem Mann stand. Und dann schätze ich ihren Mut und ihr Engagement beim Schutz der Privatsphäre eines Mannes, dem es nicht gut geht."

Enttäuscht sei er, so Montezemolo, dass Ferrari Michael Schumachers Sohn Mick "nicht als dritten Fahrer eingesetzt hat, er wäre perfekt gewesen. Er ist ein sehr ernster Typ, erstklassig wie seine Schwester", sagte Montezemolo. Gina Schumacher sei zielstrebig und gehöre zu den Besten im Reitsport.

Michael Schumacher "im Rennen außergewöhnlich"

Bei Ferrari hatte Montezemolo neben Schumacher auch mit dem 2019 verstorbenen Niki Lauda zusammen gearbeitet. "Sie waren die beiden Fahrer, zu denen ich die engste menschliche Beziehung hatte", sagte Montezemolo: "Sie hatten zwei Dinge gemeinsam: einen großen Sinn für Teamarbeit, wir haben alle zusammen gewonnen oder verloren. Und eine wahnsinnige Liebe zum Detail."

Im Vergleich zu Lauda sei Schumacher "im Rennen außergewöhnlich" gewesen: "Er war in der Lage, 70 Runden eines GP zu fahren, als wären es 70 Qualifikationsrunden. Und er war der erste, der der körperlichen Vorbereitung große Aufmerksamkeit schenkte. Er war ein Sportler, der die Unterstützung und Wärme aller um sich herum spüren musste, um sein Bestes geben zu können."

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